Harley Benton Beatbass FL VS Vintage Series

Meine Tochter wollte "einen" neuen Bass.... da sie halbwegs orientierungslos war, und eigentlich einen Violinbass von einer bekannten Firma wollte, sind wir zu Thomann hin gefahren, um diverse Bässe zu testen.
Dort im Laden hat sie sich als erstes diesen Bass geschnappt... eingestöpselt, und ich sagte noch "der is aber ohne Bünde!"... und schon hat sie los gelegt, was mich und die Anwesenden überrascht hat. Der Sound (an dem Tollen Verstärker, viel toller als unserer zu hause ;-) ) war echt gut.
Ich war dann noch verwundert, dass der Bass so günstig ist, bis mir (von einem Mitarbeiter) klar gemacht wurde "das ist ein HarleyBenton".
Wir haben dann auch noch "das Original" (mit Bünden) angetestet, das keineswegs besser geklungen hat (zumindest nicht nach unserem Geschmack).
Da sagte ich "wenn der soooo billig ist, kannst dir noch einen aussuchen" (was sie dann auch gemacht hatt).
Wir hatten aber auch andere Bässe, unter anderem einen Sandberg angespielt ... aber trotzdem blieb die Entscheidung, diesen Bass mit einem anderen kombiniert zu kaufen.
Soweit so gut.... LEIDER bekommt man ja nicht den Bass verkauft, den man probiert hat, sondern einen Bass aus dem Lager.... diesen haben wir dann zu hause "angespielt".. und hörten gleich ein "BRRRR ..... BRRRR" Schnarren wenn man auf der E-Saite etwa ein G gespielt hat....

==> alles klar... Hals angeguckt, und festgestellt, der is eher nach oben gewölbt war als leicht "konkav".... Mutig wie ich bin, hab ich das dann selber behoben (Spannstab im Hals nach gestellt, der war "lose" also weder auf Zug noch auf Druck) .... Das Werkzeug dazu liegt sogar dem Bass bei... ich hab trotzdem lieber anständige Imbusschlüssel verwendet.
Damit konnte ich die Tränen von Töchterchen schnell trocknen, und sie spielt nun auch fleißig bundlosen Bass... (und den anderen)

FAZIT: wer sich an sowas nicht selber rann traut, sollte am besten (was man eigentlich sowiso schon weis) den günstigen HarleyBenton gleich bei Thoman vor Ort auspacken und "anspielen".. und ggf. gleich nochmal in den Laden ren gehen und zum einstellen bringen :-)

Insgesammt gefällt uns dieser Bass nun aber ganz gut, er animiert meine Tochter zum experimentieren und Bass spielen, und er hat einen runden schönen "Fretless-Typischen" Sound ....

PreisLeistungsverhältniss ist eigentlich wirklich gut. Dass bei HarleyBenton nicht jedes Instrument bis in das letzte Detail " optimal eingestellt" wird (eher garnicht) , muss man halt akzeptieren, und entweder selber nachjustieren, oder dies machen lassen, es lohnt sich.

Etwas schade ist, dass die Bundpositionen nicht weiter "gekennzeichnet" sind, wie das bei anderen Bässen durchaus der Fall ist. Es gibt nur die "üblichen Pukte" an der Griffbrettseite, die dann aber genau an den Bundpositionen sitzen (nicht wie sonst üblich dazwischen).
Den Rest muss das Gehör machen.

Wir hatten überleg, ob wir den Bass zurück geben wollen, aber Töchterchen findet den viel zu gut .....
Zum Ausprobieren, ob Ihr ein Freetless Bass liegt, ist dieser OPTIMAL!
Ich bin gespannt was da noch kommt....

Ich hatte den oben genannten Bass etwa eine Woche daheim, dann musste er wieder gehen.
Ersteinmal:
Wie man einen solchen Bass für den Preis gewinnbringend herstellen und vertreiben kann ist mir vollkommen schleierhaft - die Verarbeitung war bei meinem Exemplar wirklich tadellos.
Könnte durchaus auch ein teureres Instrument sein (insbesondere weil heute ja sowieso fast alles unter 500,- aus China kommt...).
Einziges offensichtliches Manko:
Die Saiten sind ziemlicher Mist (schwarzes Abfärben, ziemlich tot)
und die Elektronik ist falsch beschriftet (ist ja auch schon einigen meiner Vorredner aufgefallen, der Basspickup sollte eigentlich der Halspickup sein, Treble eher Bridge, ist aber bei dem Bass tatsächlich umgekehrt).
Die Mechaniken sind nicht so wahnsinnig toll, taten es für mich aber (kein Komfortgefühl beim Stimmen, aber hält).

Der Sound ist sehr eigen, Beatbass eben, die Bundlosigkeit steht ihm aber extrem gut, man kann dem ganzen sehr schöne kontrabassartige Klänge entlocken.
Und mit dem Stegtonabnehmer kann er auch ein wenig Singen.

