Swissonic ASM5

Nachdem ich keinen entsprechenden neutralen und technischen Test gefunden habe hab ich mich selber ans Werk gemacht um die hochgepriesenen kleinen Wunderdinger von Thomann mal durchzuchecken.

Kurzfazit: Für den Preis super leider etwas Vorlaut um 1000Hz und ausgeprägte Badewanne ohne Tiefbass

Der subjektiv "bessere Klang" gegenüber vielen anderen Studio Monitoren kommt von einem Badewannen Frequenzgang. In der neutralen Einstellung ist der Oberbass von 90Hz bis 190Hz um 4dB zu laut und die Höhen steigen ab 3400Hz bis 14,5kHz um etwas über 5dB recht kontinuierlich an. In Relation zum Bereich von 100-200Hz wäre der -3dB Punkt bei etwa 80Hz, nimmt man die mittlere Lautstärke der Box in der Mitte der "Badewanne" würde sich in Relation dazu ein -3dB Punkt von 55Hz ergeben. Die starke Oberbass Betonung mit fehlendem Tiefbass ergibt einen sehr knackigen Bass und regt die unteren Raumresonanzen weniger stark an was schneller klingt. Eine sehr ähnliche "gefällige" Auslegung nur mit wesentlich mehr tiefem Bass unter 100Hz hat der Bose Soundlink Mini ;-)

Der interne Trafo hat insgesamt nur 40W hat und abzüglich Verlustleistung der Endstufen und der Elektronik bleiben vielleicht noch etwas unter 30W übrig für Tieftöner und Hochtöner. Entsprechen ist auch die Leistung begrenzt. Die Gehäusewände sind mit 12mm MDF angemessen.

Jetzt würde diese Abstimmung zwar nicht neutral aber recht gut klingen, leider gibt es auch mitten im Stimmbereich größere Resonanzen im Gehäuse und durch das Bassreflex Rohr, weiters ist der Tieftöner im Bereich von 800-1500 Hz zu laut (Schallwandeinfluss). Durch all diese Effekte klingen Stimmen und Musik etwas scharf und vordergründig. Korrigiert man das aber im Mix fehlt es auf anderen Lautsprechern dann an Biss und klingt müde.

Empfehlungen für neutralen Frequenzgang (frei im Raum aufgestellt auf Ständer)

- Die Lautsprecher strahlen sehr breit ab und auch unter 45 Grad hätte man noch zu starke Höhen, ab 30° nimmt die Brillianz minimal ab. Stark Einwinkeln ist von diesem Aspekt her nicht unbedingt nötig. Wenn möglich auf "LED" Höhe oder TT Höhe abhören da auf Hochtöner Höhe die Überbetonung noch stärker ist

- HF Trim auf -2db Stellen (Auch damit noch zu viele Höhen)

- Acoustic Space auf -2 (-4 wäre am neutralsten, dann fehlt aber wahrscheinlich der Bass und im unteren Stimmbereich wird es etwas schlank. Acoustic Space senkt alles unter 300Hz in 1,7dB Schritten ab, die Oberbass Überhöhung ist aber leider nur von 100-200Hz, es ist also ein Kompromiss. Tischaufstellung gibt hier aber wieder etwas dazu und erfordert auf jeden Fall -4)

- LF Cutoff ist eigentlich eine Reduzierung der elektronischen Bassanhebung unter 100Hz. Da der Bass aber ohnehin auch mit Anhebung ("Flat") unter 90Hz kontinuierlich abfällt würde ich immer auf Flat bleiben, es sei denn es wird ein Subwoofer verwendet, LF Cutoff 100Hz erlaubt nämlich eine höhere unverzerrte Lautstärke (Der Trafo vom Netzteil und die Spanung sind zu schwach um mit eingeschaltetem Bassboost lauter zu spielen)

- Empfohlene EQ Einstellungen für neutrale Stimmen:
725Hz Q8 -2dB
1160Hz Q5 -4dB

Alternativ:
Mit etwas zusätzlichem dichten Dämmaterial (3cm dicker dichter Filz oder vergleichbar) zwischen unterer Hälfte vom Tieftöner und Bassreflexkanal wird die Bassreflex Wirkung nicht schlechter aber einige Resonanzen gut bedämpft:
1120 Q3 -3dB ebnet dann den noch immer zu vorlauten Tieftöner ein.

