Rolls DU-30B

Ergänzung 9.10.12:
Am Wochenende wollten wir den Ducker bei einer Stadionbeschallung(2000 Zuschauer) einsetzen. Leider mussten wir feststellen, dass der Ducker selbst beim Durchschleifen des Signals sehr stark verzerrt, wenn der Output-Pegel aus dem Pult mal über normal angehoben wird. (Kanal- und Mainout-Regler auf "0"). Wir lassen das nochmal im Studio prüfen und entscheiden dann über den Verbleib...
-----------------
Die Funktionabilität ist 100% gegeben, es funktioniert. Der XLR-Eingang sollte nicht direkt genutzt werden, selbst das gute alte SM58 klingt da sch....!

Einsatz:
Ich habe von meinem 16-Kanal-Pult ohne Talkover den Main in den Line-Input des Duckers und den Out in die Verstärker geschaltet. Über die SubOuts bin ich in den AUX des Duckers gegangen. So kann ich jetzt jeden Kanal als Talkover über die Subs steuern. Echt geil!

Bedienung:
Ein Manko ist aus meiner Sicht, dass alles per Poti gesteuert werden kann, ausser die Höhe der Pegenabsenkung. Da ist ein versenkter Knopf der mit dem Schraubenzieher bedient werden will. Was soll das?
Ausserdem wäre ich gern bereit gewesen, ein wenig mehr auszugeben, wenn dafür statt der Cinch-Buchsen Klinken oder XLR gewesen wären. So habe ich noch ein paar Kabel dazugeordert...

Features:
Hier fehlt mir eigentlich nur eine Einstellung, dass der Pegel sich wieder sanft anhebt, ggf. auch in der Geschwindigkeit steuerbar. Er kommt einfach voll wieder.
Ansonsten sind alle Einstellungen sehr gut dosierbar: Wie schnell der Pegel wiederkommen soll, MicLevel und Sensibilität des auslösenden Signals, alles TOP.

Zusammengefasst:
Ein sehr sinniges und gutes Produkt mit den kleinen, genannten Schwächen. Auf jeden Fall die einzige Möglichkeit, ein Mischpult mit mehreren Kanälen als ein DJ-Teil hat, mit Talkover nachzurüsten. Eingebaut ist man in der 1000 EUR-Klasse oder bei Digital...

Der Rolls kam schnell an, thomann sei Dank. Ein Blisterpäckchen mit unscheinbarem, schwarzem Gehäuse und Netzteil drin. Das Look & Feel erinnerte mich eher an eigene Bastelzeiten. Kein CE, GS Zeichen etc. Zumindest nicht auf dem Gehäuse oder dem Netzteil. Letzteres hat UK Stecker und einen Adapter, von dem ich bezweifle, dass er in Deutschland zulässig ist. Wie dem auch sei...

Angeschlossen wird per Cinch bzw. das Mikrofon per XLR. Phantomspannung wird mit einem Jumper gesetzt, vergleichbar mit Computerfestplatten früher. Naja... Der Line Pegel kann nicht justiert werden. Ein angeschlossenes SM58 klingt sehr höhenbetont (quäkt) und koppelt schnell. Eigentlich ein feedbackarmes Mikro. Dabei ist das Gain zu gering, so dass der Linepegel extern abgesenkt werden muss. Ein Manko gegenüber einem Mixer: Keine Klangregelung, keine parametrischen Mitten. Man muss das Mikro nehmen wie es ist. Es bleibt auch das ungute Gefühl, dass hier wieder etwas im Signalweg ist, was ihn vielleicht negativ beeinflussen könnte. Die Duckingparameter funktionieren recht gut. Dennoch hätte der Release in schnellster Einstellung noch einen Tick schneller freigeben können.

Ich werde daher beim reinen Mixer bleiben und weiter von Hand den Linepegel steuern. Irgendwann, nach Ablauf dessen Garantie, könnte ich mir vorstellen, so etwas selbst zu integrieren. Einen Pegelschalter mit Relais gekoppelt o.ä. Dann bliebe mir auch der Channelstrip inklusive der Klangregelung erhalten. Alternativ könnte man versuchen, den Mikrokanal per Aux in den Rolls zu schicken. Wie gesagt, ich dreh' erst mal lieber am Regler, dann hab' ich auch keinen Kabelsalat.