Die allgemeine Einstellung war bei meinem Bass in Ordnung - nicht überragend, aber durchaus in Ordnung (insbesondere in Anbetracht des Preises).
Sah zumindest so aus, als hätte jemand mal drübergeschaut bevor der in den Versand ging. Angeblich tut Thomann das ja bei der Eigenmarke...

Warum er jetzt aber doch gehen muss:
Naja, leider komme ich mit der Korpusform nicht klar. Im Sitzen ist er schon sehr gewöhnungsbedürftig (sprich: unbequem) und am Gurt hängt er bauartbedingt sehr kopflastig.
Da er sehr leicht ist, stört das vielleicht den ein oder anderen nicht, ich bin aber selbst eher Leichtbau und sehr empfindlich was Ergonomie am Instrument angeht, darum musste ich mich dann doch wieder von ihm trennen.

Also wer weiß, dass er mit der Bauform klar kommt und Interesse an einem Fretless hat: Zuschlagen!

Da ich mich blöderweise gleich am Anfang dafür entschieden habe, dass ich einen Fretless Halbakustikbass will, war die Auswahl eher klein (dieser hier, dann ein Höfner für 2600 und ein Ibanez für 677). Als Anfängerin habe ich mich dann für die billigste Variante entschieden.
Die Verarbeitung des Instruments hat sicher einige Makel, aber das kann man sicher bei einem Instrumentenbauer relativ günstig verbessern lassen, sagt mein Musiklehrer.
Zum Beispiel sind die Hilfspunkte, die man beim FL normalerweise als Orientierung hat, nicht an jedem Bund vorhanden, sondern nur an den "wichtigen" Bünden.
Außerdem klingt die E-Saite akustisch fast gar nicht, während die anderen Saiten sehr voll klingen. Verstärkt merkt man keinen Unterschied, da klingt er wunderbar voll und ausgewogen.
Ich werde es mal mit anderen Saiten versuchen, weil ich beim Üben natürlich auch die E-Saite gut hören möchte.

Insgesamt ein guter Preis für ein "Einsteigerinstrument" in dieser
Sparte.

Vorweg: Ich habe 2 originale Höfner-Bässe, und wollte eine zusätzliche Fretless-Variante dieser leichten und kurzen Bauart. Höfner bietet kein Fretless mehr an. Also Harley Benton.
Ultraschnell geliefert, und bestens verpackt, danke Thomann!
Der Bass kostet ein Zehntel des bundierten Originals, was bekommt man dafür?
Vorab: ein tolles Instrument!

VERARBEITUNG:
+ Binding und Maserung perfekt
- Lackarbeiten mit einigen wenigen blinden Flecken, zum Teil sind die Oberflächen nicht ganz auspoliert und matt, es gibt Kratzer, die Schmalseite des Griffbrettes ist auf der G-Saiten-Seite nicht sauber mitlackiert.
- Das Griffbrett zeigt in den offenen Poren weiße Flecken oder Rückstände.
- Die tiefgezogenen Blechverkleidungen der Pickups sind rauh und kaum bearbeitet an den Seiten
+ Die Mechaniken laufen butterweich, aber sind recht hoch übersetzt, so dass das Stimmen tricky ist.

EINSTELLUNGEN:
Insgesamt ist der Bass gut voreingestellt, Saitenlage und Halskrümmung stimmen. Lediglich die Oktavreinheit bei den tiefen Saiten liegt deutlich daneben, was aber durch die verschiebbare Brücke kein Aufwand für die Justage sein sollte. Die Brücke muss ohnehin entfernt werden, um den Schutzfilz darunter abzunehmen.

KLANG:
Wie gewünscht und erwartet von dieser Bauart. Mit den serienmäßigen HB-Saiten langer Sustain und recht voluminös im Bassbereich. Die Mängel der HB-Saiten hier in den anderen Bewertungen kann ich nicht nachvollziehen - außer beim Spielen offener Saiten, aber das ist ja normal. Nein, ich werde die Saiten vorläufig nicht wechseln, das klingt so sehr harmonisch.

FAZIT:
Das Instrument ist im Vergleich zum Höfner eine schöne bundlose Ergänzung, ohne Abstriche im Klang. Die doch recht kleinen Mängel der Oberflächenverarbeitung sehe ich dem Bass nach, zumal die günstigeren Höfner-Bässe auch nicht immer perfekt sind. Wenn ich dazu den Preis betrachten würde, erübrigt sich jede Diskussion darüber.

BUNDLE:
Ich habe für einen sehr geringen Aufpreis das passende Thomann-Gigbag mitgekauft. Ich vergleiche es mit meinem vorhandenen Original-Höfner-Gigbag:
+ Gleiche Polsterstärke - gleicher Schutz
+ Passt von der Größe her perfekt
+ sehr gute Reißverschlüsse
- Halsauflage fehlt