Heil Sound PR20UT

Sowohl zuhause für Sprachaufnahmen, als auch um einen Freund beim growlen aufzunehmen bin ich mehr als zufrieden, verglichen wurden das Sennheiser MK4, Brauner Panther (jeweils aus dem Studio) und ein Shure Sm7b, sowie der Klassiker Sm58. Alle diese Mikrofone haben mich vollends überzeugt, das Heil Sound insbesondere aufgrund des sehr geringen Preises gegenüber der Konkurrenz. Es klingt wesentlich offener als das Sm58, scheint jedoch von der Verarbeitung her jedoch nicht von einem Panzer überrollt werden zu wollen, Schlagzeuger die daneben hauen wird das Ding trotzdem definitiv verkraften. An der Snare klingt es übrigens auch prima!

PS: Mein absoluter Favorit am Gitarrenamp für moderne Rythm Sounds á la Arch Enemy, Whitechapel etc. Für "vintage sounds" aufgrund seiner charakteristischen Eigenschafter eher zum sm57 greifen.

PSS: Einmal auf den Teppich gefallen aus nicht mal einem Meter Höhe und schon war am XLR Anschluss eine ordentliche Portion Lack ab, schade, sonst wäre meine Bewertung "Perfekt" gewesen!

Habe mir dieses Mikro für Gitarren-Amp-Aufnahmen gekauft, nachdem ich festgestellt habe, dass die meisten meiner Lieblings-Kemper-Profile mit diesem Mikro entstanden sind und ich mit dem SM57 unzufrieden war, weil es in meinen Augen die Mitten schlecht abbildet und zu wenig "Körper" hat.
Gerade bei meiner Diezel 412FK Custum Gitarrenbox mit Celestion G12K100 hat das SM57 eine schlecht Figur gemacht, da es nur nasal-klingende Ergebnisse geliefert hat.
Das SM57 hat etwas feinere Höhen - wobei man diese im Mix meistens mit einem Low-Pass-Filter beschneidet.
Klarer Vorteil ggü. dem SM57: Das PR20 klingt wuchtiger und voller, hat durch die drückenden Mitten direkt etwas "böses" :)
Habe es an der Snare getestet und auch dort werde ich es dem SM57 wegen dem volleren Klang vorziehen.

Verarbeitung: Top - nichts auszusetzen. Die beiliegende Mikrophontasche ist im Gegensatz anderen Mikrophontaschen sogar etwas gepolstert.
Features: Ein Stern abzug, da kein Gewindeadapter für die Halterung enthalten ist und diese somit nicht auf Anhieb meine K&M-Ständer passt.

Das Heil Sound PR20 hatte ich mir gekauft, weil ich mal was anderes ausprobieren wollte als die Mikro's, mit denen ich sonst arbeite (nein, nicht die "Eistüte" …!).
Es liegt gut in der Hand mit einem angenehmen Gewicht.
Als Handheld eingesetzt ist zu beachten, dass es aufgrund der Großmembran-Charakteristik zu stärkeren Griffgeräuschen neigt als z. B. ein Sennheiser e945. Der Sound ist allerdings schön ausgewogen.
Der Einsatz vor einer kleinen, im Halbkreis sitzenden Musikgruppe (zwei Akustikgitarren nebst Gesang, Violine/Gesang) war sehr gut und entspannt (Abstände zu den Musikern sind relativ unproblematisch, Erfahrung in der Mikrofonpositionierung allerdings vorausgesetzt).

PS für Ästheten: Das Mikro gibt's auch in einer Ausführung mit einem schwarzen Wechselkorb).

Eigentlich wollte ich mir zur Gitarrenabnahme und gelegentliche Gesangsdemos ein gutes altes SM57 kaufen, als ich in einigen Videos auf dieses schmucke Stückchen gestoßen bin. Hier mal meine Eindrücke der ersten sechs Monate:

Verarbeitung:
Panzer. Der Korb schreit geradezu: "Schlag mich doch mit deinen lächerlichen Zahnstochern, schwächlicher Drummer!"
Wurde schon zichmal getroffen und viel einpaar mal runter, glänzt noch wie neu und funktioniert natürlich auch noch.

Sound:
Am Gitarrenamp mein neues absolutes Lieblingsmikro. Die Tiefmitten werden richtig schön wiedergegeben, Verzerrtes brüllt richtig, klingt aber wunderbar klar.
Es fehlt das Sägende, das man von den meisten Mikros kennt und was mich immer etwas gestört hat.
Auch als Gesangsmikro gefällt es mir gut, für ruhigen Gesang etwas unspektakulär, aber für Rockgesang und Geschrei schön rund und voll.
An der Snare macht es auch eine gute Figur, wobei mir da der Vergleich fehlt.

Features/Zubehör:
Es gibt eine praktische Tasche, eine Klammer und einen Windschutz, falls man ihn mal braucht. Das Mikro hat keinen Schalter, was manchmal nervt aber nicht so schlimm ist.
Absolut einziger Minuspunkt:
Durch die konkav geschwungene Form rutscht das Mikro bei abwärts zeigender Positionierung (z.B. Snareabnahme) langsam aber sicher aus der Klammer.
Lässt sich mit einem Streifen Kreppband beheben, ist aber irgendwie ärgerlich.

Insgesamt muß ich leider sagen, daß mich das Mikro nicht recht überzeugt.
Angeschafft hatte ich es überwiegend für Gesang und Sprache.
Es kommt mir vor wie ein typisches Bühnen-Mikrophon, nur mit eingebautem Equalizer. Bässe und Höhen sind teils stark überhöht. Das kann manchmal gut funktionieren, aber das Mikro klingt mir zu stark verfärbend. Zischlaute werden teils ziemlich zischelig und über manche Lautsprecher etwas harsch. Es mag aber Fälle geben, wo genau diese Anhebung gut angebracht ist.

Der Sound mag noch Geschmackssache sein. Zwei Punkte fallen mir aber leider sehr negativ auf: Griffgeräusche und Feedbackanfälligkeit. Bei beiden Punkten ist das PR20 leider schlechter als alle anderen meiner Bühnenmikros. Selbst auf einem Mikrophonständer fallen mir Bewegungen auf der Bühne, Anstoßen am Ständer etc. mehr auf als bei anderen Mikros.
Das ist alles nicht wirklich schlimm, man kann das Mikro schon einsetzen. Aber andere Mikros machen das einfach viel besser - und das oft auch billiger.
Der Nahbesprechungseffekt ist auch recht stark ausgeprägt. Ich würde mich an einem schaltbaren Lowcut-Filter am Mikro erfreuen, hier würde er sich lohnen.
Das Mikro führt bei mir nun ein Nischendasein (z.B. am Schlagzeug) ...

Überzeugt sowohl bei Gesangsaufnahmen (meiner Meinung nach wesentlich "schönerer" und sauberer Klang als das Shure sm 58, hängt allerdings leicht dem Shure sm7b hinterher in Punkto Klarheit/Detailübertragung) als auch bei Gitarrenaufnahmen, da es sich hier wunderbar mit dem Shure sm 57 ergänzt.

Das Shure besitzt einen starken Lowcut und leicht abgesenkte Mitten, während das Heil fast durchgängig Neutral klingt, kaum Frequenzen "verschluckt" und somit Voluminöser klingt.
Hach einfach nur Herrlich die Mischung aus beiden. Wenn ich zwischen mehreren Mikros wählen müsste, würde ich mich für das Heil entscheiden.