Native Instruments Komplete Kontrol S88 MK2

Lieber Leser/liebe Leserin dieser Produktbewertung,

ich habe mir dieses Keyboard aufgrund der sehr positiven Empfehlungen eines Freundes geleistet. Auch wenn die fast 1000€ ganz schön reinhauen, ist es diese Investitionen wert!

Das Keyboard ist sehr gut verarbeitet, leicht zu bedienen und fühlt sich sehr gut an bzw. lässt sich auch sehr gut spielen. Als einziges Manko ist vielleicht die etwas längere Download-Zeit der Virtuellen Instrumente via Native Access anzumerken.
Das Keyboard hat zwar eine lange Lieferzeit, ist dafür aber gut und recht sicher verpackt.

Ich nutze es hauptsächlich in Avid Pro Tools und Avid Sibelius Ultimate für das Komponieren und manchmal als Standalone.

Ich habe mir nach Erhalt des Produktes auch gleich das Komplete 12 Upgrade (mit 50% Rabatt) gekauft. Neben den Native Instruments Komplete 12 Instrumenten funktioniert das Keyboard auch mit den Instrumenten von Spitfire Audio (BBC SO Core und LABS) sehr gut.

Ich hoffe ich konnte Ihnen bei Ihrer Entscheidung etwas weiter helfen – aber wenn ich das noch einmal betonen darf: Es lohnt sich! Vor allem hält so ein Keyboard doch recht lange, weswegen ich es auch angehenden Komponisten und Klavier-lernenden empfehle.

Gutes musizieren wünscht
Luis Schmidt

Als Berufskomponist mit ca. 8 Stunden täglich vorm PC ist man ständig auf der Suche nach ergonomischen und zeitlichen Verbesserungen.
Genau das ist hier perfekt gelungen, nachdem ich davor viele Jahre mit dem M-Audio 88 gearbeitet habe.

Das lästige durch die Kontakt-Libs klicken mit der Maus fällt hier komplett weg. Man kann sich mit Display und Drehregler durch die verschiedenen Libs bewegen und meistens SOGAR VORHÖHREN. Das ist einfach super.
Auch die Macros sind bei den meisten NI-Instrumenten (auch von Drittherstellern) toll vorgemappt und zusammen mit dem Steinberg CC121 ist nun jede Automation ein Kinderspiel.

Auch die Klaviatur ist toll. Das einzige was in der Verarbeitung einen Punkt Abzug bekommt, ist die etwas angerauhte anthrazit-Oberfläche, welche sich leider nicht so schön putzen lässt und gerne ein paar Schmierer behält.
Auf jeden Fall die beste Anschaffung des letzten Jahres für mich. Ich will nicht mehr darauf verzichten und freue mich immer wieder neue Sounds zu verwenden (was ich davor gerne gemieden habe). Das bringt auch die Produktionen nach vorne.

Ich nutze das S88 im Homestudio in Verbindung mit NI Komplete für Impro-Sessions oder in Ableton Live und Studio One mit Kontakt-Instrumenten. Die DAW Transportkontrolle funktioniert gut, das Wechseln von Instrumentenspuren eher weniger gut, sodass ich hier lieber zur Maus greife, weil es schneller geht.

An der Verarbeitung habe ich wenig auszusetzen: Ich habe jetzt nach zwei Jahren einen toten Pixel, der mir aber nur beim Booten auffällt und sonst nicht weiter stört. Mit der Klaviatur habe ich keinerlei Probleme wie Dead-Keys oder MIDI-Hänger, die Gewichtung von tiefen zu hohen Tasten könnte etwas differenzierter sein (Mir kommt es vor, als ob alle Tastem gleich gewichtet sind), was aber natürlich auch ein Vorteil sein kann.

Softwareseitig finde ich es recht schade, dass man in Komplete Kontrol keine Split- oder Layering-Funktionen verwenden kann. Allerdings kann man auf MIDI Ebene einen Split definieren und Teile der Klaviatur auf verschiedene Channels schicken. Man braucht also zusätzliche Tools (wie z.B. eine DAW, die das entsprechend Routet) und hat dann nicht wirklich was von der NKS-Funktionalität, welche für die Instrumente von Native Instruments und Partnern (Output, Spitfire, Soundiron, SonicCouture, ...) wirklich super gelöst und einfach zu verwenden ist. Vorbei sind die Zeiten des manuellen MIDI-Mappings.

