Tja, wie so oft von vielen geäußert, herrscht eine gewisse Skepsis gegenüber lötfreien Patchkabeln. Die hatte auch ich anfangs. Nachdem ich mich für die große Lösung mit Switcher (G2) entschieden hatte, wollte ich mir die Löterei von insgesamt gut 50 Steckern nicht antun und habe diese Lösung gewählt. Ich darf es vorwegnehmen: Diese Marke wird von höchster Stelle als die beste angesehen, und ich kann die Ansicht bisher zu 100 Prozent teilen.
PRAXIS
Die Kabel waren ruck-zuck hergestellt. Das Abisolieren geht ungewohnt einfach (ich hab ein Windmühlen-Küchenmesser genommen, ging super): Zum Abisolieren mit dem Messer leicht drumrumrollen, Außenschale abziehen. Massenetz auf eine Seite bringen und zusammendrillen, schwarze, weiche Zwischenisolierung mit den Fingernägeln entfernen (das Zeug leitet, also ausreichend entfernen!), dann weiße Heißader-Isolierung 2-3 mm abisolieren. Jetzt das Kabel in den Stecker schieben und nach gefühltem Ankommen im Anschlag einmal im Uhrzeigersinn drehen und durch Ziehen festen Sitz prüfen. Jetzt Kabel abwinkeln und die zugehörige Kappe aufsetzen und den Stecker bis zum Anschlag eindrehen. Fertig. Dauert pro Kabel (beide Stecker) keine 5 Minuten. Anfangs hab ich noch jedes Kabel durchgemessen, dann aber gelassen, weil jedes sofort ok war.
ERGEBNIS
Mein Bord funktionierte auf Anhieb, alle Verbindungen waren ok. Was noch sehr positiv auffällt: Da die Kabel recht dünn sind und der Innenleiter nicht aus Litzen sondern aus einer massiven Kupferader besteht, lassen sich die Kabel bestens in Kurven verlegen und bleiben fast von selbst an ihrem Platz. Und die Steckerkappen sind so klein, dass sie nie mit irgendwas (z. B. den lästigen 9-V-Steckern) in Konflikt geraten. Sieht alles sehr sauber aus. Mit Stolz betrachtet der Baumeister sein Werk. :D
FAZIT
Ich muss zugeben, der Preis war ne Hürde, aber wenn man wie ich so bescheuert ist, seine sauer verdiente Kohle in ein Schmidt Array mit GigRig G2 zu investieren, den schockt das auch nicht mehr. ;D. Das Ergebnis ist jedenfalls hocherfreulich. Aus Spaß hab ich mit meinen bisherigen Patchkabeln den Klang verglichen und konnte eine leichte aber doch reale "Sound-Abmattung" feststellen. Die Kabel klingen also auch noch wirklich gut.
Meine Meinung: Ja, teuer, aber auch sehr gut in allen Belangen.
Nachtrag nach 6 Monaten Gebrauch: Mittlerweile habe ich mein Bord wieder downgesizet, aber die Evidence-Kabel benutze ich weiterhin. Die Kompaktheit der Steckerköpfe und die Schmalheit der Kabel sind Gold wert,
Doch eine konstruktionsbedinge Schwäche ist zutage getreten: Wenn man sein Bord öfter mal verändert, müssen die Kabel - logisch - raus- und wieder reingesteckt oder umpositioniert werden. Dabei lockern sich bei diesen Kabeln regelmäßig die Verschraubungen der Stecker, was gar nicht gut ist. Also regelmäßig auf festen Sitz der Steckerschäfte achten, dann ist alles gut.