Um es gleich zu sagen: diese Grütze kommt auf keine meiner guten Instrumente. Ist übrigens meine erste komplett negative Bewertung.
Die Tests anhand einer sehr billigen Gitarre ergaben durch die Bank niederschmetternde Ergebnisse.
Nehmen wir die Politur: schlechter als ein weicher Lappen (gibt's in der Drogerie bei Baby-Bedarf), an einem Ende mit simplem Wasser nass gemacht. Das Rest trocken, eben zum sofortigen Trockenreiben, sollte es zu nass geworden sein.
Oder die Grütze für die Saiten: Pflegewirkung? Null, im Gegenteil, der Rotz wird nur verdünnt, damit er auch in die letzte Ritze der Saite kommt. Ein trockenes Tuch ist da viel besser, und nicht zu stark reiben - aber eben nach jeder Session. Oder eben gleich gute Saiten, von Thomastik z.B., bei denen ist das alles wumpe. Übrigens kann man Saiten auch kochen: einfach die Saiten für ein paar Minuten in kochendes Wasser legen.
Am lustigsten fand ich das Griffbrett-Öl. Schon klar, dass ich das regelmäßig verwenden sollte, wenn ich sonst eine Grütze auf Gitarre und Saiten schmiere. Aber soll ich dann wieder der Firma Dunlop glauben? Nee, wenn ich das mache, dann nehme ich doch lieber was Gutes. Ballistol etwa, oder das Öl vom Rockinger. Oder eben Leinöl aus dem Supermarkt, das versiegelt gleich das Holz, und das soll ja so sein.
Mein Vertrauen in die zu bewertenden Produkte ist nunmehr komplett dahin. Niemals werde ich meine teuren Lieblinge damit in Kontakt kommen lassen, mit keinem einzigen dieser vermeintlichen Wundermittel. Hier schreibt einer, der ab den frühen 1970ern ca. 20 Jahre mit der Violine unterwegs war.
