Studiologic SL Mixface

Ich habe mir das Mixface hauptsächlich gekauft, damit ich über die Fader Expression, Vibrato usw, der digitalen Instrumente steuern kann, da mein Master Keyboard keine hat. Und da ich mir keinen riesigen Klotz aufs Keyboard legen wollte und trotzdem einige Fader brauchte, kam mir das Mixface ganz recht.

Dank der Möglichkeit die Channel zu wechseln hat man insgesamt 16 Stück (+Master) und bekommt da einiges drauf gemappt. Mit einem Tastendruck kann mann dann wieder zu dem normalen "mixermode" umwechseln, der zum schnellen abmischen ganz praktisch ist. Da hier viele Extrafunktionen wie das Recording, Play/Stop, Loop usw. als extra Button vorhanden sind, muss man zudem die Hände ziemlich wenig an die Maus/Tastatur legen was den Workflow um einiges verbessert.

Ein dickes Plus für mich war auch die Integration mit Reaper, da hängen viele Hersteller hinterher. Am Anfang musste ich erstmal die Firmware dafür patchen, was allerdings ziemlich flott ging.

Getestet habe ich es in Reaper / Ableton und da funktioniert alles ordentlich.

Die Verarbeitung ist recht solide und dank der Gummipads auf der unterseite rutscht es auf dem Keyboard nicht weg. Die Kappen auf den Fadern sind generell etwas zu steil, sodass man die Finger immer etwas stärker anwinkeln muss, damit man diese mit einem Finger verschieben kann, lässt sich aber verschmerzen, bei Bedarf kann man diese ja austauschen.

Hab es ursprünglich als Bluethooth-Lösung für Cubasis (auf Ipad) gekauft und funktioniert auch ganz gut. Als DAW/Mackie-Controller steuert es schön Mixer und Transportfunktionen. Was manchmal nicht gut klappt ist (nur über Bluetooth und nur bei Cubasis) die Steuerung der Stop/Next Funktion. Wenn man es dann neu connected, geht es aber wieder. Bei Verbindung über Kabel überhaupt kein Problem.
Gut gehts auch als Interface für die Steuerung von Softinstrumenten.
Begeistert hat mich auch, wie gut es unter Cubase (mit USB-Kabel) geht, ich nutze es tatsächlich gern und es steht auf meinem Masterkeyboard, man kann einfach schnell einen Überblick bekommen, welche Kanäle stumm / Solo / Record geschaltet sind und das schnell ändern, so macht Recording gleich mehr Spaß als immer mit der Maus fummeln zu müssen!

MIDI merge funktioniert nur, wenn man das Mixface einschaltet und erst danach das externe Keyboard ansteckt, das muss man aber nach jedem Ausschalten machen, das nervt nicht nur, irgendwann ist auch die Buchse ausgeleiert (ist aber egal, dann gehts eben in einem Jahr als Garantiefall zurück..).
Sowohl Thomann wie auch Studiologic selbst waren keine große Hilfe.
Thomann hat mir die Rücknahme angeboten (was aber mein Problem nicht gelöst hätte, da das Gerät ja nicht zum Spaß bestellt wurde).
Von Studiologic kam nach 14 Tagen eine Antwort: das USB Kabel ist kaputt. Aha! da muss man erstmal drauf kommen! Und deshalb hatte ich vorsorglich 14 Tage vorher mit mehreren USB Kabeln, die an anderen Geräte einwandfrei funktionieren, gestestet.
Fazit: Was auf dem Foto recht edel aussieht, kommt im wahren Leben als klappriger Plastikbomber daher. Und dafür ist der Preis eigentlich zu hoch, das können andere für den halben Preis.

Das SL Mixface ist eine sehr gute Lösung für jeden der seine Virtuellen Instrumente mit Fadern steuern will.

Es verfügt über automatische Integration in den meisten großen DAWs und kann auch mit den nicht unterstützten gut zum laufen gebracht werden.

Die Zuweisung der Fader und Buttons zu verschiedenen Midi Parametern ist sehr einfach und kann direkt auf dem Mixface selbst vorgenommen werden.

Des weiteren kann man ein Midi-Keyboard über USB anschließen und dieses über das Mixface in mehrere Zonen (z.B. mit verschiedenen Midi Channel) aufteilen.

Die Verarbeitung ist nichts besonderes aber grundsätzlich gut. Für diesen Preis finde ich die Qualität angemessen.