Die Expressive E Soliste Suite besteht aus den vier Einzelinstrumenten VLN 356 Violine, VLA 419 Viola, CLO 759 Cello und DBS 1130 Double Bass. Diese lassen sich solo spielen oder zu unterschiedlichen Ensembles zusammenstellen. Streicher werden natürlich vor allem mit Kammermusik und klassischen Werken assoziiert, doch auch in Jazz, Folk, Country, Mittelalter-Rock, Filmmusik und Pop haben diese Instrumente ihren festen Platz. Die Plugins der Soliste Suite bringen diese vier Streicher als virtuelle Instrumente in die DAW. Das Besondere daran ist die Klangerzeugung, die auf Physical Modeling basiert und eine facettenreiche Steuerung durch einen MPE-Controller ermöglicht. So lassen sich Artikulationen sehr nuanciert spielen, wie es bislang mit keiner anderen Emulation möglich war. Damit lassen sich intime Partituren sowie klassische und zeitgenössische Stücke auf neue Weise interpretieren.
Die GUIs der vier Plugins sind identisch aufgebaut und in drei Bereiche unterteilt, in denen sich die wichtigsten Bedienelemente befinden. Durch die Wahl eines Resonanzkörpers kann der Klang des Instruments selbst variiert und ihm ein hellerer oder wärmerer Charakter verliehen werden. In der Bow-Sektion lassen sich Parameter zur Spieltechnik wie Attack, Legato und Ausdruck sowie zusätzliche Werte für den Bogen definieren. Demgegenüber steht die Pitch-Sektion für Vibrato und Portamento. So kann das Instrument umfassend und detailliert angepasst werden. Praxisorientierte Presets bieten eine Starthilfe zur optimalen Nutzung der Plugins, ohne die Pitch- und Bow-Anpassungen zu verändern. Die Plugins sind auf MPE-Controller, insbesondere auf das Keyboard Osmose, abgestimmt. MPE lässt sich allerdings auch deaktivieren, sodass die Parameter mit normalen MIDI-CCs gesteuert werden können.
Die Plugins der Expressive E Soliste Suite wollen ihren akustischen Vorbildern in Sachen Ausdruck möglichst nahekommen. Damit sprechen die Plugins vor allem Keyboarder an, die ihren MPE-Controller mit all seinen Performance-Möglichkeiten nutzen. Natürlich sind Grundkenntnisse über die Streichinstrumente an sich sowie deren Artikulationen und Spieltechniken von großem Vorteil. Im Hinblick auf die rein klangliche Reproduktion weisen Sample-basierte Lösungen gewisse Vorteile auf. Jedoch erlaubt das Physical Modeling von Soliste ein überaus virtuoses und expressives Spiel. Der Fokus liegt jedoch weniger auf dem Einsatz mit dem Laptop auf der Bühne, obwohl das natürlich auch möglich ist, sondern vielmehr auf dem Einspielen von Partituren in eine DAW. Die vier Instrumente der Soliste Suite lassen sich dabei flexibel miteinander kombinieren.
Expressive E ist ein innovativer Hersteller aus Frankreich, der sich auf die Entwicklung neuartiger, ausdrucksstarker Interfaces für Musiker spezialisiert hat. Ziel des Unternehmens ist es, die Interaktion zwischen Mensch und Maschine intuitiver, dynamischer und emotionaler zu gestalten. Bekannt wurde die Marke durch den Touché-Controller, der gestengesteuerte Kontrolle über Hard- und Software-Synthesizer erlaubt. Ergänzt wird dieser durch die firmeneigene Software Lié sowie eine Auswahl an Plugins mit Physical Modeling und eine wachsende Sammlung an Soundsets, die zum Teil kostenlos angeboten werden. Expressive E vereint Musiker, Entwickler und Designer in einem kreativen Team, das sich der Idee verschrieben hat, musikalischen Ausdruck im digitalen Zeitalter neu zu denken. Auch kommende Produkte folgen dem Anspruch, neue kreative Möglichkeiten jenseits klassischer Interfaces zu eröffnen.
Die Soliste Plugins sind als einstimmige Instrumente konzipiert und lassen sich dementsprechend als Solostimmen in den unterschiedlichsten Stilrichtungen einsetzen. Dank der anpassbaren Parameter ist auch eine Zusammenstellung zu kleineren oder größeren Ensembles möglich. Benötigt man z.B. für ein Sextett jeweils zwei Violinen, Bratschen und Celli, können durch die Wahl unterschiedlicher Resonanzkörper sowie durch variierende Einstellungen des internen EQs und der Bogenparameter verschiedene Instrumente und Spieler emuliert werden. Selbst wenn Instrumente unisono spielen sollen, erhöht es die Lebendigkeit, wenn die Passagen separat und mit kleinen Abweichungen eingespielt werden. Hierbei kommt dem Keyboarder die umfangreiche MPE-Steuerung entgegen. Diese Idee lässt sich auf größere Besetzungen ausbauen und auch die Kombination mit Sample-basierten String-Sections ist lohnenswert.