Passiv könnte man in Serie vor den Tieftöner einen Sperrkreis (Widerstand, Spule und Kondensator parallelgeschalten) mit 2,2Ohm, 165 Mikrofarad und 0,12mH legen was etwa dem oben beschriebenen EQ Setting entspricht und den Klang ind den Stimmen beruhigt.

Bei dem Preispunkt ein ideales Ein- und Umsteigermodell von herkömmlichen PC Boxen.

Einzige Mankos für mich: keine Abschirmung und leise Brummgeräusche vorhanden. Die Höhen sind etwas zu dominant und schmerzhaft wenn man sie nicht runter regelt. Wird recht warm an der Rückseite.

Guter, neutraler Klang (für einen nicht Musiker^^). Etwas Bass ist vorhanden, bei basslastiger Musik ist aber ein Woofer zu empfehlen. Hat verlässlich die Alltagsaufgaben gestemmt: Musikwiedergabe, Flixen, Gaming, einfaches Homerecording.

Das Set hat bei mir 5-6 Jahre gehalten, dann hat sich eine Box verabschiedet. Leider hält Thomann keine Einzelboxen auf Vorrat um hier mal aushelfen zu können. Mann muss ein komplett neues Set bestellen :(

Trotzdem, bei schmalem Budget die erste Wahl bei 5 Zöllern. Die nächsten Boxen werden bei mir wohl von Krk oder Presonus kommen.

Die Swissonic ASM 5 gefallen mir insgesamt sehr gut. Die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen und der Sound ist ausgewogen und zum Mischen gut geeignet. Natürlich kann man für diesen Preis keine Wunder erwarten, aber als günstige Abhöre für Einsteiger oder als Zweitabhöre für Fortgeschrittene würde ich sie auf jeden Fall empfehlen.
Auch zum reinen Musikhören zum Beispiel als PC Lautsprecher sind sie gut geeignet.

Die automatische Standby Funktion funktioniert gut und schaltet die Lautsprecher nach ca 10min stumm, was sich durch den Wechsel von blauem auf rotes Licht bemerkbar macht. Leider gibt es zumindest bei meinen Exemplaren ein durchaus großes Manko, denn beim Sprung in den Standby Modus gibt es ein deutlich hörbares Knacksen. Unter Umständen ist dieses Knacksen also auch auf Aufnahmen zu hören, wenn man keinen getrennten Aufnahmeraum hat.
Das bedeutet, dass man entweder vor jeder Aufnahme einmal kurz etwas abspielt, damit die Lautsprecher auf jeden Fall an sind und es auch bleiben oder man wartet vorsichtshalber ab, bis sie im Standby Modus sind, bevor man die Aufnahme beginnt.
Aus meiner Erfahrung mit den Swissonic kann ich nur sagen, dass gerade wenn man viele kleine Takes macht oder oft von Neuem aufnimmt, man schnell vergisst wie viel Zeit vergangen ist. Dann sind es plötzlich 10 Minuten und mitten in der perfekten Aufnahme macht es Knack ...

Warum ich dann trotzdem 4 Sterne gebe, obwohl mich das offensichtlich so nervt? Weil die meisten anscheinend keine Probleme mit der Standby Funktion haben, da diese bei ihnen komplett geräuschlos ist. Wer also Glück hat und ein solches Paar bekommt, dem seien diese Monitore ohne Einschränkungen empfohlen.

Gewonnen hat bei mir letztendlich Presonus Eris E5.

Einsatz:
Kleines Anfänger-Homestudio, nur eng begrenzte Möglichkeit die Raumakustik zu verändern, Aufstellung auf Ständern auf dem Schreibtisch in Ohrhöhe , Dreiecks-Abstand je ca. 1,5m.
Positiv:
Preis
Verarbeitung
durchaus druckvoll
Negativ:
die Box für sich genommen nichts.

