Harley Benton American TrueTone

Ich habe mir das Harley Benton America True Tone zugelegt, um einen typisch gefärbten cleanen bis leicht angezerrten Blues-Sound zu kreieren. Für diesen Zweck eignet sich das Effektgerät meiner Meinung nach sehr gut. Stärkere Verzerrungen klingen jedoch meiner Ansicht nach recht matschig und werden mit zunehmenden Grad von heftigem Rauschen begleitet. Im unteren Bereich wird dies jedoch nicht sichtbar. Hier spielt spielt das Gerät auch seine Stärken aus. Der Dynamikumfang könnte größer sein und entspricht nicht ganz meinen Vorstellungen. Farbe, Gestaltung und Layout des Bodentreters entsprechen nicht meinen Vorstellungen, sind aber Geschmackssache. Das Effektgerät wirkt hochwertig verarbeitet und ist aus massivem Metal. Die Potis sind gut verarbeitet, leicht abzulesen und lassen sich bestens einstellen. Der Deckel des Batteriefachs hingegen vermittelt einen sehr billigen Eindruck. Die eingelegte 9-Volt Batterie lässt sich nur mit Mühe einlegen und wieder entnehmen und klemmt zwischen Leiterplatte und Gerätewand.

Angesichts des sehr günstigen Preises kann ich den Harley Benton American True Tone durchaus empfehlen. Anfängern mit geringen bis mittleren Ansprüchen haben hier eine gute Gelegenheit in die Welt des Overdrives einzutauchen. Wer mehr Dynamikumfang und Soundqualität sucht, sollte jedoch meiner Meinung nach mehr Geld investieren.

Butter bei die Fische, das Gerät wurde ganz schön hochgelobt. Ich war wirklich gespannt, da Thomann unter seiner Eigenmarke meistens recht gute Sachen verkauft. Zumal in Wirklichkeit Joyo dahintersteckt. Aber alles in allem bin ich mit dem Sound nicht zufrieden. Klar, es geht eindeutig in Richtung Amp. Aber eben nicht so 100%. Irgendwie stimmt für mich der Klang so ganz und gar nicht. Mir fehlt es an Attack, besonders bei den tieferen Saiten. Dreht man Drive zu sehr auf, wird alles nur noch Matsch. Transistor/Op-Amp Matsch.

Prinzipiell geht das Gerät schon in die richtige Richtung, aber das klingen für mich kleine Digitalmodeler dann doch besser.

Klampf on!

Eine Tretmine für noch nicht mal dreißig Euro ist natürlich schon der Hammer.

Mein Plan: ein einfaches Pedal für schnelle Demo-Aufnahmen bzw im Unterricht oder spontane Sessions (in- oder auswärts).

Nach guten Erfahrungen mit einem geliehenen AC TrueTone von HB wollte ich jedoch was anderes versuchen und entschied mich für den American TrueTone.

Das Kästchen ist gut verarbeitet, wobei ich das Batteriefach nicht öffnen konnte. Da ich standardmäßig mit externem Netzteil arbeite, nicht unbedingt wichtig. Wäre trotzdem schön, das Fach ohne Brechstange öffnen zu können (hab's nicht versucht).

Der Sound
Fender Amp kauft man nicht, weil man einen coolen Distortion oder Zerrsound möchte. Leicht angerotzt darf es trotzdem sein.
Die Sounds, die ich gesucht habe, konnte ich als solches nicht finden... außer mit voll aufgedrehtem Drive, wobei eine Menge Rauschen ohne wenn und aber zum Vorschein kam. Auch mit dem Poti an der Gitarre nur leicht aufgedreht, weht eine frische Novemberbrise aus den Lautsprechern.

Fazit
Nicht unbedingt schlecht aber hat mich nicht aus den Socken gehauten. Für cleane Sounds definitv zu gebrauchen, aber die habe ich halt nicht gesucht. Das Kästchen schicke ich zurück und habe den AC TrueTone schon bestellt. Da weiß ich was ich bekomme und freue mich darauf.

Lieferung und Verpackung wie üblich schnell und gut!

Ich mochte nie den Sound von Bass Preamps, irgendwie öde und lahm. Wobei ich auch nicht alle hochpreisigen Kandidaten getestet habe. War auf der suche nach etwas mit dem ich mit dem Bass direkt ins Interface gehen kann.
Bei dem American Sound dachte ich erst.. urrrgggs.. Anschlagsdynamik fürn Mors.. Zerre zu komprimiert und insgesamt billig. Dann hab ich zu Aufnahmen nochmal rumprobiert und gemerkt wenn man den Gain und Level auf ca 9 Uhr und dafür die Lautstärke am Interface aufdreht klingt es richtig Geil.
Bass auf 3 Uhr, Mitten neutral und noch etwas mehr höhen.
Den Voice Regler auf 12 Uhr klingt es im Mix wie ein Bass Amp mit Mikro aufgenommen.
Was man in der Qualität nur mit viel Gedöns im richtigem Raum mit Hammer Mikro und Preamp und und und hinbekommt. Und vor allem viel investierten Euros.
Hab so vieles ausprobiert aber noch nie einen so dermaßen kompromisslosen Sound auf den Aufnahmen hinbekommen wie mit diesem 29€ Teil.
Leider schwächelt er etwas bei den ganz tiefen Sachen.. kann aber auch an der eh immer muffig klingenden Rotosound E Saite liegen.
Der Sound hat vor allem Punch.. ohne das es zu laut wird und in den gelben Bereich geht.
Wer ein einfaches, günstiges Teil sucht mit dem man einfach gute Bass Aufnahmen hin bekommt, sollte den American Sound auf jeden Fall antesten.
Update.. Nach einiger Zeit habe ich gemerkt er schluckt doch zuviel Bass und die Verzerrung klingt mir zu billig. Pur eingespielt klingt mein Bass um längen besser.

Als ich das HarleyBenton American TrueTone zunächst vor meinen Röhrenamp gehängt habe (Test-Equipment siehe unten), fiel mir sofort auf, dass der Sound sehr viel fetter ist, als bei den bisher mir bekannten (recht enttäuschenden) Pedalen von Boss und dem Bad Monkey. Das HB schiebt meiner Meinung nach einfach mehr, soundlich ist es ein wahrer Genuss! Da der Sound aber größtenteils nur subjektiv ist, werde ich hier nun nicht mehr darüber schreiben.

Leider muss ich jetzt auch schon zu den negativen Aspekten kommen:
Man hört sehr sehr deutlich, dass das Gerät keinen True Bypass besitzt (darf man bei dem Preis aber auch nicht verlangen), da das Gerät ohne Ende rauscht, auch wenn es im Bypass geschaltet ist (man merkt auch im Bypass wie es immer mehr rauscht, wenn man den Gain hochdreht). Deshalb wäre das Pedal m.M.n. für live Auftritte absolut ungeeignet.
Ein viel größeres Problem und letztlich auch Hauptgrund, warum ich das Pedal wieder zurückgeschickt habe, ist, dass bei jedem Ein- und Ausschalten ein lautes quietschen zu hören war, außerdem hatte mein Gerät irgendwie einen Verarbeitungsfehler, weswegen manchmal gar kein Signal zum Verstärker durchkam (weiß aber nicht, ob das an der Qualitätsstreuung billiger Produkte liegt)

Fazit:
+ Sound
+ Preis
+ Einstellmöglichkeiten
- Nebengeräusche
- (Verarbeitungs-) Fehler des Geräts

Testequipment: Blackstar HT-40 Röhrencombo, Billig-Transistorübungscombo von Ebay :D, Ibanez ART-80