Line6 M5 Stompbox

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Bodeneffekt

  • über 100 Effekt Modelle: Delay, Mod, Filter, Pitch, Harmonizer, Distortion, Reverb und mehr
  • Stereo I/O
  • Tap Tempo
  • eingebautes Stimmgerät
  • MIDI In/Out
  • Eingang für optionales Expression Pedal
  • inkl. Netzteil
Erhältlich seit April 2011
Artikelnummer 259382
Verkaufseinheit 1 Stück
Bauweise Floorboard
Amp Modeling Nein
Drumcomputer Nein
Inkl. Stimmgerät Ja
Expression Pedal Nein
USB Anschluss Nein
Kopfhöreranschluss Nein
MIDI Schnittstelle Ja
Line Out Nein
Batteriebetrieb Nein
Inkl. Netzteil Ja
141 CHF
Inkl. MwSt. zzgl. 15 CHF Versand
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258 Kundenbewertungen

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Bedienung

Features

Sound

Verarbeitung

155 Rezensionen

A
Line6 M5 - Kann vieles. Und einiges sogar richtig gut.
Anonym 22.01.2017
Vorsicht: langer Text. Für Lesefaule gibt's am Ende ein kurzes Fazit. Jetzt geht's zur Sache.

VERARBEITUNG

Das Teil ist gebaut wie ein Panzer. Nach 1,5 Monaten fast täglichem drauf-Rumtreten daheim und im Proberaum hat es noch keinen Kratzer. Die beide Tret-Schalter machen einen nicht ganz so stabilen Eindruck wie der Rest des Gerätes - aber bisher alles ok. Der komische aufgesetze Metallbügel hat sicherlich schon dem ein oder andere Drehknopf das Leben gerettet.

BEDIENUNG

Ein paar nicht so offensichtliche Kniffe (z.B. Wie benenne und speichere ich meine Presets? Wie mache ich ein Factory-Reset? Wie ändere ich den Kontrast des Displays? Wie wechsle ich zwischen True-bypass und dps-Bypass?) sind im beiliegenden Handbuch erklärt. Das sollte man sich auf jeden Fall mal einige Minuten angeschaut haben. Im großen und ganzen ist die Bedienung des Gerätes aber super einfach - ja fast schon intuitiv - und es steht immer eindeutig dran, welcher Knopf grad was regelt.

Das Navigieren durch die Preset-Liste per Fußtaster kann u.U. etwas nervig sein, wenn man beide Tasten gleichzetig erwischen muss. Das relativ kleine Display erleichtert die Angelegenheit nicht unbedingt. Wer z.B. auf der Bühne keine Sekunde zu verschenken hat, sollte sich zum M5 unbedingt einen geeigneten MIDI-Kontroller zulegen. Da ich aber nicht ständig den Effekt am M5 wechsle, fällt das für mich kaum ins Gewicht.

SOUND

Einige Leute beklagen sich über den "sound-Fresser M5". Fakt ist: Auch im "true bypass"-Modus und bei ausgeschaltetem M5 (Netzstecker gezogen) kann ich einen merklichen Höhenverlust feststellen. Könnte aber nicht sicher sagen, ob es tatsächlich am M5 liegt, oder an den zusätzlichen 3 Metern Kabel. Und eigentlich stört es mich auch nicht großartig.
UPDATE - habe jetzt mal verschiedene Kabellängen und Kombinationen von Kabeln ausprobiert. Ergebnis: Das M5 im Signalweg gibt immer einen kleinen aber merklichen Dämpfer auf den sound. Auch in "true bypass". ON wie OFF, und auch mit gezogenem Netzstecker. Ob es nun "true bypass" ist oder nicht, kann ich nicht berurteilen; habe das Ding ja nicht aufgeschraubt. Ist aber auf jeden Fall nicht ganz sauber.
Andererseits stört mich das, wie gesagt, nicht wirklich.

Im Betrieb vor dem Amp habe ich ansonsten keinerlei Probleme mit dem M5. Ist das Gerät im "true bypass"-Modus in den FX-loop meines Amps eingeschleift, gibt es beim ON/OFF-Schalten am M5 jedes mal ein "Pop"-Geräusch (plötzlicher Spannungsabfall?). Das muss aber nicht am M5 liegen, sondern könnte genausogut ein Problem am Amp sein - konnte ich noch nicht klären.

Werde weiter testen und hier ggf. updaten, wenn ich mehr weiß.

FEATURES und EFFEKTE

TUNER - simpel, aber gut. Kann durch Halten der "Tap"-Taste erreicht werden. Muted die Gitarre.

