Tannoy Reveal 502

202 Kundenbewertungen

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Features

Sound

Verarbeitung

3 Rezensionen

Tannoy Reveal 502
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Finger weg! Katastrophaler Oberbass.
_Marty 09.05.2023
Eins vorweg: Ich komme aus dem Lautsprecher Selbstbau und hab somit ein wenig Ahnung von der Physik und bin entsprechend kritisch. Jedoch, im Selbstbau ist ein Aktivmonitor zu diesem Preis nicht zu realisieren! Aus Neugier und weil ich die allerersten Tannoy Reveal sehr mochte, habe ich den Nachfolger bestellt.

Über die Verarbeitung wurde hier schon zur Genüge berichtet, deshalb in aller Kürze: Die Qualität der Gehäuse ist über alle Zweifel erhaben. Zudem sind sie recht schwer. Der Klopftest zeigt, die hohe Masse lässt die Gehäusewände wenig resonieren - hier schwingt fast nur, was schwingen soll: Hoch- und Tieftöner.

Die Ausstattung des Aktivmoduls ist sehr spartanisch. Man kann nur die Höhen um jeweils 2 dB anheben oder abschwächen. Andere Möglichkeiten, ins Klangbild einzugreifen, sucht man vergebens. Hier bieten Mitbewerber deutlich mehr. Dabei darf man jedoch nicht vergessen: Raum und Aufstellung sind mindestens genauso wenn nicht sogar wichtiger!

Die Urversion der Reveal hatten einen 6,5 Zoll Bass, was im Nahfeld ein sehr guter Kompromiss zwischen Größe und erreichbarem Tiefbass ist. Die 502 ist mit 5 Zoll etwas kleiner - ein Tiefbasswunder darf man hier also nicht erwarten. Mein Raum ist ca. 25 m² groß und akustisch behandelt, jedoch kein Tonstudio. Bei den ersten Tönen wird das größte Problem dieses Lautsprechers sofort unangenehm hörbar: Ein total aufgedickter Oberbass! Zwischen etwa 115 und 130 Hz gehts um satte 10 dB nach oben! Das heißt, der Lautsprecher ist in diesem Bereich doppelt so laut wie bei den benachbarten Frequenzen. Das ist natürlich zum Teil dem Raum geschuldet. Jedoch die gefensterte Nahfeldmessung offenbarte immer noch einen heftigen Anstieg von 5 - 7 dB.
Unter 100 Hz hat man einen deutlichen und kontinuierlichen Abfall zu verzeichnen, der ab 80 Hz so richtig Fahrt aufnimmt. Die unterste Oktave in der Musik wird also gar nicht mehr abgebildet. Der von Tannoy angegebene -3 dB Punkt von knapp 50 Hz würde ich als glatte Lüge bezeichnen. Der Lautsprecher klingt wie eine schlecht abgestimmte Regalbox aus den 90ern. Bei geringen Abhörlautstärken ist der Oberbass schon deutlich hörbar, während andere Frequenzanteile noch gar nicht abgebildet werden. Aus einer satten Kickdrum wird ein "Pock, Pock, Pock" - gerade bei Dancemusic super nervig. Generell Schlagzeug klingt darüber viel zu vorlaut. Bei den allermeisten Leuten, werden die Monitore sicherlich auf dem Schreibtisch Platz finden, was diesen Effekt nochmal verstärkt. Männerstimmen bekommen ein Volumen, welches die Sprachverständlichkeit beeinträchtigt. Die Box klingt einfach nur "boomy". Einzig und allein bei sehr schlank gemischtem Musikmaterial kann man das irgendwie ertragen.
Warum es diesen Buckel im Frequenzgang gibt, kann man nur mutmaßen. Hersteller lassen ihr Produkt damit größer erscheinen, als es in Wirklichkeit ist. Leider gelingt dieses "Sounding" oftmals nicht so recht und die Anhebung rutscht zu weit nach oben. Oder es sind tatsächlich konstruktive Schwächen. Die Abstimmung einer Bassreflexbox ist alles andere als trivial. Ein Konzern wie Tannoy sollte das aber draufhaben. Bleibt letztlich der geringe Preis als Argument - wobei mir das nicht so recht einleuchten will.

Fazit: Ohne heftigen Equalizer-Einsatz nicht zu gebrauchen. Der Oberbass strahlt so in den Mittelton hinein, dass man ihn nicht wirklich bewerten kann. Der Hochton hingegen gefällt mir sehr gut. Wenn man den Bereich um 50 Hz um etwa 5 dB anhebt und zwischen 115 und 130 Hz um ebensoviel verringert, kann man auch bei geringen Lautstärken ein recht passables Klangbild erzeugen. Der Mittelton wird dann durchhörbar und es ergibt sich sowas wie eine Bühne.
Für mich ist das aber keine Lösung.
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