Legere Signature Tenor Saxophone 2.5

Ich habe das Blatt jetzt etwa 3 Stunden lang gespielt. Es produziert tatsächlich einen angenehmen dunklen und warmen Ton auf meinem Selmer Soloist Mundstück. Sowohl ganz unten als auch ganz oben ist die Ansprache prima.

Für modernen Jazz, Funk, Fusion und modernen Big Band Sound ist es meinem Empfinden nach aber zu brav und zu wenig "crisp". Für klassische bzw. konzertante Musik eignet es sich da schon viel besser.

In der "klassischen" Jazzcombo sollte es aber auch seinen Platz finden können, da man tatsächlich mit entsprechendem Ansatz und einigem Ausprobieren einen warm-rauchigen Klang hervorbringen kann.

Ich kann mir ferner den Einsatz des Blattes im sinfonischen Bereich vorstellen, da es sich vermutlich im Satz angenehm mischt, ohne hervorzustechen. Dieser Test steht allerdings noch aus.

Positiv ist in jedem Fall zu bewerten, dass es sich von den Klangeigenschaften und vom Ansprachverhalten in den 3 Stunden überhaupt nicht verändert hat. Ich habe dem Blatt eine Chance geben wollen, weil ich Vandoren & Co in letzter Zeit schon nach 1-2 Stunden Spielzeit wegwerfen musste. Für den oben genannten musikalischen Bereich werde ich mir wohl in Zukunft nicht so schnell Blätter kaufen müssen.

Fazit: Prima Blatt, wenn man weiß, welche Musik man damit machen möchte.

Ich habe nun schon für mehr als 100 Euro Lejere Blätter gekauft. Ich bin restlos begeistert von den Klangqualitäten und der Spielbereitschaft des Blatts im Gegensatz zum Holzblatt. Leider habe ich trotz großer Vorsicht schon zahlreiche Blätter kaputt bekommen. Hier meine Tipps:
1. Mundstückkappen besonders aus Metall schaffen es mit Leichtigkeit das Blatt zu verbiegen oder einen Riss an der Seite zu produzieren.
2. lässt man die Kappe ab ist es sehr leicht mit einem Kleidungsstück hängen zu bleiben
3. Bei falscher Kappe kann das Blatt in der Kappe verbiegen und es wird nicht wieder gerade
4. die mitgelieferte Plastikblatttasche ist sehr schwer zu öffnen, das Blatt kriegt man nur schwer aus der Halterung und auch dabei sind "Unfälle" möglich
6. Auftrittsstress .......ebenfalls vermeiden
Abhilfe: Es gibt die Möglichkeit alte Blättchenschatullen oder eine Glasplatte zu verwenden. Hier sollte der Hersteller in der Beschreibung deutlich eine Bedienungsanleitung geben.

Diese Blätter sind für mich absolut klasse. Sie sind immer einsatzbereit, haben gleichbleibende Qualität, sind sehr langlebig und haben einen erstaunlich guten Klang. Ich habe verschiedene Kunststoffblätter getestet und einige waren mir zu hart und scharfkantig. Diese sind aber sehr angenehm. Sie sind etwas "rutschiger" als Holzblätter, was je nach Blattschraube vielleicht nicht ganz optimal ist. Ein super Holzblatt, im richtig eingespielten Zustand, nach idealer Spieldauer ist sicher noch toller. Aber an 365 Tagen im Jahr hat man einfach problemlos jeder Zeit einen guten Sound. Sehr zu empfehlen!

Hat man seine individuelle Blattstärke ermittelt, bekommt man ein sofortiges Ansprechen des Blattes, zuverlässig in allen Registern, von Subtönen bis zu den Toptones (hängt natürlich auch vom Sax ab, ob dieses gut gepolstert ist!). Keine Nebengeräusche vom Blatt. Der volle Klang entwickelt sich erst nach längerem Spiel, nicht weil sich das Blatt ändert, sondern weil man sich vom Ansatz an das Blatt anpasst, erst dann kommen auch die „dreckigen“ Obertöne, die den Jazzsound ausmachen. Da auch neue Blätter immer gleich sein sollten, ist dann beim Blattwechsel keine Eingewöhnung mehr notwendig. Nach Jahrzehnten auf Holz geblasen, bleibe ich jetzt bei den Kunststoffblättern.