T
Schönes Sopranino - mal sehen, ob es hält
Sopranino-Saxofone sind natürlich immer Zusatzinstrumente. Die allermeisten werden hauptsächlich andere Saxe spielen - das Sopranino sollte für meine Zwecke grundsätzlich einigermaßen stimmen und funktionieren und vielleicht auch nicht sooo teuer sein.
Diese Kriterien erfüllt das Thomann TSI-350 auf alle Fälle:
1. Eindruck: Sehr schönes Instrument, das direkt aus dem Kasten gut los geht. Es geht von tief Bb bis zu hoch e (vereinzelt habe ich gelesen, dass die Yanagisawa-Nachbauten nur von H bis es''' ginge, aber das stimmt nicht. Das Mundstück finde ich gar nicht so übel und bekomme beim ersten Spielen (mit einem Vandoren 2er Blatt alle Töne. Und irgendwie ist alles kleiner als ich es erwartet habe. Der Sound unterscheidet sich deutlich von einem Sopran - er ist direkter und klarer, so dass es eine deutlich vernehmbare Stimme im Saxofonensemble sein wird.
2. Verarbeitung: Grundsätzlich finde ich das TSI-350 für ein Instrument in dieser Preisklasse ordentlich verarbeitet. Die Schienchen - Lötstellen sehen nicht alle sauber aus, werden aber wohl hoffentlich halten. Eine Rolle ist festgebacken und lässt sich auch nicht gängig machen, indem man die Schraube löst - nicht so schlimm, werde ich bei Gelegenheit mit etwas Öl wohl hinkriegen. Eine Einstellschraube bohrt sich beim Anziehen in den Kork darunter - ein Systemfehler, der aber bisher auch keine größeren Auswirkungen hat. Etwas Sorgen machen mir die Achsen, von denen die meisten Spiel - quer und längs zur Achse - haben. Einige Klappen wackeln ziemlich. Die Polster scheinen hingegen alle ziemlich zentriert eingeklebt worden zu sein. Mit dem Leuchtstab konnte ich keine Undichtigkeiten finden - sehr gut!
Den Koffer finde ich hingegen richtig schlecht, weil der Haltegriff nur am Stoff befestigt ist und das Instrument längs viel zu viel Platz hat und hin und her rutsch. Dieser Koffer wird nicht lange halten - und dann Ersatz finden?
3. Intonation: Die Intonation finde ich richtig ordentlich . sehr wichtig für ein Sopranino! Die kurzen Töne der 2.Oktave sind natürlich etwas Glückssache, aber insgesamt stimmt das Instrument gut. Nur das g war bei mir deutlich zu tief.
Mit dem weichen 2erBlatt fand ich die Grundstimmung insgesamt etwas tief - ich musste mit dem Mundstück ganz rein um 440 Hertz zu erreichen. Mit dem 3er konnte ich aber die üblichen Stimmfrequenzen gut erreichen.
4. Sound: Auch mit dem beiliegenden Mundstück fand ich den Sound gefällig und flexibel - von Subtone zu Trompete ging vieles. Vielleicht leiste ich mir irgendwann mal ein Yanagisawa- oder Pillingermundstück. Auch die Blattschraube könnte hier evtl. einiges ausmachen.
5. Ergonomie: Das Instrument liegt gut in der Hand - an die Stellung des (unverstellbaren) Daumenhakens muss ich mich aber noch etwas gewöhnen. Die Federn haben ein sehr hartes - für mich unnötig hartes - "factory setup". Klar kann man so Undichtigkeiten vermeiden, aber das finde ich übertrieben und negativ für die Geläufigkeit. Natürlich kann man das selbst eigentlich leicht beheben, aber beim Sopranino ist alles klein und fisselig, so dass man schlecht an die Federn heran kommt.
