Shadow SH-B1 Tonabnehmer für Banjo

Ich verwende diesen Tonabnehmer an einem 6-Saiter Banjo von Dean.
Die Punkte die mich stören:

- Durch das reinstecken des Pickups zwischen Fell und der hölzernen Brücke wo die Saiten drüberlaufen verliert das Banjo ziemlich an Eigenresonanz, also das schöne nachresonieren wird gedämpft.
Ich hab das ganze so gelöst dass an der hölzernen Brücke unten den Teil wo das Pickup aufliegt weggefeilt/geschnitten habe. So kann ich nun den Tonabnehmer bei Bedarf einfach rausziehen und wenn ich über Tonabnehmer spielen will dann steck ich ihn einfach wieder rein.

- Der Sound ist einigermassen gut aber unnatürlich bassbetont, also wenn man die Bässe absenkt und die Höhen anhebt klingt es relativ ausgewogen. Aber der schöne Resonanzsustain geht natürlich ein bisschen flöten über den Tonabnehmer. Einen wirklich guten Sound kriegt man natürlich nur mit Mikrofonabnahme aber wenn man live halbwegs "safe" sein will und mit dem Banjo vielleicht auch Soundexperimente über Gitarrenamps/Effekte ausprobieren will dann ist der Tonabnehmer eigentlich die einzige Wahl.

+ einfach zu installieren
+ Preis

Klar ist, dass der Tonabnehmer den typischen Banjosound nicht liefern kann, für Proben oder weniger kritisches Publikum und auf der Bühnen mit viel Soundvolumen ist der Einsatz aber in Ordnung.

Vorteil: Keine Rückkopplungen in Proberäumen oder auf Bühnen. Es sollte aber zumindest ein Equalizer nachgeschaltet werden.

Nachteil: Der Sound eines edlen Banjos geht natürlich zum Teil verloren, da hilft nur Mikrofonabnahme.

Montage: Muss unter den Steg gesetzt werden, etwas problematisch, weil:
-der Steg/Saiten jedesmal gelockert werden müssen, wenn das Teil nicht benötigt wird.
- die meisten Stege haben drei Aufstellflächen, der Tonabnehmer aber nur zwei Pads, d. h. ein Stegfuß sitzt nicht mehr zwingend press auf dem Fell.
-die Kabelführung sieht nicht schöne aus und kann bei Kontakt zum Fell zu Nebengeräuschen führen.
-Die Auftsellbreite der Füße eines Banjostegs kann breiter sein, als die Aufstellfläche der Tonabnehmer-Pads vorsieht. Dadurch besteht Kippgefahr des Stegs.
Fazit: Sinnvoll für Low-cost Instrumente, die sich gegen andere Instrumente durchsetzen müssen (E-Bass, Schlagzeug), nichts für Highend-Instrumente, da hilft nur Mikro.

Der Sound den der Tonabnehmer abliefert ist ok wenn auch ein wenig Mittenlastig.
Man sollte schon ein wenig an den EQ Reglern drehen.

Der Steg muss auf jeden Fall bearbeitet werden, doch mit einer guten Feile und etwas handwerklichem Geschick ist das kein Problem.

Anders dagegen die Befestigung mit dem Klebe-Klettband. Das haut gar nicht hin. Da sollte man sich was anderes einfallen lassen.
Ich hab mir selber einer Befestigung gebaut und an den Holzkorpus meines Banjos geschraubt. Dann sollte man auch auf jeden Fall die Kabel aufs Fell kleben (Gewebeband) ansonsten entstehen ungewünschte Schnarrgeräusche.

Alles in allem aber eine Kostengünstige Variante. Nur zu Aufnahmezwecken würde ich doch dann zur Mikrofonabnahme raten.