the t.bone SC-300 Studio Kondensator-Mikrofon

Für Einsteiger ein ideales Recordingmic.
Der Soundunterschied von einem dynamischen zu einem Kondensatormikro ist enorm und jeder, der bis jetzt nur mit einem dynamischen Mic aufgenommen hat (z.B. mit dem alten SM58 von der Bühne oder irgend einem dubiosen Kaufhaus PC Mikro) wird sich über die "überragende" Soundqualität wundern, die er plötzlich in sein Aufnahmeprogramm "reinbekommt" (Phantompower nicht vergessen ;-) ).

Jedem Anfänger kann man daher das T.Bone SC300 auch wärmstens ans Herz legen - für den Preis ist das Teil wirklich unglaublich. *Punkt*

Fängt man aber an sich etwas weiter mit Recording zu beschäftigen, merkt man schnell, dass das SC300 doch nicht soooo top ist.

Als erstes stört, dass keine elastische Halterung (Spinne) mitgeliefert wird - will man eine nachkaufen, sollte man genau (!) auf die Größe achten (die günstige T.Bone SSM2 passt übrigens NICHT !); dann stört einen, dass die Richtcharakteristik nicht wählbar ist und zu guter letzt bekommt man wahrscheinlich mal die Gelegenheit andere Kondensatormics im Vergleich zu hören und spätestens da fällt das SC300 stark ab (auch gegen die nur leicht teureren Mics von T.Bone) - das SC300 kling stark "muffig" und ist später im Mix nur schwer präsent zu bekommen ohne total spitz und kalt "tot-EQ-ed" zu werden. Andere - teurere - Mics sind da wesendlich einfacher zu handhaben.

...bei mir ist das SC300 schnell vom Gelegenheits-Recordingmic zum Notfallmic für die Live Overheads mutiert und war dann (weil auch bei den Becken der obere Frequenzgang enttäuschte) ein schickes Geschenk für einen bekannten Recordinganfänger ;-)

... aber genau das sind halt Arbeitsbereiche, wo ein Mikro auch ein paar Bewegungen abkönnen muss. und da zeigen sich die schwachstellen.

doch zunächst was gut ist:
klanglich ist dieses mikro natürlich kein meisterwerk, aber es ist ein praktisches und vielseitig einsetzbares mikro. man kann toms vom schlagzeug ebenso abnehmen, wie eine westerngitarre oder einen gitarrenamp. wenn ein etwas stärkerer pegel erzeugt wird, kommt das dem mik eher entgegen, weil es dann auch n bissel was zu tun bekommt. es löst nicht so sehr fein auf und kann deswegen ruhig einen gewissen pegel verkraften. dann aber bringt es auch ein gutes signal, dass klanglich recht authentisch wirkt und nicht zuviel verschluckt oder verstärkt. an den toms hat es bislang aber am besten gefallen.

Punktabzüge:
- verarbeitung, es kann schonmal leicht passieren, dass das dünne gitter um die mikro.membran mal abgeht - läßt sich auch leicht wieder draufbasteln, aber das kann schon nerven
- keine deutliche markierung wo das signal wirklich rein soll
- die konstruktion des mikros - je nach drumsetaufbau kommt man eben nur schwer an die toms ... die miteinkonstruierte klemme macht das ganze eher unflexibler

preis leistungs verhältnis ist dennoch okay, denn mit dem sound lässt sich auf jeden fall arbeiten, wenn man sich ein bißchen mit dem mik auseinandersetzt und TÜFTELT ...

Das Mikrofon kam bei mir einem robusten Plastikkoffer an, in dem man es aufbewahren kann und wo es gut geschützt ist.

Der Sound ist, nun ja, für den Preis annehmbar. Ich habe mir das Mikro gekauft für die Synchronisation eines Videos, hatte vorher ein Headset benutzt. Besser als das Headset ist es allemal, was Authentizität der Stimmwiedergabe angeht, ebenso bei der Vermeidung von Nebengeräuschen wie Rauschen. Allerdings bleibt es in Sache Soundqualität meilenweit hinter den "richtigen Mikrofonen" (jenseits der hundert Euro) zurück. Dürfte aber, wenn man den Preis sieht, klar sein. Für Gesang gilt das Selbe, es geht viel besser, aber es könnte auch schlechter sein.

Die Verarbeitung ist für ein Mikrofon normal (ich kenne kein Mikro das man herum schmeißen kann und das dann noch funktioniert). Man hat halt ein normales Mikrofon. Der untere Teil aus "gutem" Kunststoff, der Korb aus Metall.

Insgesamt ist das T.Bone SC300 ein Mikrofon für den kleinen Geldbeutel, für jemanden wie mich, der es die meiste Zeit in der tollen Plastikbox (von der ich eigentlich am meisten begeistert bin, da sie das Mikro versteckt und dadurch den Eindruck erweckt ich hätte richtig teures, vor allem wenn man die Beschriftung entfernt hat) und nur gelegentlich herausholt, vor allem für normale Sprachaufnahmen. Da erfüllt es seinen Zweck, dafür habe ich es gekauft. Wenn man etwas einigermaßen gutes will, so sollte man die Finger von diesem Mikro lassen, ein bisschen sparen und mehr Geld ausgeben. Denn dieses Mikrofon ist, meiner Meinung nach, genau soviel Wert wie ich dafür gezahlt habe, nicht viel mehr, aber auch nicht weniger.

Also bin ich zufrieden!