2. What is a master keyboard?

In erster Linie ist der Zweck eines Masterkeyboards das Ansteuern der Sounds von Deinem Equipment via MIDI. Es kann als sogenannter MIDI-Controller zum kreativen Zentrum für das Einspielen musikalischer Ideen in die digitale Audiosoftware (DAW) oder zur Steuereinheit für die Klänge Deiner Synthesizer und Computersoftware werden. Dafür muss es einfach nur über fünfpolige MIDI-Stecker an kompatible Geräte oder via USB an den PC oder Mac angeschlossen werden. Ist das Masterkeyboard „USB Class-compliant“ kann es sogar Software auf kompatiblen Smartphones oder Tablets, etwa von Apple, steuern.

Nur Steuerung, kein Sound

Ein MIDI-basiertes Masterkeyboard bietet normalerweise keine eingebaute Klangerzeugung. Stattdessen wird die Hauptpriorität auf eine gut spielbare Tastatur sowie flexible Knöpfe bzw. Fader zur MIDI-Steuerung (Klangauswahl, Pitch Bend, Modulation, Lautstärke usw.) gelegt. Es ist alternativ auch möglich, Synthesizer oder Stagepianos als Masterkeyboards zu verwenden, dazu später mehr.

Ein typisches MIDI-Masterkeyboard mit 49 Tasten
Ein typisches MIDI-Masterkeyboard mit 49 Tasten

Die Wahl des richtigen Masterkeyboards ist trotz der scheinbar geringen Anzahl an Kernfunktionen nicht leicht. Denn Masterkeyboards gibt es gibt in unterschiedlichen Größen und mit unterschiedlichen funktionalen Schwerpunkten. Manche Modelle weisen eine gewichtete Klaviatur mit 88 Tasten und Hammermechanik auf, andere nur 25 Tasten, dafür aber viele zusätzliche Steuerungsregler. Außerdem gibt es von Firmen wie Novation, Native Instruments oder Arturia auch Masterkeyboards, die auf die Bedienung bestimmter DAWs bzw. bestimmte Softwareprodukte der jeweiligen Hersteller zugeschnitten sind.

Native Instruments Komplete Kontrol S88 MK2, Art. 447951 – Ein Premium-Masterkeyboard mit 88 Tasten, Hammermechanik und zugehöriger Software
Native Instruments Komplete Kontrol S88 MK2, Art. 447951 – Ein Premium-Masterkeyboard mit 88 Tasten, Hammermechanik und zugehöriger Software

Entsprechend groß ist auch der preisliche Unterschied zwischen den vielen erhältlichen Geräten: Es gibt kleine Keyboards mit nur 25 Tasten für unter 100 Euro und professionelle Klavier-Controller für Pianisten für über 1000 Euro. Deshalb ist vor dem Kauf gründliche Recherche unerlässlich – dafür kannst Du Dir sicher sein, am Ende das richtige Gerät für die eigenen Bedürfnisse zu finden.

Das Spielgefühl entscheidet

Grundsätzlich solltest Du Dir vor dem Kauf überlegen, wie wichtig Dir das Spielgefühl einer Klaviatur ist. Man sollte, wenn es auch um das Erlernen von Spieltechniken geht, nicht zu Tastaturen mit Mini-Tasten greifen, denn mit ihnen ist das praktisch unmöglich. Sie eignen sich für den Urlaub, für die Straße und als Erweiterungstastatur bei chronischem Platzmangel, nicht aber als Haupteinspieltastatur im Studio.

Novation Launchkey 25 MK3, Art. 495544 – Bildunterschrift: Auch kompakte Masterkeyboards gibt es mit großen Tasten.
Novation Launchkey 25 MK3, Art. 495544 – Bildunterschrift: Auch kompakte Masterkeyboards gibt es mit großen Tasten.

Außerdem ist die Frage des Gewichts entscheidend: Leichte Masterkeyboards mit wenigen oder gar keinen MIDI-Reglern, dafür aber mit guten Tasten, können eine optimale Wahl für semi-professionelle und professionelle Live-Performer sein, denen kein Synthesizer mit Klaviatur zu Verfügung steht. In letzter Zeit sind für solche Anwendungsfälle auch einige Modelle mit 25 Full-Size-Tasten erschienen. Diese Geräte sind besonders für all diejenigen interessant, die wenig Platz haben bzw. viel auf Reisen sind, aber auf ein gutes Tastengefühl nicht verzichten wollen. Eine komplette große Klaviatur ersetzen diese Mini-MIDI-Keyboards zwar nicht – doch ein Akkord, eine Fläche etc. sind damit schnell eingespielt.