NOISE GATE - macht, was es soll. Kann über das setup-Menü erreicht werden. Regulierbarer "threshold" und "decay". Wird global auf alle Effekte und Presets angewandt.

TRUE BYPASS oder DPS BYPASS - Kann über das setup-Menü für jedes Preset individuell festgelegt werden. Wobei fraglich scheint, wie "true" der "true-bypass" wirklich ist.

STEREO IN/OUT - Geil.

MIDI IN/OUT - Geil. (scheinbar kein MIDI thru!)

EXPRESSION PEDAL ANSCHLUSS - Habe leider kein Expr-Pedal. Scheint mir aber ein sehr nützliches Feature.

24 SPEICHERBARE PRESETS - Für mich mehr als genug Speicherplätze. Presets können selbst benannt und auf einem der 24 slots gespeichert werden. Auch Umbenennen und Verschieben (bzw Ersetzen) ist möglich.

EFFEKTE - Ich werde nicht auf alle Effekte eingehen, sondern nur ein paar Gedanken von mir mitteilen. Für einen umfassenden Überblick empfehle ich den Griff zum online verfügbaren "FX Parameters"-Handbuch für das M5/9/13, sowie die ausführlichen Demo-videos eines gearheads, dessen youtube-Name auf "obel" endet und mit "shn" beginnt.

Zuerst sei gesagt: Die Voreinstellungen der Effekte fand ich größtenteils nicht so doll. Aber durch die zahlreichen Einstellmöglichkeiten war immer schnell ein genehmer sound gefunden. Besoders gefällt mir, dass Zeit-basierte Effekte (wie z.B. Tremolo, Flanger, Phaser, Delay/ Echo und einige Filter) flexibel reguliert werden können: Entweder in Hertz (Hz) oder als "Speed"-Wert über einen Drehknopf; oder aber über Tap-Tempo, wobei am Drehknopf dann noch ein Notenwert eingestellt werden kann (von 64stel- bis ganze Note, inkl. Punktierung oder Triolen). Sehr praktisch.

Die Effekte des M5 sind aufgeteilt in fünf Kategorien oder Sektionen: Delay, Modulation, Distortion, Filter, Reverb.

DELAY - Die Delay-Sektion ist DER Grund, warum ich das M5 gekauft habe, und nachwievor ein absoluter Hit. Das "Analog Echo mit Modulation" ist hier mein absoluter Liebling. Auch "Analog Echo", "Digital Delay" (mit oder ohne Modulation) und "Sweep Echo" finde ich sehr gelungen. Und wer ein Stereo-Setup hat, kann "Ping-Pong"-Sound genießen oder sich am atmosphärischen "Stereo-Delay" mit getrennt regelbaren Delay-Zeiten für L- bzw. R-Kanal berauschen. Und wer drauf steht: Alle Delays gehen auch 100% nass. (Außerdem lassen sich einige der Delays bei hoher Feedback-Einstellung zur Selbstoszillation bringen; durch Manipulation der Delay-Geschwindigkeit lassen sich dann abgefahrene Sounds erzeugen.)

MOD - Die Modulation-Effekte nutze ich nur gelegentlich, finde einige aber durchaus empfehlenswert: "Opto Tremolo", "Phaser", "Barberpole Phaser", "Analog Flanger", "Analog Chorus" und "Dimension". Von super-subtil bis voll-auf-die-Fresse ist hier alles dabei bzw einstellbar. Die Chorus-Effekte wirken in mono etwas überladen. In stereo finde ich sie aber grandios. Mein Favourite: "Opto-Tremolo" und "Bias-Tremolo" haben ein "Volume Sensibility"-Parameter. Werde ich lauter (z.B. Overdrive-Pedal zuschalten oder Lautstärke-Poti aufdrehn), dann wird das Tremolo schneller. Cool.

DISTORTION - Mit dieser Sektion habe ich mich lange Zeit schwer getan. An meinem Transistor-Amp klangen die Overdrive und Distortion Sounds allesamt sehr kalt und "billig" - auch Fuzz war nicht viel besser. Habe mir dann einen gebrauchten 1x12er Röhren-Amp besorgt und siehe da: Mit ein bisschen Feintuning sind einige Effekte plötzlich doch ganz brauchbar. "Screamer", "Overdrive", "Colourdrive" und "Fuzz Pi" gefallen mir im low-gain Bereich mit reduzierten Höhen richtig gut. Auch der Bass-Octaver findet gelegentlich Verwendung. Die härteren Distortion-Effekte finde ich nachwievor absolut unbrauchbar (ist aber vllt auch einfach Geschmackssache). Die Kompressor- und Equalizer-Optionen nutze ich nicht - darum dazu kein Komentar.

