Manuel Rodriguez Superior C-S

Beim Scrollen durch die Konzertgitarren unter 800.-€ im Thomann - Programm ist mir die "MR-Superior C-S" zunächst durch die ungewöhnliche Armauflage aufgefallen. Grund, mich über den (mir bis dato unbekannten) Gitarrenbauer Manuel Rodriguez näher zu informieren. Was ich über ihn und seine Motivationen erfahren konnte, hat mir zugesagt, also kam die Gitarre in meine engere Wahl. Alle theoretischen Anforderungen, die mir wichtig waren, konnte ich abhaken: Massive Hölzer für Decke, Boden und Zargen, solide Mechaniken, kompensierende Stegeinlage, spanischer Halsfuß und ein handlicher, nicht zu klobiger Hals (letzterer ist für meine relativ kleinen Hände recht entscheidend). Also habe ich mir das Instrument bestellt. Wie von Thomann gewohnt, war es umgehend bei mir und ich habe genau das bekommen, was ich mir gewünscht hatte: Das Wichtigste: Ein erfreulich ausgewogener (Höhen/Tiefen) Klang bei sattem Volumen (beides könnte bei einer Fichtendecke erfahrungsgemäß mit der Zeit sogar noch besser werden). Werksseitig "Hannabach" (!) - Saiten (D'Addario-Karbonsaiten werde ich dennoch mal ausprobieren, die bin ich gewohnt).
Die Bespielbarkeit der MR finde ich hervorragend. Die Saitenlage ist perfekt, die Halskanten sind abgerundet, die Bünde sind sauber abgerichtet und diese Armauflage sieht zwar merkwürdig aus, ist aber durchaus angenehm. Sie dämpft die Schwingung der Decke übrigens nicht, wie ich befürchtet hatte. Sie ist nur an der Zarge montiert und lässt die komplette Decke frei schwingen.
Bei den ersten Saitenwechseln wurde mir klar, wie nützlich der 12-Loch-Steg ist. Man muss beim Aufziehen zwar "umlernen", aber das lohnt sich! Kurzum: Mit Instrumenten für mehrere Tausend Euro kann es die Superior C-S natürlich nicht aufnehmen, aber ich habe viel mehr bekommen, als ich zu diesem Preis eigentlich erwarten durfte.