Epiphone Masterbuilt Frontier

Zu Beginn muss ich anmerken, dass ich erst seit ein paar Monaten Gitarre spiele bzw. es mir mit Hilfe des Onlinekurses und der App von Justin Guitar lerne. Ich bin also weit weg davon, ein erfahrener Gitarrist zu sein. Und dennoch traue ich mir ein Urteil zu!

Auf die Masterbilt Frontier bin ich bei meiner Recherche nach einer möglichen zweiten Gitarre gekommen. Meine erste ist übrigens die Epiphone PR-4e, die ich ebenfalls bei Thomann gekauft hatte. So ganz happy war ich damit nicht, also ertappte ich mich immer wieder beim Internetsurfen nach Gitarren! :-) Aufgrund von YouTube-Videos bin ich auf die Inspired by Gibson Serie aufmerksam geworden. Da gibt es einige Videos, in denen die Inspired by Gibson Hummingbirds und J-45 mit den Originalen von Gibson verglichen werden. Immer das gleiche Fazit: Die Inspired sind extrem gute Gitarren, die Gibson liegen immer einen Tick vorne, man müsse für sich entscheiden, ob die geringen Unterschiede so viel mehr Geld wert sind. Vom Sound her fand ich die Hummingbird cool, aber die Optik ist nicht so ganz meines. Und dann fand ich auf YouTube ein Video von J.P. Cormier, einem kanadischen Gitarenblogger, der sehr ausführlich die Original Frontier Made in USA mit der Masterbilt Frontier (Made in Indonesia) vergleicht. Sein Fazit: Die Masterbilt Frontier ist eine perfekte Gitarre, sowohl was Klang, Verarbeitung und Spielbarkeit angeht. Sie steht der teureren Made in USA Gitarre in nichts nach. Bei dieser werden teils edlere Materialien verwenden, z.B. Mother of Pearl Inlays statt Perloid oder eine "besserer" Tonabnehmer. Aber sonst sind beide Gitarren für ihn einfach perfekt und er würde auch die Masterbilt ohne Zögern auf ein Konzert mitnehmen. Das hat meine Entscheidung für die Masterbilt Frontier gefestigt.

Die Optik der Frontier spricht mich einfach an. Das Rope & Cactus Schlagbrett und das Sunburst sind ein Traum. Das Teil sieht aus wie aus den 1950er oder 1960er Jahren zu uns gebeamt! Genialer Western-Look! Auch die Griffbretteinlagen finde ich optisch gelungener als bei der Hummingbird. Also bestellt und vor ein paar Tagen war sie endlich bei mir! Die Umgewöhnung an den recht grossen Dreadnought Korpus ist abgeschlossen. Der Sound ist einfach genial, kräftig und warm, ein toller Sustain. Und die Bespielbarkeit im Vergleich zu der PR-4e ein Traum. Das Strumming klingt plötzlich so cool und die Akkordwechsel klappen auch leichter. Ich muss weniger drücken, obwohl ich bei der anderen Gitarre bereits dünnere Saiten drauf gemacht habe. Halskrümmung und Saitenlage sind ab Werk perfekt eingestellt.

Mit der Masterbilt Frontier erhält man eine geniale Gitarre zu einem sensationellen Preis, die sich durchaus mit vergleichbaren Gitarren aus dem Hause Gibson vergleichen lässt. Und das beste daran: Weil aus Massivholz wird das Schmuckstück über die Jahre wohl immer besser werden!

Kleiner Hinweis für Thomann bzgl. Produktbeschreibung: Ich hab noch nicht exakt nachmessen können, aber ich denke der Sattel ist 43mm breit und nicht 43,8mm wie auf der Produktseite angegeben. Auf der Epiphone Webseite steht leider nichts, aber bei Texan und die Excellente werden 43mm / 1.692 inch angegeben. Bei den Made in USA sind es jeweils 43,8mm / 1.725 inch. Von daher gehe ich davon aus, dass dies ein gewollter Designunterschied zwischen den Masterbilts aus Indonesien und den Made in USA ist.

Ich muss zugeben, der Retrolook der Masterbuilt Frontier hat es mir angetan, aber das ist halt Geschmackssache. Was auf jeden Fall überzeugt, ist der Sound, die Bespielbarkeit und die Verarbeitung! Da haben die Gitarrenbauer ganze Arbeit geleistet. Der vollmassive, voluminöse Dreadnought Korpus sorgt für Volumen und Präsenz in der ganzen Breite, die Saitenlage und das Griffbrett sorgen für eine leichte Bespielbarkeit. Ich bin sicher, dass der Sound mit der Zeit noch an Qualität gewinnt, wenn Decke und Korpus sich eingeschwungen haben.
Fazit : Die Masterbuilt ist jeden Euro wert und viel Gitarre für deutlich unter tausend Euro!