TAD RT005 Vorstufenröhre 12AU7

Habe die vorhandenen Marshall gebrandeten Röhren ersetzt durch
V1: TAD RT011 Tube 7025S Mullard (ECC83)
V2: TAD RT030 Tube ECC83 HG7025
Endstufe: TAD RT005 Tube 12AU7 (ECC82)

Während der Amp vorher m.u. recht kratzbürstig klang, klingt er nun sehr viel ausgewogener, wärmer und detaillierter. Die Verzerrung in Kanal 1 setzt dank der neuen V1 Röhre minimal später ein, ist aber deutlich milder/weniger aggressiv.
Insgesamt wird der DSL1 durch den neuen Röhrensatz vielseitiger. Klingt jetzt auch für Blues oder sogar Country (grüner Kanal) mehr als brauchbar. Deutliche Aufwertung für vergleichsweise wenig Geld.

Um den für mich doch zu aggressiven Sound und Empfindlichkeit im Gainbereich abzufedern, habe ich es mit diesen Röhren auf V1 und V2 probiert. Die mögliche Lautstärke des Amp wurde sehr stark, mir zu stark, reduziert. Wenn ich den Amp-Master zuvor auf etwa 8 Uhr stehen hatte, benötigte er nun 15 Uhr. Ich würde eine 80%-ger Reduktion gegenüber der 12AX7 (V1 u. V2) unterstellen.
Der Klang ist als, ein recht warmer und weicher Sound zu beschreiben wobei eine leichte Mittenbetonung und ganz leicht dezente Höhen das Klangbild abrunden.
Man ist mit dieser Röhre im Cleanbereich recht gut unterwegs.
Aufgrund der zu geringen Lautstärke muss der Master schon in den höheren Bereich gebracht werden, welches ein leichtes Rauschen mit sich bringt.
Da die Position V1, jedenfalls für mich, nicht hörbar etwas an Klangreinheit bringt, habe ich 1x12AX7 (V1) und 1x12AU7 (V2) probiert. Hierbei stellte sich das gewünschte Klangbild sehr gut ein, so dass der Cleanbereich nun voll ausgeschöpft werden kann, ohne zu hohe Leistungsreserven abzuwürgen.

mehr brauche ich zu dieser Röhre eigentlich nicht zu sagen!

Ich habe diese ECC82 und zwei verschiedene ECC83 zum Austausch der Vorstufenröhre in meinem Hybrid-Amp gekauft. Von Werk war auch eigentlich eine ECC83 verbaut, allerdings habe ich gelesen, dass jemand mit einer alten ECC82, im Gegenzug zur Leistungsminimierung und Gainreduzierung, ein besseres Klangbild erreicht hat.

Dem kann ich so für mein persönliches Empfinden auch zustimmen. Natürlich ist es auch immer rein subjektiv und hängt von den genutzten Komponenten ab ;) Die Gainreserven im Leadchannel reichen immer noch vollkommen aus, für Tappings aber sollte man evtl. noch einen Boost einsetzen. Klanglich würde ich sagen, gibt mir diese Röhre einen wirklich soliden Rocksound, mit dem sich alle Rockgenres realisieren lassen. Es ergibt sich ein sehr warmes Klangbild mit einem Hauch Vintage. Das hängt aber immer vom jeweiligen Verstärker ab!
Was ich allerdings objektiv beurteilen kann, dass ich bisher keine Probleme mit Störgeräuschen, sowie Rauschen hatte. In dem Bereich hat sich für mich allerdings auch nichts verändert, da zuvor auch schon eine sehr gute ECC83 verbaut war. Zuvor klang mein Amp ca. wie ein vollröhren Engl Powerball, nur ohne das Rauschen, jetzt für meinen Geschmack noch etwas wärmer und weniger steril...

Ich bin mit dieser Röhre einfach super zufrieden und habe einen sehr genialen Sound aus einem preiswerten Hybrid-Amp :P

Folgendes Problem: Habe ein gebrauchtes Rocktron Prophesy II gekauft, welches ich schon seit Jahren haben wollte. Wer es nicht kennt, es ist ein digitaler Preamp mit Röhre, den Vorgänger VudooValve besitze ich auch und der klingt genial.
Zu meiner Verzweiflung wollte das Prophesy im Clean-Channel nicht clean sein, war immer leicht angezerrt.

Die Lösung: Nach Beratung durch die Thomänner wurde mir empfohlen, eine ECC82 anstatt der originalen ECC83 einzusetzen. Soweit so gut, hat geholfen und endlich cleane Chorus-Sounds!
Am Folgetag böses Erwachen, das Prophesy startet nicht. Was war passiert? Ein Pin der Röhre abgebrochen, hmpf. Unkomplizierter Umtausch, neue Röhre rein und alles chic seitdem. :-)

Fazit: Zu viel Zerre am Preamp wird durch diese Röhre ausgeglichen, somit sind Clean-Sounds auch mit aktiven PUs zu realisieren.

PS: Der Support von Rocktron meinte, das wäre schon OK so! Was soll man davon halten?