FILTER - Die WTF?!-Abteilung des M5. Bei den meisten Effekten kann ich mich auch nach 1,5 Monaten rumprobieren nur am Kopf kratzen und fragen: Was soll sowas? Ansonsten: Die Synthesizer klingen cool, sind aber sowas von monophon, dass schon leichtestes gleichzeitiges Schwingen mehrerer Saiten zu Klang-Chaos führt. Nur was für Leute mit makelloser Muting-Technik. Wer sich an digitalen sound-glitches nicht allzusehr stört, bekommt mit "Smart Harmony" oder "Pitch Glide" witzige 12-Saiter sounds oder Whammy-Effekte hin. Letztlich habe ich hier nur "TronUp" und den - etwas speziellen - "Seeker" Sequenzer-Effekt lieb gewonnen. Ist eher was für 1-2 songs als etwas auf Dauer. Zu den Wah-Effekten kann ich nix sagen, weil ich sie in Ermangelung eines Expr-Pedals bisher nicht nutze (Poti-Drehen ist möglich, mir aber zu umständlich).

VERB - Die Reverb-Abteilung ist - nach den Delays - das zweite fette Plus für das M5. Hier gefällt eigentlich alles. "Room", "Plate" und "Hall"-Reverb nutze ich gern und viel. Es gibt Tone-Regler, Pre-Delay bis 200 ms, Decay von gleich-weg bis quasi-unendlich und der Mix reicht von knochentrocken bis 100% nass. Von sehr subtilen Anreicherungen des Gitarrensounds bis hin zu ätherisch-wabernden Ambient-Swells ist alles möglich. Die beiden digitalen Spring-Reverbs kommen, obwohl gut gemacht, dann doch nicht ganz gegen den Federhall meines Röhren-Amps an. "Octo" und "Particle Verb" sind komplizierte Fälle: Einerseits abgefahren-coole sounds, die ich auf jeden Fall für meine Hobby Hörspiel-Produktionen nutzen werde. Andererseits im Band-Kontext kaum zu gebrauchen - es sei denn, man macht Weltraum-Meditations-Musik.


*** FAZIT ***

Das Line6 M5 ist ein absolutes Budget-Monster! Selbst wer (wie ich) nur mit ca. 15 der "100+ Effekte" was anfangen kann, ist bei 119 Euro mehr als gut bedient! Und dabei stehen viele Effekte (insbes Reverb und Digital Delays) vergleichbaren (teilweise sogar teureren) Einzeleffekten qualitativ in nichts nach!
Wer flexible Reverb oder Delay sounds möchte und es nicht unbedingt in analog haben muss, wird die Möglichkeiten des M5 lieben!
Auch Chorus, Flanger und Phaser können sich sehen lassen. Wer eigentlich nur einen dieser Effekte will, sollte sich evtl nach Einzel-Effekten zumindest mal umgesehen haben.
Die Filter-Effekte sind.. nunja, etwas speziell. Aber wer weiß, vielleicht...?!
Für Freundinnen des gepflegten Distortion-Sounds ist das M5 wohl eher nicht zu empfehlen. Dann doch lieber auf nen vernünftigen Röhrenverstärker sparen (sowieso!) und ggf. in ein spezielles Overdrive-/ Distortion-Pedal investieren.
Bedienung
Features
Sound
Verarbeitung
16
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FB
Der vergessene Bruder der line6 multi effects
Fynn Bittner 08.04.2022
Vorab:
Ich habe mir diese pedal einzig und allein gekauft, weil es alle Effekte der alten Line 6 modeler pedals beinhaltet und dabei günstiger ist als diese selbst. Ich benutze es im Zusammenhang mit meinem aktiven Bass und einigen anderen analogen Pedals.

