Universal Audio SP-1

Vorab , ich habe auch 5 Sterne für die Features gegeben weil ich es gut finde das es keine weiteren Features gibt. Die Verarbeitung und die Optik gefällt mir sehr gut. Die Vintage-Optik der Mikrofone spiegelt sich auch im Sound wieder. Wenn man die Mikrofone vor der Aufnahme richtig postioniert erhält man einen supernatürlichen Westerngitarren-Sound der sich super für Unplugged Aufnahmen im 60er bzw. frühen 70er Jahre Sound eignet. Ich finde es supergut das der Sound ohne Bearbeitung eher etwas gedeckt klingt, nicht zu harsch oder höhenlastig aber auch nicht dumpf oder verwaschen. Ein eher leicht gedeckter Sound lässt sich viel besser nachbearbeiten als ein eher höhenlastiger Sound. Die Mikrofone sind zudem sehr rauscharm. Nur nach dem Schlussakkord konnte ich auf den Kopfhörer ein ganz leichtes rauschen entnehmen. Das Rauschen spielt sich im unteren Bereich ab so das es kein Problem wäre das mit einem Entrauschungstool von Waves unhörbar wegzufiltern (ohne Sound-bzw. Dynamikverlust). Das ist aber wirklich nicht nötig wenn man einen gekonnten Fadeout setzt. Ich hatte vorher die Lewitt 140 LCT Air Mikrofone. Da war durchweg ein eher höhenlastiges Rauschen zu entnehmen. In den oberen Bereichen ist das Rauschen schwer wegzufiltern. Ich bin froh das ich die Lewitt gegen die Universal SP1 Mikrofone ausgetauscht habe. Jetzt habe ich exakt das wonach ich lange gesucht habe. Die Mikrofonschiene ist zwar nur aus Kunstoff aber auch das gefällt mir. Alles ist sehr einfach in der Handhabung. Geliefert wird das Mikrofon in einen kleinen Koffer aus Pappe. Man bekommt unweigerlich das Gefühl das der Hersteller sich Gott sei Dank auf das wesentliche konzentriert hat.

Die ersten Kleinmembraner von Universal Audio, da war ich gespannt. Sie erwiesen sich als sehr neutrale und ausgewogene Mics, die im Studioalltag überall einsetzbar sind. Die Klangquelle wird exakt abgebildet, ohne Färbung oder die für günstige Condenser üblichen "dünnen" Höhen. Sie machen keinen Eigensound wie manch andere Kandidaten, aber das ist ja auch nicht schlechtes, denn in der Postproduktion lassen sich die Signale in alle Richtungen formen.Obwohl preislich im erschwinglichen Bereich, können sie mit höherpreisigen Produkten durchaus mithalten.

Ich habe die SP-1 seit ca 6 Monaten im Einsatz und bin sehr zufrieden. Der Klang ist sehr angenehm und ich persönlich finde den Klang sehr angenehm, wobei in manchen Situationen etwas mehr Höhen da sein könnten.

Die Verarbeitung ist relativ gut, wobei meine XLR-Kabel von Cordial etwas schwerer einzustecken waren, als ich es sonst gewohnt bin. Die Stereo-Schiene ist leider nur aus Plastik und ist ohne ein mitgeliefertes Reduziergewinde auch eher unpraktisch. Hier würde ich den Kauf einer anderen Stereo-Schiene empfehlen.

Interessiert haben mich die Stäbchen von UA schon länger, bei der jetzigen Werbeaktion, wo man zu dem Mikros noch Plugins im Gegenwert der Mikros dazu bekommt, habe ich zugeschlagen.

Erster Einsatz war als Drum-Overheads bei einer Recordingsession. Im Gegensatz zu den Neumann TLM 102, die ich normalerweise als Overheads verwende, waren sie etwas dynamischer, haben aber die Becken auch etwas schärfer abgebildet. Bei rockigeren Stücken klingen sie daher etwas aggressiver. Insoweit sind sie nicht besser oder schlechter als das gut 3x so teure Pärchen der Neumänner, sondern einfach anders und insoweit - je nach Geschmack oder Musikstil - eine gute Alternative. Ich bin mit dem Sound sehr zufrieden.

Einen Stern Abzug gibt es von mir jeweils bei Features und Verarbeitung, was zu einer Gesamtbewertung von 4 Sternen führt. Zum einen hätte man sich die absolut billige und wackelige Stereoschiene sparen können und dafür lieber ein Softbag dazu gegeben, zum anderen muss man sich bei einem der beiden Mikros ordentlich anstrengen, bis der XLR-Stecker im Mikro verriegelt (ausprobiert mit Klotz-, Cordial- und Ssnake-Kabeln).