Walrus Audio Julia V2

Das wußte ich schon, seit ich das wunderbare Arp-87 Echogerät von Walrus Audio spiele. Hier nun die große (Ver-)Stimmungskanone.

JuliaV2 ist ein klassischer analoger Chorus mit vielen Stellmöglichkeiten. Mit "rate", "depth" und einem Mix- Knopf ist es gut zu regeln, "lag" verlängert nach Geschmack das Kurzdelay und erzeugt Klänge ähnlich den Geräten, die "Dimension" im Namen tragen.

Das Alleinstellungsmerkmal von JuliaV2 ist für mich die klangliche Durchsetzungsfähigkeit: Der Ton kommt sehr klar, fast bissig durch, ertrinkt nicht im Effekt. Insgesamt Betonung der Hochmitten, bei hohem Effektniveau fast etwas blechern.

Im Gesamteindruck moderner, gerade für den Bandkontext geeigneter Chorusklang - das schmeichelnde Untermalen ist nicht Julias Kernkompetenz, dafür könnte man sich den "Emperor" von JHS oder den "Anadime" von Providence mal anhören.

Gut verarbeitet, Graphik mit der Reptilienklaue bestensfalls Geschmackssache, die Blink- LED will abgeklebt werden. Fein wäre noch ein Höhenregler.

Fazit: Kraftvoller Chorus für die Band.

Es hat lange gebraucht, bis mir ein Chorus-Pedal vom Sound her wirklich gefallen hat. Dieser Effekt hat sehr schnell kitschig werden, wenn man nicht aufpasst. Die Julia V2 von Walrus Audio hat mich nun schließlich doch noch davon überzeugt, dass Chorus gut klingen kann.

Mein persönliches Hauptaugenmerk liegt aber auf dem Vibrato. Dieses ist bei mir ganz langsam mit mittlerer Tiefe eingestellt, um einen leicht leiernden Lo-Fi-Sound zu erhalten. Echt ein Hammer Sound! Warum ich dann aber nur 4/5 Sternen bei Sound gegeben habe? Dazu später mehr...

Die gesamte Aufmachung des Pedals ist gut gemacht. Ich mag es, wenn die IN-/OUT-Buchsen oben angeordnet sind, damit man Pedale dicht zueinander anordnen kann. Die Potis und der Umschalter fühlen sich stabil an, wackeln nicht und haben einen gewissen Widerstand beim Drehen, sodass sie sich nicht gleich bei jedem Ruckeln verstellen. Die beiden LEDs sind etwas hell (was ja für Open-Air-Auftritte nicht schlecht ist), aber dem ist mit den Rockboard Dampern schnell Abhilfe geboten. Und schließlich die Gestaltung mit der an und für sich recht hübschen Julia, von der ich mich immer beobachtet fühle, ist auch sehr gut gelungen.

Jedoch gibt es bei all dem Positiven auch eine unangenehme Kehrseite: Julia rauscht! Egal mit welchem Netzteil und selbst mit extern angeschlossener Batterie (kein Batteriefach enthalten) rauscht sie extrem. Darum beim Sound einen Stern und bei der Verarbeitung zwei Sterne Abzug. Andere Pedale, die in meinen Ohren weniger schön klingen, rauschen nicht. Es ist zum Verzweifeln.

Ich bin immer noch unentschlossen, ob ich die Julia behalte. Vielleicht findet sich ja noch eine Lösung irgendwie.

> Hallo, hoffentlich gesundes Thomann-Team,
> als am "GAS" schwer erkrankter Patient musste ich sofort an das übervolle Regal und habe zum Vergleich den Black label chorus ZW38 (MXR), das DOD FX65 und den EHX Small Clone angestöpselt und mit etwas Geduld einen direkten Klangvergleich gestartet. Alle mit den drei Vergleichsgeräten produzierten Klänge lassen sich mit dem Julia V2 darstellen. Hinzu kommt der Schalter mit Auswahl der Wellenform, was als komplett neue Klangwelt hinzukommt und sehr gut nutzbar ist. Also im Vergleich mit den anderen drei Geräten kommt bei Julia V2 noch eine Vielzahl an gut klingenden Einstellmöglichkeiten hinzu.
> Das Design macht sich mittlerweile gut auf meinem Board. Das mitgelieferte Pick ist eine nette Zugabe.
>
> Einen einzigen Punkt gibt es meiner Meinung nach als kleines Negativum anzusprechen: Auf der Bühne und im Übungsraum braucht man eine Taschenlampe zur Einstellung, da die von Walrus Audio verwendeten Drehknöpfe auf der Oberseite stark reflektieren und man wirklich nicht sieht in welcher Stellung das jeweilige Poti steht.
> Bis dann
> Uli o? Leike
>
>
>
> P.s.: Ein Vergleich mit EHX Wiggler erschien mir ehrlich gesagt nicht fair.