Harley Benton EAX-500TL Mahogany

Die Gitarre kann durchaus mit weitaus teureren Instrumenten mithalten. Sie sieht gut aus und hat einen vollen klaren Klang. An der Mechanik wackelt nichts und mit Hilfe des eingebauten Simmgeräts lässt sich die Gitarre schnell und präzise stimmen, auch wenn ich am Anfang dachte es sei defekt, weil die mitgelieferte 9V Batterie scheinbar schon leer war. Mit einer neuen Batterie lief dann aber alles. Der eingebaute Tonabnehmer befindet sich unter dem Steg, ist allerdings bei mir sehr basslastig, weshalb ich am Preamp "treble" immer auf Maximum eingestellt habe. Evtl. lässt sich aber hier auch der Steg an den Basssaiten etwas runterschleifen, damit der Druck auf dem Tonabnehmer nicht so stark ist.
Außerdem musste ich den Hals mit der Stellschraube neu einstellen, da sonst die Saiten beim Spielen schnarren und ich musste den Sattel mit Grafit schmieren,damit die Saiten beim Stimmen nicht hängen bleiben.
Nun ist die Gitarre aber wirklich gut spielbar.

Obwohl es eineThinlinegitarre sein soll hat sie eine Zargentiefe von 9 cm, was meiner Meinung nach schon relativ dick für ein thinline-modell ist. Dadurch ist die Gitarre aber auch unverstärkt relativ laut.

Zur Verarbeitung: So wie bei den meisten Gritarren von Harley Benton. Auf den ersten Blick super, wenn mann genauer hin sieht findet man kleine Unreinheiten. ZT. gibt es hellere Stellen und Striche in der Lackierung des Bindings und an der Mechanik fehlt die Lackierungan einer kleinen Stelle, was allerdigs nicht stört und auch nur auffällt, wenn man danach sucht.
Eher stören die Kabel im Inneren der Gitarre, da man sie durchs Schallloch sehen kann und sie beim spielen in der Gitarre baumeln. Sie lassen sich aber nachträglich auch noch festkleben, sodass man sie durchs Schallloch nicht mehr sieht.

Insgesamt bin ich aber mit der Gitarre zufrieden und würde sie weiterempfehlen.


Noch ein Nachtrag:
Das Klangbild des eingebauten Tonabnehmers hat mich später immer stärker gestört, da auch trotz der EQ-Einstellungenam Preamp die 3 hohen Saiten kaum zu hören waren. Darum hab ich mich dann mal getraut, den Steg unter der Tiefen E, A und D Saite etwas abzuschleifen.
Wenn man die Saiten runter macht, lässt sich der Steg rausnehmen. Unter dem Steg befindet sich dann der Tonabnemer (Ein Kabel, welches in einer Art Drahtgeflecht endet und durch ein kleines Loch in der Decke zum Preamp geführt wird).
Den Steg hab ich von der Unterseite vorsichtig mit Schleifpapier auf der einen Saite schräg abgeschliffen. Zusätzlich habe ich von unten mit der Lausäge Einkerbungen in den Steg gemacht, damit er flexibler ist und die Schwingungen der Saiten besser zum Tonabnehmer überträgt. (Falls jemand das selbe Problem haben sollte: Mir hat ein Thread auf Musiker-Board .de sehr geholfen "Batteriebefestigung beim Preamp" .)

Das Ergebnis ist auch zufriedenstellend: Die Basssaiten sind zwar immer noch sehr kräftig, aber die G,B und e Saite sind jetzt deutlich lauter. Ich denke, wenn man noch etwas mehr abschleife würde, ließe sich das auch noch ändern. Für mich ist die Lautstärke aber ausreichend.

Mein Gesamteindruck über die Gitarre hat sich nicht geändert und ist immernoch sehr positiv. Im nachhinenin hatte ich zwar noch ein bisschen Arbeit mit der Gitarre, aber das ist wahrscheinlich der Kompromiss, den man bei einem sochen Preis eingehen muss.

...was es an brauchbaren Instrumenten zu diesen Preisen inzwischen gibt. Und ich habe defintiv kein Problem damit, dass Harley Benton auf meiner Kopfplatte steht. Ich brauchte eine einfache Akustik, um Ideen fest und die Finger geschmeidig zu halten. Nach dem ersten Versuch mit der Delta Blues OE bin ich auf diese hier umgestiegen und musste meine Entscheidung nicht bereuen: Nach einem kurzen Dreh am Halsstab stimmte auch die Saitenlage, zumindest kann ich gut damit leben. Das Ding sieht wirklich hübsch aus, die Größe ist sehr angenehm und die Mechaniken halten die Stimmung. Die kann man mit dem eingebauten Tuner im Fishmann-Tonabnehmer-System (!) aber auch jederzeit überprüfen. Die EAX klingt natürlich nicht wie ein massives Vollholz-Brett, ist aber recht laut, resonant und angenehm ausgewogen, soger mit den Werksaiten. Das Griffbrett war ab Werk extrem trocken, hier sollte mal geölt werden. Die Verarbeitung ist aber für ein Instrument in dieser Preisklasse über jeden Zweifel erhaben. Ansonsten: alles prima von und mit HB!

Ich war im Sommer 2019 zum Ed Sheeran Konzert und dachte mir - ach ne Western zum Spasshaben fürs WZ wär auch ganz nett. Im Musikzimmer hab ich eine Fender Sonoran, der Optik wegen. Nach ein bischen Orientierung dazu bin ich auf diese hier gestoßen. Warum es jetzt ausgerechnet diese wurde weis ich nicht mehr. Die kleine Martin von Ed war mir auf jeden Fall zu teuer.

Also - sie kam und - oh je 2 Bünde waren katastrophal abgerichtet. Da ich kurz zuvor einen Bausatz hatte der ähnliche Probleme hatte habe ich dies selbst behoben, statt zurückzuschicken. Warum??

Das Instrument klingt echt klasse, besser als meine Fender. Voller warmer Klang, brilliante Höhen, tolle Optik. Verarbeitung sonst völlig OK. Tuner gehen leichtgängig, aber halten den Ton. Auch in Anbetracht des Preises total in Ordnung. Ich wollte nicht die Gitarre zurückschicken um dann ggf. ein anderes Exemplar zu haben das andere Probleme hat, die mich mehr stören. Das hatte ich leider auch schon.

Fazit. Ich spiele nur unverstärkt. Mir machts Spass und klingt super. Ich bin zufrieden.

Nachtrag:
Habe sie nun auch auf der Bühne verwendet. Sängerin fand das Rot meiner Fender passte nicht zu ihrem Outfit ;-) ... Problemlos, Neigung zum Koppeln ist gering.