Wie schließe ich mein Masterkeyboard an mein MIDI-Equipment an?

Normalerweise wird der MIDI-Out-Anschluss des Masterkeyboards direkt mit dem MIDI-In-Anschluss am MIDI-Interface oder -Splitter angeschlossen. Dann werden noch die MIDI-In-Anschlüsse der einzelnen Klangerzeuger mit den MIDI-Outs des Interface bzw. Splitters verbunden. In diesem Fall kümmert sich die DAW auf dem Computer um die Weiterleitung der Daten an die Klangerzeuger. Dies hat den Vorteil, dass Sie MIDI-Kanal, Oktavlage und Dynamik direkt in der DAW einstellen können.

Ich habe mein MIDI-Keyboard an den Computer angeschlossen, höre aber keine Sounds. Was mache ich falsch?

Überprüfen Sie zuerst, ob überhaupt MIDI-Daten am MIDI-In-Anschluss des MIDI-Interface anliegen (die meisten DAWs bieten hierfür eine Anzeige, zur Not können Sie auch die Aufnahme starten und im Event-Editor Ihres Programms nachsehen, ob Noten aufgenommen wurden). Wenn dies nicht der Fall ist, dann überprüfen Sie bitte, ob der MIDI-Out-Anschluss am Masterkeyboard korrekt mit dem MIDI-In-Anschluss am Gerät, Interface oder Splitter verbunden ist und diese ordentlich installiert sind.

Wenn Daten ankommen, dann benötigen Sie die sogenannte „MIDI Thru Funktion“ in Ihrem Sequenzer, um die Noten in Echtzeit über den MIDI Out Port an die angeschlossenen Klangerzeuger bzw. intern an die Soundkarte weiterzuleiten. Diese Funktion muss unbedingt angeschaltet sein! Welchen MIDI-Kanal Sie ansteuern möchten, können Sie normalerweise einstellen, indem Sie den MIDI-Kanal der momentan selektierten Spur ändern. Analog dazu können Sie auch über das DAW-Programm transponieren oder die Anschlagsdynamik beeinflussen.

Mein Masterkeyboard funktioniert nur, wenn mein Computer eingeschaltet und die DAW geladen ist.

Da Ihr Masterkeyboard nicht direkt mit den Klangerzeugern verbunden ist, sondern über das MIDI-Interface oder ein USB-Kabel an Ihren Computer, muss Ihre DAW die gespielten Noten an die angeschlossenen Klangerzeuger bzw. an die eingebaute Soundkarte weiterleiten. Dedizierte MIDI-Interfaces bieten die Möglichkeit, bei ausgeschaltetem Computer die MIDI-Daten direkt weiterzuleiten oder tun dies automatisch, sobald der Computer ausgeschaltet ist. Bei einigen Interfaces funktioniert das leider nicht, sodass Sie sich eigentlich nur mit einem MIDI-Adapter helfen können (einfach MIDI In am Interface über den Adapter mit MIDI Out verbinden). Alternativ können Sie das Masterkeyboard direkt via USB oder MIDI mit Klangerzeugern wie etwa Hardware-Synthesizern verbinden.

Ich benutze einen Synthesizer als MIDI-Keyboard. Wenn ich spiele, klingen immer die Sounds des Synthesizers mit.

Wenn Sie mit Ihrem Synthesizer wahlweise die eingebauten Klänge oder die Sounds von anderen Klangerzeugern (Soundmodulen, Soundkarte) in Ihre DAW einspielen möchten, dann sollten Sie den Synthesizer auf „Local: Off“ schalten. Diese Funktion finden Sie in der Regel in den Grundeinstellungen Ihres Synthesizers (dort, wo auch der MIDI-Sendekanal eingestellt wird). Im Local-Off-Modus ertönt beim Anspielen einer Taste kein Klang, die Note wird aber normal über den MIDI-Out-Anschluss an das angeschlossene Equipment (in Ihrem Fall wahrscheinlich ein USB-Kabel oder einen MIDI-Splitter) weitergeleitet; Signale am MIDI-Eingang des Synthesizers werden aber normal wiedergegeben.

Wenn in Ihrer DAW oder an Geräten die Funktion „MIDI Thru“ eingeschaltet ist, leitet das Programm die Daten automatisch an die daran angeschlossenen Klangerzeuger, an die eingebaute Soundkarte und an Ihrer Synthesizer weiter. Sie können nun in Ihrer DAW den Ausgang bzw. den MIDI-Kanal einstellen, an den die Noten weitergeleitet werden und Ihr Synthesizer spielt nur noch dann, wenn die Daten an ihn zurück gesendet werden.

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