u-he Repro

Ich fand ja damals schon den NI Pro-53 toll (Produkt schon länger eingestellt, es gab dann ja irgendwann besseres von der Konkurenz...). Aber u-he's Pendant ist ein Klasse für sich. Ich kenne das Original nicht, deswegen kann ich hier nicht die Authentizität beurteilen. Darauf kommt es mir aber auch nicht wirklich an, sondern auf geilen Sound! Den liefert mir dieses Teil. Ich finde es immer wieder faszinierend wie man mit geschicktem Scripting so viel Leben in die binäre Welt zaubern kann! Das Teil hat einfach Character! Ich liebe übrigens alle u-he Synths, besonders die DIVA!! Einfach mal kostenloses Demo testen.

Der Klang ist super und entspricht meinen Ohren nach dem Original. Ja, man könnte das mit umfangreichen Frequenzanalysen vielleicht widerlegen. Aber in einem fertigen Mix kann das niemand unterscheiden.

Die mitgelieferten Presets sind gut nutzbar, entweder direkt oder zumindest als Grundlage für eigene Anpassungen. Die Bedienung ist (soweit ich mich erinnere) doch ziemlich nah an der Hardware, aber es bedarf trotzdem einiger Einarbeitung, um zielgerichtet eigene Presets erzeugen zu können. Es gibt auch leider noch nicht so viele Preset-Packs zu kaufen wie beispielsweise für die Diva.

Leider ist die CPU-Auslastung durch das Plugin sehr hoch. Selbst wenn es gerade keine Töne spielt, braucht es bereits CPU-Leistung.

Pro:
+ Super Klang
+ Viele Möglichkeiten zur Klangerzeugung
+ Zahlreiche sehr gute Presets schon dabei

Contra:
- Erzeugt sehr hohe CPU-Last
- Keine Standalone-Variante dabei, muss immer über eine DAW benutzt werden

Der Prophet V von Arturia ist von vergleichbarer Qualität. Bei genauem Vergleich ist der Klang dessen vielleicht ein bisschen steriler. Wer den Prophet V von Arturia aber schon hat, braucht den Repro daher nicht mehr unbedingt.

Ich gehöre zu den Menschen, die keine Lust mehr auf Apple und Microsoft haben und sich der Herausforderung gestellt hat, Musik unter Linux zu machen. Dort bin ich mit den üblichen Verdächtigen, wie Mixbus, Ardour und BitWig unterwegs. Was mir fehlte, war ein athmosphärischer Synth. Ich liebe den Sound der Prohphets, hatte jedoch leider noch nie einen echten in den Fingern. Es gibt jedoch einige Vergleiche und ich habe immer den Eindruck, dass die VST-Pendants immer noch etwas steril und geradliniger klingen. Da ist im Bassbereich gefühlt weniger los. Andererseits kann ich mich dennoch in diesem VST verlieren. Die Presets alleine sind immersiv und nehmen einem mit in die eigene Kindheit. Und das zeugt ja von einer gewissen Qualität.

Ich habe selber bereits Plugins geschrieben und weiß wie aufwändig es ist, eine schöne GUI zu designen. Aber was u-he hier gemacht hat, hat mich aus den Socken gehauen. Übersichtlich und optisch ansprechend. Klasse!

Die CPU-Auslastung ist leider in der aktuellen Linux-Version recht hoch. Mein Core m7 bekommt das nicht ohne X-Runs auf die Kette. Bei meinem i7 gehen aber locker mehrere Instanzen vom Repro-5. Wie es unter OS X und Windows ist, kann ich leider nicht beurteilen.

Der Preis geht absolut in Ordnung, wenn man bedenkt, wie viel Arbeit in dem Plugin stecken muss.