Alle verglichenen Boxen sind gut. Aufgrund meiner Gegebenheiten ist der Vergleich natürlich sehr subjektiv. Ich verwende die Lautsprecher auch zum Musikhören, werde dafür aber an einem zusätzlichen Subwoofer nicht drum herumkommen. Das sollte wohl jedem klar sein, der nicht nur rein Mixen will, sondern auch mehr Wumm unten herum beim reinen Hören haben will - da sind die Dinger dann doch zu klein (und sollen halt möglichst neutral klingen). Zusätzlich interessieren mich auch die Tiefen unter 55Hz.

Meine Erfahrung mit den ASM5 sind sehr geteilt..

Grundsätzlich bin ich mit dem Sound sehr zufrieden.
Wenn man sie mit einem Subwoofer betreibt, ist wirklich das komplette Spektrum abgedeckt und man kann sie super einmessen (Siehe Regler auf der Rückseite).

Ich hatte jedoch andere Sorgen:

Ich hatte sie mir erst als B-Stock geholt. Diese haben ca. einen Monat gehalten, bis sich bei einem Monitor das Netzteil verabschiedet hat.
Also habe ich die Monitore zurückgeschickt und daraufhin NEUE bekommen.
Bei diesen zeigte sich das gleiche Bild, also ca 4 Wochen und wieder ein defektes Netzteil.
Anstatt eines Austauschs habe ich den Monitor jedoch zur Reparatur zu Thomann geschickt. Als er wiederkam ging zwar das Netzteil, jedoch war der Hochtöner durch..

Ich habe den Monitoren dann eine letzte Chance gegeben und habe das defekte Teil abermals zu Thomann geschickt. Kurze Zeit später habe ich dann meinen reparierten Monitor zurückbekommen und er läuft, bzw. sie laufen beide. Das war vor 1 1/2 Monaten. Ich hoffe dies bleibt so, ansonsten werde ich die Bewertung natürlich aktualisieren.

Fazit:
Sound ausgesprochen gut und neutral und vielfältig anpassbar, Qualität (in meinem Fall zumindest) verbesserungswürdig.

Wie auch schon andere Kommentatoren, habe ich gemischte Erfahrungen mit den ASM5 gemacht. Nach dem Auspacken, Anschließen und den ersten paar abgespielten Liedern war ich begeistert von dem überragenden Klang für so wenig Geld. Maßstab waren hierbei meine Adam A5X. Verglichen mit diesen haben die ASM5 einen etwas gefälligeren weniger nüchteren Klang, jedoch gefällt er mir sehr gut und ich könnte mir auch vorstellen hiermit Musik zu produzieren. Als ich das erste Mal eine kurze Phase der Stille hatte, fiel mir sofort ein brummen der Hochtöner auf. Um Interferenzen mit anderen Geräten und der Quelle auszuschließen, habe ich sie an anderen Orten an andere Quellen angeschlossen. Leider hatten sie dort das selbe Problem. Ich bin mir sicher, dass nicht jede ASM5 diese Probleme haben wird und kann daher jedem empfehlen diese ansonsten tollen Monitore zu testen. Dank der Thomann Money-Back Garantie habe ich auch keine Schmerzen damit den ASM5 noch eine zweite Chance zu geben.

Ich habe mir die Monitore für den Homerecordingbereich gekauft, da ich eine ordentliche Abhöre auf kleinem Raum haben wollte. Preislich war nicht viel Spielraum und so entschied ich mich für die ASM5. Ich war überrascht wie gut günstige Speaker sein können! Der Klang ist ausgewogen und kräftig - dennoch nicht aufdringlich oder wummrig. Wer es gerne basslastiger hat, kauft sich noch den Subwoofer dazu - sicher eine tolle Kombination. Von den Anschlußmöglichkeiten ist das Set auch nicht zu verachten. Natürlich bleibt der Klang immer letztendlich Geschmackssache, mir gefällt er sehr gut für den Preis und ich habe eine mehr als nützliche Abhöre für meine Homerecording-Projekte. Die Verarbeitung scheint mir sehr gut, dem Set sind auch Filzkleber beigelegt, die man unten am Speaker anbringen kann - finde ich auch gut um die Schallübertragung auf glatten Flächen zu verhindern. Alles in Allem ein sehr gutes Set für Anfänger.