9. Klang - Materialien

Zwei Dinge haben - abgesehen von der Stimmung und der Aufstellung - großen Einfluss auf den Klang einer Conga: das Material des Trommelkorpus und das Material des Fells. Der Korpus kann aus Holz oder Fiberglas sein. Das Fell ist entweder synthetisch oder es ist eine Tierhaut (meistens Büffel oder Rind). Jedes Material hat Vor- und Nachteile was Haltbarkeit, Aussehen und Klang betrifft.

Holz oder Fiberglas?

Wer Naturholz mag - die Maserung, den Geruch, die Oberfläche - kommt an Holzcongas nicht vorbei. Allerdings ist Holz bei Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen empfindlicher als Fiberglas. Congas aus Fiberglas sind also unempfindlicher und außerdem leichter als Holzcongas. Sie haben allerdings auch immer lackierte Oberflächen. Beide Varianten sehen gut aus (jedem nach seinem Geschmack) und können auch gut klingen.

Und der Klang?

Klanglich unterscheiden sich verschiedene Holzcongas untereinander und verschiedene Fiberglascongas untereinander mindestens ebenso sehr wie Holz- von Fiberglascongas.
Allgemein ist Fiberglas vielleicht etwas lauter, heller und härter im Klang als Holz. Fiberglas ist gegen Umwelteinflüsse wie Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit unempfindlich. Außerdem ist Fiberglas viel leichter, wer sein Instrument oft transportieren muss, tendiert daher eher zu diesem Material.
Holz ist klanglich eher etwas wärmer, voller und weicher als Fiberglascongas. Wobei es in beiden Fällen sehr auf das individuelle Detail, auf Form, Höhe, Fellart, -durchmesser, Stimmung und so weiter ankommt. Duch eine Lackierung wird Holz gegenüber Klimaeinflüssen besser geschützt.

Naturfelle oder synthetische Felle?

Synthetische Felle sind weniger witterungsempfindlich und etwas stimmungsstabiler als Naturfelle. Allerdings sind sie auch obertonreicher. Bei den Naturfellen werden heute meistens Büffelfelle oder Rinderfelle verwendet. Rinderfelle sind in Klang und Oberfläche oft etwas weicher und wärmer als Büffelfelle. Büffelfelle können etwas robuster sein. Wobei alle Felle normalerweise sehr, sehr lange halten, wenn man beim Stimmen vorsichtig ist.

Zusammengefasst kann man in beiden Fällen, beim Korpus- wie beim Fellmaterial eigentlich nur Folgendes empfehlen: Umsehen, ausprobieren und auf seine persönlichen Klangvorstellungen und -vorlieben Acht geben.

Grundsätzlich bedeutet das

  1. Man sollte sich über die verschiedenen Angebote in jedem Fall erst einmal einen Überblick verschaffen.

  2. Noch wichtiger ist, man macht sich klar, was man genau will: Welche Ansprüche stelle ich an das Instrument? Was will ich mit meiner Conga machen? Spiele ich nur drinnen und zu Hause (Vorsicht Nachbarn!) oder auch im Freien? Spiele ich mehr auf Konzerten oder im Studio?

    Wenn ich tatsächlich häufig bei schlechter Witterung ungeschützt und draußen spielen will bzw. muss, wenn ich viel mit dem Instrument unterwegs bin (Temperaturschwankungen beim Ein- und Ausladen) oder wenn ich häufig Konzerte in kleinen Räumen mit sehr vielen Besuchern und entsprechender Luft (Hitze, Feuchtigkeit) spiele, dann sollte ich mich eher für einen Fiberglas- oder für einen gut lackierten Holz- Korpus mit einem Synthetikfell entscheiden.

    Spiele ich aber vor allem in Innenräumen ohne große Feuchtigkeit und ohne große Temperaturschwankungen (Proberaum, Studio), dann gibt es sowohl wunderschöne Holz- als auch wunderschöne Fiberglascongas und unglaublich gut klingende synthetische wie auch unglaublich gut klingende Naturfelle.

  3. Zuletzt sollte einfach die eigene Hand und vor allem das eigene Ohr entscheiden.

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