3. Basic Types

Zwei Faktoren spielen bei der Wahl der richtigen Masterkeyboard-Größe eine Rolle: Der Platz im Studio und die musikalische Verwendung der Klaviatur. Zwischen ihnen muss abgewogen werden.

Modelle für Einsteiger

Manche Nutzer wollen beispielsweise eine flexible MIDI-Schaltzentrale haben, spielen aber selten mehr als ein paar Akkorde und Melodien in die DAW ein. Dann sollte die Wahl auf ein kompaktes Keyboard mit 37 oder 49 Tasten, dafür aber mehr Fadern und Reglern für MIDI-Signale fallen. Solche Geräte gibt es etwa von Nektar (Art. 395176) bereits für um die 100 Euro. Für Produzenten elektronischer Musik, die etwa mit Ableton Live oder Bitwig arbeiten, empfehlen sich auf die jeweilige DAW optimierte Masterkeyboards, wie sie zum Beispiel Novation (Art. 495545) oder M-Audio (Art. 505944) für Live herstellen.

Für Einsteiger ohne Klavierkenntnisse reicht ein Masterkeyboard mit 37 oder 49 Tasten.]
Für Einsteiger ohne Klavierkenntnisse reicht ein Masterkeyboard mit 37 oder 49 Tasten.]

Upgrades für (Semi-)Profis

Der niedrige Einstiegspreis bei solchen Modellen erlaubt es einem, bei Bedarf später ohne viel Bedenken auf ein größeres Masterkeyboard mit mehr (und besseren) Tasten aufzustocken. Wir garantieren: Egal für welches Masterkeyboard Du Dich entscheidest, der Umstieg auf eine andere bzw. höherwertige Tastatur ist in fast allen Fällen einfach und schnell erledigt. Der Wertverlust bei MIDI-Keyboards ist deutlich niedriger als der bei Synthesizern. Professionelle Modelle sind auch für Normalsterbliche bezahlbar. Solche haben dann meist auch direkt 49 oder 61 Tasten sowie mehr Ein-/Ausgänge für MIDI, Pedale oder anderes.

Große Masterkeyboards mit 88 Tasten haben manchmal auch Notenständer oder andere Ablagen.
Große Masterkeyboards mit 88 Tasten haben manchmal auch Notenständer oder andere Ablagen.

Wann sollten es 88 Tasten sein?

Wer bereits ein wenig Klavier spielen kann, sollte - sofern der Platz dafür vorhanden ist, direkt ein Modell mit 88 Tasten wählen. Diese kosten in der Regel deutlich mehr. Die meisten Modelle mit 88-Tasten liegen zwischen 500 und 1000 Euro. Sie bieten alles, was zum Komponieren von hochwertigen Backingtracks, Filmmusik und Popsongs benötigt wird. Wir raten selbst semiprofessionellen Einsteigern, die nichts derartiges anstreben: Solltest Du bereits ein paar tausend Euro in Dein Equipment investiert haben und nun nach der perfekten MIDI-Zentrale suchst, dann lohnt sich der Blick auf höherwertige Modelle mit 88 Tasten und klavierähnlichem Spielgefühl. Ein gutes Masterkeyboard ist etwas für’s Leben und eine hochwertige Tastatur essentiell für die Entwicklung einer guten Spieltechnik.

Wie schließe ich mein Masterkeyboard an mein MIDI-Equipment an?

Normalerweise wird der MIDI-Out-Anschluss des Masterkeyboards direkt mit dem MIDI-In-Anschluss am MIDI-Interface oder -Splitter angeschlossen. Dann werden noch die MIDI-In-Anschlüsse der einzelnen Klangerzeuger mit den MIDI-Outs des Interface bzw. Splitters verbunden. In diesem Fall kümmert sich die DAW auf dem Computer um die Weiterleitung der Daten an die Klangerzeuger. Dies hat den Vorteil, dass Sie MIDI-Kanal, Oktavlage und Dynamik direkt in der DAW einstellen können.