Die Bedienung ist entsprechend dem Alter, also doch noch recht analog, mit vielen Drehknöpfen und einem simplen Display. Das finde ich persönlich sogar besser, man sollte hier aber keine besonderen Features erwarten, welche bei neueren effects Geräten praktisch schon Vorraussetzung sind (App Steuerung, touch screen...).
Wie bereits erwähnt sind hier alle klassischen Line 6 modeler Effekte enthalten und da es sich um digitale Algorithmen handelt, würde ich davon ausgehen, dass diese praktisch einfach rüberkopiert wurden. Einige extra Effekte und Features gibt es dann doch noch. Zum Beispiel den eingebauten Tuner, welcher sehr schnell reagiert, wenn auch wegen des Displays nicht super leicht abzulesen ist. Akkurat ist er trotzdem. Dazu kann man zwischen buffered und true bypass umschalten. Ich persönliche benutze den buffered Modus, da dieser keinen hörbaren negativen Effekt auf mein Signal hat.
Ebenfalls nennenswert sind die 25 Presets. Wobei manche vielleicht behaupten würden das sein zu wenige, werde ich, wenn überhaupt, maximal 10 verwenden und das beim giggen mit über 100 möglichen songs.
Die Verarbeitung ist vielleicht ein Nachteil. Es sind über die Jahre immer wieder Beschwerden aufgetreten, bei denen die Verarbeitung, bzw. das Design, des Gerätes zu Problemen führte. Manche berichten davon, dass ihnen mehr als drei dieser Geräte kaputt gingen. Ich hatte bis jetzt keine Probleme und vielleicht hat Line6 ja sogar über die Jahre Änderungen vorgenommen (reine Spekulation).
Mich würde das jedoch vom erneuten Kauf nicht abschrecken, denn zum einen hat man ja Garantie auf das Gerät und zum anderen ist der Preis wirklich unschlagbar.
Bedienung
Features
Sound
Verarbeitung
2
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l
Multi-Effekt!?
lost68er 28.11.2020
Tja , mit diesem Gerät habe ich innerhalb einer Stunde eine Stimmungsschwankung von "Wow, geil! Yeah, krass!" bis "Das ist jetzt ein Scherz, oder? Bitte bitte, sag, daß das ein Scherz ist!"
erlebt....
Das Teil ist super-stabil gebaut, und die Effekte klingen super, auch und vor allem die Distortion(ich muß dazu sagen, daß ich das Teil im Verbund mit einem Novation Circuit Mono Station-Synth nutze, und im Gegensatz zur Gitarre klingt eine DSP-Distortion bei Synthesizern "krachiger"als ein analoger Verzerrer). Nur die Effekte aus der "Filter-Fraktion" klingen für meinen Geschmack wirklich unbrauchbar, zumal der Sound bei Anwendung der meisten dieser Effekte extrem an Durchsetzungskraft verliert (auch im Verbund mit meinen Synths, obwohl ich hier ja gerade auf "kranke" Sounds hinarbeite; der ungewöhnlichste Klang nutzt nichts, wenn er sich im Gesamtsound nicht durchsetzen kann) Eine richtig gute Ergänzung ist auch das eingebaute Gate(an das man leider nur im Einstellungs-Modus herankommt, man kann also nicht zwischendurch mal fix angleichen). Es arbeitet sehr sauber, auch bei hochgedrehtem Threshold war der Sound sofort da, ohne irgendwelche Kratzer oder "verschluckte" Töne).
Also insgesamt wirklich gut, wenn man den Preis bedenkt...
Aber leider geht das Gerät trotzdem zurück, und zwar wegen einer Eigenschaft, von deren Vorhandensein ich erst etwas gemerkt habe, als ich anfangen wollte, eigene Presets zu erstellen.
Denn eigentlich ist der Begriff "Multi-effekt" für dieses Gerät falsch gewählt. Unter einem Multieffekt stelle ich mir ein Gerät vor, das mir einen Haufen einzelner Pedale ersetzt.
Deshalb wäre ich nie auf die Idee gekommen, daß das Line6 M5 zwar fünf Effektgruppen mit über 100 Einzeleffekten bietet, man aber immer nur EINEN Effekt nutzen kann. Daß jemand so etwas bauen würde, erschien mir derart abwegig, daß ich gar nicht nach dieser Information gesucht habe. Es steht aber auch nicht in der Beschreibung oder wird im Vorstellungs-Video erwähnt(hier muß ich Thomann mal kritisieren: Daß das M5 keine Möglichkeit bietet, mehrere seiner Effekte in den Presets zu kombinieren, hätte ganz vorn in der Beschreibung und im Video erwähnt werden müssen, denn aufgrund dieser Tatsache ist das M5 eigentlich kein Multieffektgerät) Ich hatte bisher sicher ein Dutzend verschiedener Multieffekte, und bei allen konnte man mindestens drei Effekt-typen gleichzeitg nutzen.
Daraus ergibt sich, zumindest aus meiner Sicht, kein gutes Fazit: Die einzelnen Effekte klingen fast durch die Bank super oder zumindest ungewöhnlich, aber das Gerät hat einen Kardinalfehler: Es zwingt einen, alle anderen Pedale weiterhin mit zu schleppen, lediglich mit dem Unterschied: Man kann EIN Pedal zu Hause lassen und sogar wählen, WELCHES Pedal man zu Hause lässt....
Bedienung
Features
Sound
Verarbeitung
22
6
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O
Olo 12.10.2014
Schwer zu beschreiben, was mich am meisten an dem m5 stört. Ich vermute, es ist der Tonklau, der deutlich hörbar ist. Hier handelt es sich auf jeden Fall nicht um "True bypass", wie es der Hersteller bewirbt. Nun mag man das bei einem Gerät dieser Preisklasse auch gar nicht so wichtig finden, andererseits hat das m5 früher mal gut das Doppelte gekostet, also etwa 200 Euro, und ist jetzt nur in die Jahre gekommen, schließlich muss man den Preis der Konkurrenz halten (sprich: von Zoom). Der Ton verändert sich jedenfalls merklich und in einer sehr negativen Weise.

