8. Erste Schritte

Jeder kann das Congaspiel erlernen. Aber es braucht schon ein bisschen Zeit und Geduld. Die Technik muss genau so wie auf jedem anderen Instrument eine Weile geübt werden. Also nicht frustriert sein, wenn das eigene Spiel nicht auf Anhieb wie auf der Lieblings-CD klingt, sondern dabei bleiben und weitermachen!!! Um das zu erleichtern, geben wir hier eine erste Anleitung.

Die wichtigsten Anschlagstechniken auf der Conga sind:

1. Der Bass (= B).

Das ist der tiefste Ton.
Die ganze, offene Fläche der Handunterseite schlägt ungefähr in der Mitte des Fells kräftig auf die Conga und bleibt ganz kurz, nur bis unmittelbar vor dem nächsten Schlag, dort liegen. Eine Variante dieses Schlags besteht darin, die Hand gleich wieder vom Fell zurückschnellen zu lassen. Dadurch klingt der Bass-Ton länger nach.

2. Der offene Ton (open tone = O).

Das ist der Grundton jeder Conga, sein Klang unterschiedet sich je nach Modell, Material, Congagröße und Stimmung sehr stark.
Nur der vordere Teil der Hand, das heißt die Finger und der vorderste Teil der Handinnenfläche, schlagen auf den äußeren Rand des Fells, die Hand schnellt sofort zurück (wie von einer heißen Herdplatte …), ohne auf dem Fell liegen zu bleiben.

3. Der geschlossene Slap (closed slap = S).

Das ist typische, hohe und trocken-knallende Ton der Conga.
Er wird ein wenig weiter zur Mitte des Fells hin gespielt als der offene Ton, dabei ‚knallen‘ nur die Fingerspitzen auf das Fell (die Geschwindigkeit ist dabei wichtig, nicht die Kraft, man kann an eine Fliegenklatsche denken …) und bleiben kurz liegen (damit, sozusagen, die Fliege auch wirklich tot ist …). Meistens liegt gleichzeitig die zweite Hand flach auf dem Fell, um Obertöne zu dämpfen und dadurch den Klang noch kürzer und trockener zu machen.

4. Der offene Slap (open slap = OS).

Das ist der lauteste Ton auf der Conga, knackig-knallend wie der geschlossene Slap, aber noch etwas lauter, durchdringender und schriller, wichtig für Solis.

Er wird gespielt wie der geschlossene Slap, nur schnellen die Fingerspitzen sofort zurück (wieder an die heiße Herdplatte denken …), sie bleiben nicht liegen und die zweite Hand dämpft nicht ab, dadurch können Obertöne mit- und nachklingen, sie machen den Klang lauter, schriller und durchdringender.

5. Heel (= H).

Ein eher leiser, aber wichtiger und tiefer Ton, der die Pausen zwischen den anderen Tönen zusammen mit den Tips (siehe unten) füllt. Der Heel wird bei Rechtshändern die meiste Zeit mit der linken Hand gespielt, und zwar genau wie der Bass, nur etwas weniger kräftig und laut.

6. Tip oder Tap (= T).

Ein eher leiser, aber wichtiger und hoher Ton, der die Pausen zwischen den anderen Tönen meist zusammen mit den Heels füllt.
Wird bei Rechtshändern die meiste Zeit mit der linken Hand gespielt, die Finger werden von der Heel-Position aus kurz angehoben, während der Handballen an der Wurzel auf dem Fell liegen bleibt, sie schlagen dann mit den Spitzen leicht auf das Fell und bleiben einen winzigen Moment, bis unmittelbar vor dem nächsten Schlag, liegen.

5.+6. = 7. Floating Hands.

Mit dieser Technik erzeugt man die leise mitklingende Grundlage für die Hauptakzente des jeweiligen Rhythmus, die mit den anderen Anschlagstechniken gespielt werden.

So nennt man das schnelle Spielen von Heels und Tips zusammen, das ergibt eine Art Wellenbewegung einer oder auch beider Hände, die typisch ist für das kubanische Congaspiel.

Ein erster, wichtiger und in vielen Musikstilen spielbarer Grundrhythmus mit einem Teil dieser Anschlagstechniken ist der Tumbao:
I II III IV Beat
1 + 2 + 3 + 4 + 1 + 2 + 3 + 4 + Zählung der Achtelnoten
H T S T H T O O H T S T O O Schläge Conga
O O Schläge Tumba
L L R L L L R R L L R R R L R R Handsatz
Der Tumbao wird normalerweise zur Son-Clave in der 2/3-Variante gespielt.
I II III IV Beat
1 + 2 + 3 + 4 + 1 + 2 + 3 + 4 + Zählung der Achtelnoten
X X X X X Schläge

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