Göldo Fret Polishing Rubber

Um Bünde nachzupolieren sind die Gummis sehr gut geeignet. Hier stellen sie eine Alternative zur klassischen 000er Stahlwolle dar. Diese hat den Nachteil, dass man die Tonabnehmer ankleben muss damit sie nicht die Stahlpartikel mit ihren Magneten anziehen. Letztlich kann ein Eindringen der Partikel die PUs auch schädigen!
Von Vorteil ist, dass Stahlwolle etwas einfacher in der Anwendung ist da sie nicht so gezielt genutzt werden muss wie die Gummis. Einfach über das Griffbrett gehen bis man den gewünschten Politurgrad erreicht hat. Für kleinere, gezielte Arbeiten ist aber das Polishing Rubber sehr gut. Der Preis ist leider etwas zu hoch.

Ich empfinde diese Radiergummis als grundsätzlich sehr sinnvoll. Sie machen ihren Job und sind sicherlich deutlich sauberer als Stahlwolle, die ja brüchig ohne Ende wird und dann an den Tonabnehmern kleben. Trotzdem finde ich Stahlwolle besser, da man diese sehr viel einfacher flexibel an den Bundstab anpassen kann und mit wenigen Bewegungen darüber schon eine gute Politur erreicht hat. Mit dem Radiergummi muss man meiner Meinung nach sehr viel genauer und dann länger arbeiten um alle Stellen eines Bundstabes zu erreichen, da sich der Radiergummi eben nicht so gut an den Bund anpasst. Was man vielleicht selbst machen kann, ist eine längliche Kerbe in den Radiergummi zu ziehen und mit der Kerbe über den Bund zugehen. Das habe ich aber noch nicht versucht.
Den einen Punkt Abzug gebe ich entsprechend für das etwas weniger gute Handling - wobei das sicherlich auch mit persönlichem Geschmack zusammenhängen kann.

Dieses Produkt habe ich gekauft, um meine Ahornhälse mal richtig auf Vordermann zu bringen. Unbehandelte Ahornhälse sind ja phantastisch, aber eben auch wartungsintensiv, sollen sie ihr gutes Aussehen längere Zeit behalten. Wie der Name schon besagt, erfüllen die eigentlich nur übergroßen Radiergummis ihren Hauptzweck klaglos: Die Bünde auf Hochglanz polieren. Dass mit ihnen aber mehr möglich ist, habe ich vermutet und bei dem hohen Preis auch erhofft. Nun: raue Bundstäbchenenden habe ich nicht abschleifen können. Dafür aber erst vorsichtig und dann doch zupackend den Hals von Spielresten befreien und abschleifen. Das scheint mir eine interessante Alternative zu Schleifpapier zu sein, das ich nur ungern an meine Schätze lasse. Nach einer kombinierten Behandlung aus dem Rubber hier und einem Andrea Lemonöl glänzten die Ahornhälse wie neu. Ich kann natürlich keine Garantie abgeben, dass das auch auf jeder Gitarre funktioniert, aber mein unbehandeltes und nur geöltes Griffbrett ist eigentlich schon sehr empfindlich. Die Rubbelschlieren kriegt man schnell und problemlos mit dem geeigneten Öl wieder weg. Nichtsdestotrotz erscheint mir der Preis für die Teile doch ein wenig zu hoch. Auch weil die oberste Schicht nach der Behandlung von Bünden unbrauchbar ist. Die abzuschneiden erfordert ein scharfes, gutes und großes Werkzeug, sonst verteilt man den Dreck der Bundstäbchen nur an andere Stellen.
Alles in allem also und in Anbetracht der Tatsache, dass die Kernkompetenz der Dinger eher beschränkt ist (noch mal: Vorsicht beim Abschleifen des Halses!) kann ich aber die Note gut vergeben.