Grundsätzlich finde ich viele der digitalen Modelle selbst hörbar, sie klingen aber auch oft sehr ähnlich und sind allenfalls Füllmaterial. Da wünscht man sich lieber ein anständiges und hochklassiges, weit konfigurierbares Modell anstatt sieben oder acht gleich klingender. Das störte mich schon beim kleineren Konkurrenten von Zoom und wird mich wohl bei allen Multis weiterhin stören. Vor allem bei den Delays empfand ich das so. Da ist mal das wiederholte Signal eher out of tune oder wird zusätzlich modelliert, ob man das dann mit zwei oder drei "verschiedenen Modellen" bewerben muss ... Andere Modelle benutze ich nicht, und es wäre unfair, sie hier einer Bewertung zu unterziehen. Die Filter-Sektion beispielsweise hat einige interessante Sounds gerade wohl für Bass-Spieler, für Funk usw. zu bieten. Wenig angetan war ich auch von den Verzerrern, die irgendwie kalt und digital klingen, was hier auch schon andere geschrieben haben. Und auch hier macht sich der Tonklau über den Amp bemerkbar. Ich hatte das Gefühl, die Verzerrer stehlen viel von dem schönen "Ausklang" des Tons. Dann lieber die Verzerrung des Amps nutzen, die sehr viel besser klingt (getestet über einen Yamaha THR 5). Interessant fand ich die Verzerrer mit Oktave darüber oder darunter, die man für den Preis allein kaum finden wird (oder doch: Vox Trike Fuzz?), aber allein dafür würde ich das Gerät nicht behalten wollen.

Zur Bedienung: Das meiste ist selbsterklärend, so viele Schalter gibt es ja nicht am Gerät. Was mich störte, ist, dass das m5 zwar über Presets verfügt, aber man nur umständlich zwischen ihnen hin- und herschalten kann: Klick auf beide Pedale gleichzeitig, dann mit dem rechten nach unten, dann wieder Doppelklick. Ich weiß nicht, ob es einen anderen Weg der Umschaltung gibt, aber warum nicht einfach das Preset gleich aktiviert haben, wenn man in dem Umschalt-Mode ist? Das dauert beim m5 viel zu lange, und dafür muss man dann wohl auch schon das m9 kaufen. Auf der anderen Seite fand ich gut, dass man Parameter per Pedal in Echtzeit verändern kann. Dann kann man zum Beispiel den Gain von null auf hundert hochfahren, nutzt die Zerre entweder als zusätzlichen Boost für Solos oder auch als Synth-artigen Effekt. Schade, dass die Zerren dafür nicht unbedingt gut genug klingen.

Verarbeitung: zweigeteilte Sache. Auf der einen Seite sehr hochwertig, da Metallgehäuse, auf der anderen Seite wirken die Schalter recht billig. Die Line6-Fußschalter machen einen wenig haltbaren Eindruck, Mikroschalter mit einfachen Federn, die hin und her wackeln. Die Schalter zum Einstellen der Werte sind nicht endlosdrehend angelegt (der Modellwahlschalter schon). Das nervt auf die Dauer ein wenig, weil man immer vor- und zurückdrehen muss, bis das Gerät auf Änderungen reagiert (besser gelöst beim Zoom).

Alles in allem schade: Vieles Kompakt in einem Gerät zu haben, dazu Presetanwahl und Parameter per Fußpedal (optional), das wäre schön gewesen. Auf der anderen Seite zeigt es wieder, was man ohnehin wissen sollte. Lieber einmal richtig kaufen als einmal billig - dann kauft man nämlich am Ende doch zweimal. Wer wie ich das Gerät nur für zwei drei Sachen nutzt (vielleicht mal ein Delay und mal hier eine Distortion), ist auch mit einzelnen Pedalen weitaus besser bedient. Ein hochwertiges gig-taugliches Gerät, das tut, was es soll und gut klingt. Das bekommt man zusammen mittlerweile für 30 oder 40 Euro mehr auch bei Thomann.
Bedienung
Features
Sound
Verarbeitung
4
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