Behringer Tm300 Tube Amp Modeler

Ich benutze diesen Treter nun ca ein 3/4 Jahr, um ein Floorboard direkt in einen aktiven Fullrange-Monitor zu spielen.
Das erspart mit diesem Fußpedal sogar so einige Brumm- und Rauschquellen.

Positiv:
- Kunststoffgehäuse ist zwar einfach, aber robust genug für kräftiges Treten um Alltag
- Das Pedal bietet eine sehr passable Auswahl an Amp-Simulationen und Mikrofonierungen und kann von Clean bis mittlerer Distortion glänzen
- wenig Platzbedarf und sehr mäßiger Strombedarf (jeder klassische 9V-Adapter reicht aus)
- wenig Eigenrauschen und Brummen, daher besser als mancher Amp mit diesen Features
- kann sehr gut als Vor-Amp-Simulation zum direkten Einspielen ins Recording verwendet werden

Negativ:
- Die Mikrofon-Emulationen sind etwas unecht und dürftig, muss also per DAW noch nach"manipuliert" werden, mit Fullrange-Speaker aber eine schöne Symbiose, da sehr dezent
- für Heavy-Distortion nicht geeignet (durch anderer Pedale davor aber kompensierbar)
- hat naturgemäß keine "Presets", Änderungen sind immer permanent, schnelles Schalten/Wechseln nicht möglich

Fazit:
Als hybride Vorverarbeitung vor Fullrange- und Projektrecording-Systemen genial, grandioser Preis für die gebotene Klangqualität,
im Alltag aber nur ein Szenario einstellbar und die Mikrofon-Simulation fiel etwas dürftig aus.

über das Gehäuse muss man glaube ich nichts weiter sagen. Es tut seinen Zweck nicht mehr und nicht weniger.
Die Schiebeschalter sind leider etwas klein, geht aber noch.
Soundmäßig ist der TM300 wirklich ziemlich variabel, aber man muss sich bewusst sein, dass hier eben mindestens der High-Cut der Speaker Simulation für den Direkt Ins Pult Zweck immer an ist. Wegen der möglichen EQ-Variationen hat man hier mind. 2-3 Verzerrer in einem Gerät.
Ob der TM300 klingt wie das viel teurere Vorbild kann ich nicht beurteilen, das Nebengeräuschverhalten fand ich nicht immer überzeugend, liegt aber auch daran, dass mehr Gain als hier kaum Sinn macht bzw. die maximal Stellung wie fast immer bei Verzerrern nur noch in speziellen Fällen brauchbar ist.
Bei dem Preis des Pedals kann man aber nichts falsch machen, wenn klar ist dass das kein normales Verzerrer Pedal ist.

Ich habe das Behringer TM300 auf die Sounds hin getestet, die Behringer auf seiner website als Refenz bietet. Ich finde bis auf den Sound "bright lead" kommt kein Ton bei mir so raus, wie der Ton auf der website klingt. Liegt vielleicht an meinem Amp oder meiner Gitarre (beides Inhalt eines Anfängersets), meinen Anfänger-Spielqualitäten, oder einfach an allem :-) .

Aber, und das muntert mich etwas auf: Es klingt immer noch besser, als wenn die Gitarre ohne TM300 an den Amp angeschlossen ist. Deshalb werde ich es auch behalten!

Die Verarbeitung ist gar nicht so schlecht, wie man es vielleicht denken mag, wenn man einige Foren im Internet gelesen hat. Ich betreibe das Gerät über 9V-Block-Batterie. Als Neuling habe ich da schon etwas suchen müssen, wohin die Batterie kommt. Bis ich herausfand, dass es direkt unter den Taster des Pedals gehört vergingen ein paar Minuten.

Mit knapp 20 Euro bietet Thomann hier auch noch das Gerät zum besten Preis an, den ich im Internet für das TM300 gefunden habe. Dafür allein für Thomann 5 Sterne!

Ansonsten ist das Gerät relativ selbsterklärend. Es lässt sich nur einschalten, wenn beide Klinkenbuchsen mit Kabeln verbunden sind. Das spart Strom bzw. Batterien. Durch eine Metallplatte unter dem Gerät hat es ein gutes Gewicht, so dass es nicht wie Plastikspielzeug wirkt.
Alles in allem vergebe ich für mich als Anfänger 4 Sterne, was durch den Preis und meinen relativ geringen Anspruch begründet wird. Für Profis ist es aber wohl eher nicht geeignet. Da sollte sich ein solches Gerät wohl in einer Preisklasse höher abspielen.