Schön ist auch, dass hier die Maschine Software mitgeliefert wird. Das Nutze ich gerne mal für die Begleitung einer Jam Session, mit dem Einspielen von Drums über das Keyboard kann ich mich aber bisher nicht anfreunden, das geht für mich besser im Pattern Editor mit der Maus. Als Pattern Sequencer mit Szenen und für die Ideensammlung finde ich es gut, für komplette Songs fehlen mir ein paar Funktionen gerade in Richtung Audio-Recordings.

Für jemanden, der viel mit NKS arbeitet eine wirklich gute und solide Investition, die schon mit einem guten Set an Instrumenten daherkommt. Wenn man nicht so auf NKS steht, sollte man sich die anderen Alternativen in dem Preissegment auch mal anschauen, weil man dann weniger von den Möglichkeiten des Master Keyboards hat.

Es gibt nur einen einzigen Kritikpunkt. Den möchte ich gleich an den Anfang setzen:
Der Lautstärkesensor liegt unterhalb des Mod-Wheel. Das heißt man kommt immer mit dem Handballen hin und muss bei Verwendung des Mod-Wheel da ständig aufpassen. Das hat zur Folge, dass ich das Mod-Wheel manchmal von einem anderen Gerät beim Einspielen nutze. Habe neulich erst von Dom Sigalas erfahren, dass das auch sein einziger Kritikpunkt ist.
Alles andere ist einfach genial. Die Verarbeitung. Die Tastatur mit Gewichtung. Die Komplete Kontrolle Steuerung von NI so Super durchdacht - das macht richtig Spaß, da Sounds zu suchen.
Ja, auch die Steuerung der DAW (bei mir Cubase) läuft hiermit perfekt. Selbst der Mixer lässt sich mit 8 Kanälen in einem Blick damit steuern. Um Pan zu steuern muß man wissen, dass man dazu Shift drücken muß (als kleiner Hinweis).
Es gibt sonst gar - aber auch wirklich gar nichts auszusetzen.
Ich verwende den Studiotisch ZAOR von Thomann - und jetzt kommts .... als ich es bestellt habe, wäre es bei den Angaben wegen ein paar Millimetern nicht in die Tastaturschublade gegangen. Als es dann da war, konnte ich es auf den Millimeter in die Tastaturschublade einpassen. Und das ist einfach genial.

Sehr gute Ergänzung bei der Nutzung der NI PlugIns.

Auspacken, Anstecken und loslegen war leider bei mir nicht der Fall. Probleme gab es beim Laden der Klavier PlugIns. Das S88 MK2 musste sich die PlugIns erst neu laden. Diesen Vorgang musste ich wiederholen und anschließend funktionierte die Wiedergabe auch in AL11. Ich hoffe, dass es nur eine Startschwierigkeit war. Richtig nutzen und testen kann ich es erst in einigem Tagen da aktuell die Zeit fehlt. Überwiegend habe ich es mir als Ersatz für mein Klavier gekauft. Hier ist zu sagen: Fußpedal unbedingt mitbestellen!
Einen passenden Tisch oder ein Gestell habe ich leider auch noch nicht gefunden. Vom günstigen Millenium-Ständer würde ich abraten, der ging dann doch zurück. Für die Yamaha Pianos gibt es ein Holzgestell … hier muss ich mich noch erkundigen, ob es rauf passt. Alternativ werden Tischbeine mit Rollen und eine 140er Tischplatte gekauft. Direkt als Midi-Keyboard auf dem Arbeitstisch gestellt sieht es zwar fantastisch aus, nimmt aber auch den gesamten Platz ein. Die Befestigungen für unter dem Tisch haben hier so schlechte Bewertungen, dass ich dir gar nicht ausprobieren mag. Sollten Wohl generell aus dem Sortiment wandern.

Die Regelung der Lautstärke ist sehr „speziell“ positioniert. Eine unabsichtliche Bedienung ist vorprogrammiert.