Fazit: Alles in allem ist das TSI-350 aus meiner Sicht ein gutes Instrument für den Preis - ich werde es behalten und gerne im Saxofonensemble oder bei Klezmer oder als Barocktrompetenersatz usw. spielen.
Ich hoffe nur, dass es mechanisch auf Dauer gut spielbar bleibt.
Nachtrag: Ich hatte das Sopranino mittlerweile in der Reparatur. Eine der Oktavklappen deckte nicht richtig, das Polster war kaputt. Außerdem ist die Einstellung des Oktavmechanismus mit nur einer Feder bauartbedingt sehr fehleranfällig. Also, rechnet nach dem Kauf nochmal mit Geld für Nachjustierungen. Ich bin nach wie vor zufrieden mit dem Instrument, aber die Verarbeitungsqualität ist schlechter als auf den ersten Blick ersichtlich.
Diese Kriterien erfüllt das Thomann TSI-350 auf alle Fälle:
1. Eindruck: Sehr schönes Instrument, das direkt aus dem Kasten gut los geht. Es geht von tief Bb bis zu hoch e (vereinzelt habe ich gelesen, dass die Yanagisawa-Nachbauten nur von H bis es''' ginge, aber das stimmt nicht. Das Mundstück finde ich gar nicht so übel und bekomme beim ersten Spielen (mit einem Vandoren 2er Blatt alle Töne. Und irgendwie ist alles kleiner als ich es erwartet habe. Der Sound unterscheidet sich deutlich von einem Sopran - er ist direkter und klarer, so dass es eine deutlich vernehmbare Stimme im Saxofonensemble sein wird.
2. Verarbeitung: Grundsätzlich finde ich das TSI-350 für ein Instrument in dieser Preisklasse ordentlich verarbeitet. Die Schienchen - Lötstellen sehen nicht alle sauber aus, werden aber wohl hoffentlich halten. Eine Rolle ist festgebacken und lässt sich auch nicht gängig machen, indem man die Schraube löst - nicht so schlimm, werde ich bei Gelegenheit mit etwas Öl wohl hinkriegen. Eine Einstellschraube bohrt sich beim Anziehen in den Kork darunter - ein Systemfehler, der aber bisher auch keine größeren Auswirkungen hat. Etwas Sorgen machen mir die Achsen, von denen die meisten Spiel - quer und längs zur Achse - haben. Einige Klappen wackeln ziemlich. Die Polster scheinen hingegen alle ziemlich zentriert eingeklebt worden zu sein. Mit dem Leuchtstab konnte ich keine Undichtigkeiten finden - sehr gut!
Den Koffer finde ich hingegen richtig schlecht, weil der Haltegriff nur am Stoff befestigt ist und das Instrument längs viel zu viel Platz hat und hin und her rutsch. Dieser Koffer wird nicht lange halten - und dann Ersatz finden?
3. Intonation: Die Intonation finde ich richtig ordentlich . sehr wichtig für ein Sopranino! Die kurzen Töne der 2.Oktave sind natürlich etwas Glückssache, aber insgesamt stimmt das Instrument gut. Nur das g war bei mir deutlich zu tief.
Mit dem weichen 2erBlatt fand ich die Grundstimmung insgesamt etwas tief - ich musste mit dem Mundstück ganz rein um 440 Hertz zu erreichen. Mit dem 3er konnte ich aber die üblichen Stimmfrequenzen gut erreichen.
4. Sound: Auch mit dem beiliegenden Mundstück fand ich den Sound gefällig und flexibel - von Subtone zu Trompete ging vieles. Vielleicht leiste ich mir irgendwann mal ein Yanagisawa- oder Pillingermundstück. Auch die Blattschraube könnte hier evtl. einiges ausmachen.
