Novation MiniNova

Insgesamt macht die MiniNova haptisch einen schönen Eindruck und wirkte gar nicht wie billiges Plastik, wie die Bilder vielleicht abgesehen von den Holzseiten vermuten lassen. Klanglich fand ich die MiniNova auch sehr gut, sie hat sowas wie einen >digitalen Biss<, was aber dann mit Reverb zusammen auch zu einem sehr metallischen Sound führen kann.

Aber was mich leider nicht überzeugt hat ist wie viele Funktionen doch erst über das Untermenü erreichbar sind - selbst einfache Wellenformen auf den Oszillatoren muss man dort umstellen. Die Filter Envelope rechts besitzt kein Release, sondern es gibt Attack, Decay, Sustain und Amount. Das ist unglücklich gelöst, da Filter Release ein ziemlich wichtiger Parameter ist den man ständig benötigt, dafür dann immer in's Menü gehen zu müssen ist viel zu umständlich. Das Display kann auch immer nur einen Wert gleichzeitig anzeigen, was den ganzen Prozess des durchklickens auch nochmal in die Länge zieht.

Ich habe mich nach einem Hardware-Synthesizer umgesehen um weniger in der DAW und mehr mit Hardware arbeiten zu können, ohne auf den Bildschirm zu gucken. Aber wenn man die MiniNova Software in der DAW laufen hat und sich dann entscheiden muss Einstellungen auf dem winzigen Display oder gleich in der DAW vorzunehmen - entscheidet man sich für die DAW, womit die MiniNova für mich jedenfalls nicht den Zweck einer schönen Hardware Ergänzung erfüllt, die einen mal bisschen vom Bildschirm abschalten lässt.

Positiv ist allerdings noch anzumerken, dass die Performance Pads eine coole Idee sind um Patches interaktiver und mehr >live< zu spielen. Wen also nicht stört, dass er die MiniNova in der DAW bedienen wird und an der MiniNova selber nur oberflächliche Einstellungen vornimmt, aber dafür dann mit ihr mit den Performance Pads und Knobs live alles einspielen möchte, dem sei sie definitiv empfohlen.

Wer hingegen eine Hardware sucht die mehr oder weniger auch eigenständig komfortabel funktioniert und einem einen neuen Workflow direkt an der Maschine selbst bietet, dem sei eher zu etwas mit weniger Menüarbeit geraten.

Also ich habe "der Gerät" jetzt seit 3 Monaten in Betrieb und habe schon ein paar ordentliche Sounds damit hinbekommen. Es macht auch tierisch spass mit dem Vocoder herumzualbern.

Wenn ich die Soundqualität allerdings mit einem Mopho oder einem Moog vergleiche dann muss man doch schon sagen das der sound ziemlich dünn ist.

Also für den Preis ist das gerät schon gut und man kann es auch sinnvoll einbinden in seine Tracks, ich greife meistens auf Pads und Bass zurück doch der sound ist dünn das muss einem klar sein. heute würde ich lieber sparen und mir nen Mopho kaufen der kostet etwas über 600 oder den Moog little phatty für 1200

Das Sound-Repertoire der MiniNova ist vielseitig und durch die Matrix, dem Perform-Abschnitt an sich einfach zu verändern, zu modulieren und zu optimieren. Wenn man tiefer gehen will muss man sich allerdings durch das zähe Menü hindurchkämpfen. Ein Problem bei diesem Synthesizer sind kleinere Fehler bei der Programmierung. Hierunter fallen zum beispiel, dass es passieren kann, dass sich das Display auf den Kopf dreht. Kommt selten vor, aber hin und wieder steht die Anzeige tatsächlich auf dem Kopf. Die Verarbeitung des Gehäuses ist Solide. Jedoch sind die Regler nur aus einfachem Plastik gehalten. Für Geduldige Sound-Tüftler im Homestudio ist er zu empfehlen.