Avid Pro Tools Carbon

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Avid Pro Tools Carbon
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1
S
Pro Interface
SynDuo 30.11.2021
Hallo liebe Musikfreunde,

von Pro Tools Carbon hat man in den einschlägigen deutschsprachigen Fachmagazinen seit der Einführung des Interfaces nur wenig gehört. Im Web gibt es dennoch einige gute Reviews von Amazona und Delamar sowie vom Musotalk.
Interessanter und detaillierter schien mir hingegen der Bericht von SoundOnSound zu sein. Wer also noch genaue Informationen zum Produkt benötigt, sollte sie dort nachlesen.

Fangen wir an…

Vorbereitungen:
Bevor ich mir das Interface zulegte, habe ich nicht nur die Fachpresse durchstöbert, sondern auch als Avid-Kunde den Support angeschrieben und spezifische Fragen gestellt, die auch adäquat beantwortet wurden. Mehr dazu später. Wichtig ist zunächst, dass man über einen entsprechend ausgestatteten Mac verfügt. Ohne Mac läuft das Interface nämlich nicht. Avid bietet auf der Produktseite des Carbon eine Übersicht aller unterstützter Macs an. Ich selbst habe einen 2017er iMac mit HD Festplatte. Dies entspricht nicht den Anforderungen von Avid, denn dort heißt es, dass man den 4k iMac mit SSD Festplatte haben sollte. Am Ende hat es aber keinen Unterschied gemacht und das Interface läuft auch so perfekt.
Wer nicht über eine Ethernetanbindung verfügt, sollte sich noch das dazu passende Adapterkabel holen, also von Thunderbolt auf Ethernet, da das Interface keine herkömmliche Anbindung via USB oder Thunderbolt aufweist.
Das Betriebssystem des Macs muss mindestens den Stand von Mac OS X 10.15. aufweisen. Ich selbst habe extra ein Upgrade von High Sierra auf Big Sur vorgenommen. Dies hat sich am Ende gelohnt.

Zur Hardware:
Die Hardware ist ordentlich verpackt und das Produkt ist Made in Mexico. Das Interface hat schon eine gewaltige Rackeinbautiefe und ist entsprechend schwer. Alle Regler sitzen perfekt. Es ist ein enorm hochwertig anmutendes Interface. Alle Ein- und Ausgänge sowie andere Spezifikationen werden schon in der Produktbeschreibung genannt und sollen hier nicht noch weiter erörtert werden.

Installation:
Die Installation des Interfaces ist extrem simpel. Ich habe das Pro Tools Carbon einfach via Ethernet Kabel direkt mit meinem Mac verbunden und im Audio-Midi Setup / Fenster/ Netzwerkeübersicht das Pro Tools Carbon aktiviert. Danach hat das Interface ein eigens Firmware-update installiert und das war es.

Nutzung von Pro Tools Carbon:
Man kann das Interface sowohl in Pro Tools als auch in anderen DAWs benutzen. Dafür werden im Audio-Midi Setup eigens zwei Instanzen des Interfaces bereitgestellt. Eine genuin für Pro Tools und ein Treiber für alle anderen DAWs. Die DSP-Technik und die Einstellungen für eine geringe Latenz lassen sich aber nur in Pro Tools verwirklichen.

Im Studio:
Mein Hauptanliegen für den Kauf des Pro Tool Carbon war es einen besseren Mix und Masterfiles hinzubekommen. Ich vertraute den Berichten, wonach es hieß, dass das Interface die wohl besten AD/DA Wandler und extrem hochwertige Vorverstärker hat. Die DSP-Technik und die geringe Latenz hatten mich schließlich überzeugt.
Schon beim ersten Mal hören war mir klar: Dieses Interface hat es in sich. Vor dem Pro Tools Carbon habe ich Jahre lang ein RME Fireface UC verwendet, was auch einen super Sound hat. Das Pro Tools Carbon scheint aber alles noch einmal besser auflösen zu können. Man nimmt plötzlich Dinge war, die man sonst kaum vernommen hat: Hallfahnen, EQ-Einstellungen usw. Alles wirkt räumlicher und besser abgestimmt.

DSP:
So, jetzt kommt die große Frage: „Wie sieht es mit dem Einsatz von DSP-Plugins aus?“ Hier kommt es darauf an, was man vor hat. Die hauseigenen Pro Tools EQs, Kompressoren, Limited usw. lassen sich doch recht häufig auf einen Chip laden. Bei einem EQ wie dem MDW von Massenburg sieht es schon ganz anders aus. Den konnte ich lediglich ca. 12x laden, dann waren alle 8 Chips voll.
Wer seine CPU entlasten will, schafft es mit dem Carbon definitiv. Bei hauseigenen Plugins kann man schon den Prozessor ordentlich schonen. Bei edleren DSP-Plugins kann man die Systemauslastung je nach Session aber auch um ca. die Hälfte reduzieren.
Es ist ein hybrides System. Das heißt, dass eine volle Entlastung des Computers und ein vollständiges Arbeiten mit AAX-DSP Plugins gar nicht vorgesehen ist. Dazu benötigt man eine HDX-Karte.

Latenz-Goodbye!?
Wer diese Interface kauft, möchte natürlich von der angepriesenen Zero-Latency Gebrauch machen. Nach eigener Erfahrung kann ich nun sagen: „Es funktioniert!“
Einfach Gitarre oder Bass in den Input reinstecken und in Pro Tools einen beliebigen Kanal im DSP-Mode aktivieren und los spielen. Das Ganze funktioniert auch dann, wenn die Session schon riesig groß ist und der Sample-Puffer bei 1024 Samples eingestellt ist. Einfach den Blitz - Button drücken und los geht’s.
Bei Electro-Produzenten mit Hardware Synthesizern sieht es etwas anders aus. Hierzu hatte ich, wie oben angesprochen, dem Avid Support geschrieben. Ich wollte wissen, ob Pro Tools die Latenz bei der Aufnahme von Hardwaresynthesizern automatisch kompensieren kann. Die Antwort ist ja und nein. Pro Tools hat bei der Aufnahme keine Latenzen im Audiobereich. Dies gilt aber nicht für Midi. Jeder der sich mit dem Thema schon einmal auseinandergesetzt hat weiß, dass jeder Synth anders auf das eingehende Midi-Signal reagiert und dass Latenzen auch bei der Midi-Ausgabe entstehen. Es ist jedoch kein Problem die eingehende Latenz mittels Midi-Offset auszugleichen. Danach funktioniert alles perfekt.

Der Sound:
Wie schon angesprochen ist der Sound überragend. Ich habe einen alten MusicMan Stingray Bass aus den 70ern. Als ich diesen direkt an den Instrumenteneingang frontseitig angeschlossen habe, bin ich fast umgefallen. Bei diesen Vorverstärkern kann man den Widerstand in verschiedenen Stufen einstellen. Je nach Instrument kann man da ordentlich was aus dem Sound herausholen.

Fazit:
Wen die fehlenden Midi-Verbindungen (kann man mit jedem anderen Interface machen) und der hohe Preis nicht stören, sollte definitiv über das Interface nachdenken. Ich selbst habe die Chance jetzt wahrgenommen, da Avid zusätzlich zur normal beigelegten Software noch die Pro Tools Ultimate Lizenz obendrauf legte.
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