5. Ergonomie: Das Instrument liegt gut in der Hand - an die Stellung des (unverstellbaren) Daumenhakens muss ich mich aber noch etwas gewöhnen. Die Federn haben ein sehr hartes - für mich unnötig hartes - "factory setup". Klar kann man so Undichtigkeiten vermeiden, aber das finde ich übertrieben und negativ für die Geläufigkeit. Natürlich kann man das selbst eigentlich leicht beheben, aber beim Sopranino ist alles klein und fisselig, so dass man schlecht an die Federn heran kommt.
Fazit: Alles in allem ist das TSI-350 aus meiner Sicht ein gutes Instrument für den Preis - ich werde es behalten und gerne im Saxofonensemble oder bei Klezmer oder als Barocktrompetenersatz usw. spielen.
Ich hoffe nur, dass es mechanisch auf Dauer gut spielbar bleibt.
Nachtrag: Ich hatte das Sopranino mittlerweile in der Reparatur. Eine der Oktavklappen deckte nicht richtig, das Polster war kaputt. Außerdem ist die Einstellung des Oktavmechanismus mit nur einer Feder bauartbedingt sehr fehleranfällig. Also, rechnet nach dem Kauf nochmal mit Geld für Nachjustierungen. Ich bin nach wie vor zufrieden mit dem Instrument, aber die Verarbeitungsqualität ist schlechter als auf den ersten Blick ersichtlich.
7
0
Bewertung melden
S
Anfängliche Euphorie weicht nach einigen Jahren der Ernüchterung
Ich spiele das Sax seit Dezember 2019. Anfangs war ich total überzeugt von dem Saxophon. Klar, die mitgelieferten Mundstücke sind bei den Thomann Saxophonen nicht gerade die besten. Ich besitze noch ein Thomann Antique Sopransaxophon und ein Thomann TSA-500 Straight Alto Saxophon. Beim Sopranino und beim Sopran habe ich die Mundstücke jeweils gegen Selmer S80 C* getauscht, beim Straight Alto habe ich ein Yamaha 4C genommen.
Mit diesen Mundstück klingen die Instrumente einfach besser und sprechen auch leichter an.
Was mich aber nach einigen Monaten zu stören begonnen hat ist, dass die Polster mit der Zeit immer undichter werden, wenn das Sax nicht regelmäßig gespielt wird.
Ich spiele schwerpunktmäßig Baritonsax. Wenn ich aber alle paar Monate meine Yamaha-Saxophone YTS-32 uns YAS-62 hervorhole, klingen und decken diese nach wie vor einwandfrei und das obwohl das Alt mittlerweile 36 Jahre und das Tenor 22 Jahre alt sind.
Bei den Thomann Saxophonen ist das leider nicht so. Ich habe die Probleme mit den undichten Klappen an allen drei Saxophonen.
Es gibt halt doch einen Unterschied, ob ich ein günstiges Instrument kaufe oder ein hochwertiges.
Zum Reinschnuppern sind alle Thomann Saxophone die ich habe empfehlenswert. Langfristig wird man damit aber nicht froh.
Mit diesen Mundstück klingen die Instrumente einfach besser und sprechen auch leichter an.
Was mich aber nach einigen Monaten zu stören begonnen hat ist, dass die Polster mit der Zeit immer undichter werden, wenn das Sax nicht regelmäßig gespielt wird.
Ich spiele schwerpunktmäßig Baritonsax. Wenn ich aber alle paar Monate meine Yamaha-Saxophone YTS-32 uns YAS-62 hervorhole, klingen und decken diese nach wie vor einwandfrei und das obwohl das Alt mittlerweile 36 Jahre und das Tenor 22 Jahre alt sind.
Bei den Thomann Saxophonen ist das leider nicht so. Ich habe die Probleme mit den undichten Klappen an allen drei Saxophonen.
Es gibt halt doch einen Unterschied, ob ich ein günstiges Instrument kaufe oder ein hochwertiges.
Zum Reinschnuppern sind alle Thomann Saxophone die ich habe empfehlenswert. Langfristig wird man damit aber nicht froh.
0
0
Bewertung melden