Weitere Updates folgen. Ich hoffe nicht, dass ich ein Montagsprodukt erstanden habe. Es sieht hochwertig aus, macht einen guten Eindruck beim spielen und wird nicht mehr weggegeben.

Habe das Keyboard Ende Oktober bei der Konkurrenz aus Köln bestellt, das Lieferdatum hat sich aber immer weiter verschoben und verschoben, deswegen großes Kompliment an Thomann und das Weltklasse Lieferketten-Management!

Nun zum Produkt!

--- Äußeres & Haptik: ---
Das Keyboard ist flach und massiv - es passt perfekt in die Schublade meines Studio-Tisches. Alle Regler und Knöpfe haben ein gutes Gewicht und wirken nicht so, als würden sie schnell locker oder schwammig reagieren. Die Klaviatur selbst ist für meine Spielweise perfekt - allerdings kann ich auch sehen, wie jemand der nicht klassisch am Piano trainiert ist sie als etwas schwergängig bewerten würde.

--- Software & Bedienung: ---
Da ich bereits vor mehreren Jahren KOMPLETE ULTIMATE 11 erstanden habe, war es natürlich logisch, dass ich das entsprechende Keyboard von NI dazu kaufe. Die Integration mit der Standalone-Software funktioniert tadellos, auch wenn ich erst mal ein paar Stunden mit Updates in der Native Access App verbringen musste, bis alles auf dem neuesten Stand war.
Als komplett intuitiv würde ich die Bedienung nicht bezeichnen - gerade was die genaue Integration in eine DAW angeht, damit man auch die Controller-Funktionalität anwenden kann (z.B. zum Start/Stopp von aufnahmen, Auswahl von Tracks, Automatisierung von Parametern...) hat auch ein wenig Aufwand gekostet. Ich bin selbst schon seit Jahren jeden Tag mit Cubase beschäftigt und war nach recht kurzer Zeit am Ziel, aber auch hier ist absehbar, dass so manche:r unerfahrene:r Käufer:in schnell vom Setup-Prozess frustriert sein könnte.

--- Zusammenfassung: ---
Pro:
+ Verarbeitung ist klasse
+ diverse VSTs mitgeliefert!
+ Integration mit 1st-party Software reibungslos
+ Optik ist grandios (das Auge hört mit, gerade für Video-Produktionen)

Contra:
- Integration in DAW nicht Plug & Play, zumindest nicht, was die Control-Funktionalität angeht
- (für manche evtl.) schwergängige Klaviatur

Ich benutze die Native SW nicht, obwohl diese sehr gute Module , Sounds und Möglichkeiten bietet. Aber dazu muss man sich mit der SW ausgibig beschäftigen, um sie dann auch effektiv einsetzen zu können.
Ich benutze das Masterkeyboard ausschließlich mit Cubase zusammen, die Einbindung geht mühelos und alles funktioniert sehr gut.

Die LED Lichtsteuerung an jeder Taste könnte für bestimmte Einstellungen hilfreich sein, aber wie man diese für sich nutzen kann (ohne Native Programme) habe ich noch nicht herausgefunden. Dies wäre hilfreich (Spilts auf dem Keyboard optisch anzuzeigen und vieles mehr ..)

Nachdem ich schon einige Zeit mit der Machine MK3 verbracht habe (hauptsächlich zum Beats bauen), vermisste ich doch relativ schnell, Melodien auf einer richtigen Tastatur einspielen zu können.

Das Komplete Kontroll S88 MK2 ist für mich die perfekte Ergänzung zur Machine MK3 und bietet alles, was ich brauche. Die Verarbeitung ist 1a und es macht großen Spaß darauf zu spielen. Mir persönlich gefällt das Spielgefühl sogar besser als auf meinem Schimmel-Klavier - und das will schon etwas heißen.

Auch wenn es zum Zeitpunkt meines Kaufes bereits den Nachfolger gab, das Komplete S88 MK3, habe ich den Kauf keineswegs bereut. Im Gegenteil: auf Funktionen wie Aftertouch kann ich getrost verzichten und freue ich lieber über die gute Integration mit der Machine Software. Diese ist beim Nachfolger bisher nämlich noch nicht gegeben!