Ich habe mein MIDI-Keyboard an den Computer angeschlossen, höre aber keine Sounds. Was mache ich falsch?

Überprüfen Sie zuerst, ob überhaupt MIDI-Daten am MIDI-In-Anschluss des MIDI-Interface anliegen (die meisten DAWs bieten hierfür eine Anzeige, zur Not können Sie auch die Aufnahme starten und im Event-Editor Ihres Programms nachsehen, ob Noten aufgenommen wurden). Wenn dies nicht der Fall ist, dann überprüfen Sie bitte, ob der MIDI-Out-Anschluss am Masterkeyboard korrekt mit dem MIDI-In-Anschluss am Gerät, Interface oder Splitter verbunden ist und diese ordentlich installiert sind.

Wenn Daten ankommen, dann benötigen Sie die sogenannte „MIDI Thru Funktion“ in Ihrem Sequenzer, um die Noten in Echtzeit über den MIDI Out Port an die angeschlossenen Klangerzeuger bzw. intern an die Soundkarte weiterzuleiten. Diese Funktion muss unbedingt angeschaltet sein! Welchen MIDI-Kanal Sie ansteuern möchten, können Sie normalerweise einstellen, indem Sie den MIDI-Kanal der momentan selektierten Spur ändern. Analog dazu können Sie auch über das DAW-Programm transponieren oder die Anschlagsdynamik beeinflussen.

Mein Masterkeyboard funktioniert nur, wenn mein Computer eingeschaltet und die DAW geladen ist.

Da Ihr Masterkeyboard nicht direkt mit den Klangerzeugern verbunden ist, sondern über das MIDI-Interface oder ein USB-Kabel an Ihren Computer, muss Ihre DAW die gespielten Noten an die angeschlossenen Klangerzeuger bzw. an die eingebaute Soundkarte weiterleiten. Dedizierte MIDI-Interfaces bieten die Möglichkeit, bei ausgeschaltetem Computer die MIDI-Daten direkt weiterzuleiten oder tun dies automatisch, sobald der Computer ausgeschaltet ist. Bei einigen Interfaces funktioniert das leider nicht, sodass Sie sich eigentlich nur mit einem MIDI-Adapter helfen können (einfach MIDI In am Interface über den Adapter mit MIDI Out verbinden). Alternativ können Sie das Masterkeyboard direkt via USB oder MIDI mit Klangerzeugern wie etwa Hardware-Synthesizern verbinden.

Ich benutze einen Synthesizer als MIDI-Keyboard. Wenn ich spiele, klingen immer die Sounds des Synthesizers mit.

Wenn Sie mit Ihrem Synthesizer wahlweise die eingebauten Klänge oder die Sounds von anderen Klangerzeugern (Soundmodulen, Soundkarte) in Ihre DAW einspielen möchten, dann sollten Sie den Synthesizer auf „Local: Off“ schalten. Diese Funktion finden Sie in der Regel in den Grundeinstellungen Ihres Synthesizers (dort, wo auch der MIDI-Sendekanal eingestellt wird). Im Local-Off-Modus ertönt beim Anspielen einer Taste kein Klang, die Note wird aber normal über den MIDI-Out-Anschluss an das angeschlossene Equipment (in Ihrem Fall wahrscheinlich ein USB-Kabel oder einen MIDI-Splitter) weitergeleitet; Signale am MIDI-Eingang des Synthesizers werden aber normal wiedergegeben.

Wenn in Ihrer DAW oder an Geräten die Funktion „MIDI Thru“ eingeschaltet ist, leitet das Programm die Daten automatisch an die daran angeschlossenen Klangerzeuger, an die eingebaute Soundkarte und an Ihrer Synthesizer weiter. Sie können nun in Ihrer DAW den Ausgang bzw. den MIDI-Kanal einstellen, an den die Noten weitergeleitet werden und Ihr Synthesizer spielt nur noch dann, wenn die Daten an ihn zurück gesendet werden.

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