MOTU M4

Als aller erstes muss ich sagen, dass ich das Motu M4 zurückgeschickt habe.

Das lag nicht an der Verarbeitungsqualität, sondern am dem Sound, der nicht meinen Vorlieben entsprochen hatte.

Das Motu M4 ist kinderleicht zu bedienen: "Einfach auspacken, Treiber installieren, anschließen und fertig". Leider ist der Windows 10 Teiber des Motu M4 auf das absolute Minimum beschränkt.

Mein Rode Procaster (XLR Mikrofon) in Kombination mit meinen DT 990 Pro hat super funktioniert und grundsätzlich keine Wünsche offen gelassen.

Die Verarbeitung ist ausgeichnet. Alles fühlt sich hochwertig und stabil an.

Der Sound des Motu M4 ist kristallklar und gibt dem DT 990 Pro ein ganz anderes Klangerlebnis verglichen zu meiner Onboard Soundkarte.

Im Vergleich zu meinem Mainboard Sound konnte ich beim schließen meiner Augen die Bühne des DT 990 Pro wirklich genießen und jedes Instrument klar und deutlich hören. So gut haben meine Kopfhöhrer noch nie die Mitten und Höhen wiedergegeben.

Doch mir persönlich hat es an den Tiefen gefehlt.

Ich bin es gewohnt, dass beim spielen von Computerspielen der Bass wirklich prägnant zu spüren ist (jeder der Battlefield oder andere Shooter spielt, weiß wovon ich spreche).

Beim Motum M4 war der Bass zwar klar, aber er hatte nicht den gewohnten "Druck".

Ich musste erst mit Equalizer APO rumspielen um mein bevorzugtes Klangbild zu finden und leider liegt hier für mich das Problem.

Nach langem rumprobieren habe ich die Perfekte Einstellung für mein Lieblingsspiel gefunden und den tollen Sound genossen.

Am gleichen Abend wollte ich mit ein paar Freunden ein anderes Spiel ausprobieren und war direkt nachdem starten erstmal erschrocken.

Der Sound vom Spiel war ungewohnt schlecht.

Ich war verwundert und habe fast 1 Stunde damit verbracht die Soundeinstellungen im Spiel anzupassen.
Leider ohne ohne Erfolg.

Irgendwann ist mir eingefallen, dass ich mit Equalizer APO meinen Sound "optimiert hatte" und siehe da, nachdem deaktivieren des Equalizers war der Ton auch wieder in Ordnung.

Nach mehr als einer Woche rumprobieren und Einstelllungen finden habe ich aufgegeben. Ich hätte für jedes Spiel ein anderes Profil einstellen müssen.

Battlefield 5 verarbeitet den Ton anders als Destiny 2 und Destiny 2 wiederum anders im Vergleich zu anderen Spielen.

Vielleicht bin ich einfach nur zu ungeduldig oder nicht erfahren genug um das Potenzial des Motu M4 voll auszunutzen. Doch ich bin es gewohnt ohne größere Einstellungen ein Spiel zu starten und einfach zu spielen.

Darum habe ich mich entschieden das Motu M4 nicht zu behalten, obwohl es sich um ein tolles Produkt handelt.

Nutze das Gerät als Zweitgerät für unterwegs als "Live-Mixer" und für Streaming/Konferenzen u.ä. Für den Preis bekommt man ein hervorragend klingendes und ausgestattetes Gerät. Die Inbetriebnahme und Treiberinstallation geht problemlos. Das dazugehörige Softwarepaket ist für mich uninteressant, da ich Cubase nutze und tonnenweise Samples brauche ich auch nicht. Aber gut, Softwarebeilagen sind meistens nicht das, was man braucht.
Zwei Kritikpunkte gibt es:
1) dieser winzige Mini-USB Anschluss. Zum einen muss man aufpassen, dass man den nicht abbricht, zum anderen ist er nach einem Jahr schon sehr wacklig und rutscht bei der kleinsten Bewegung raus, warum baut man da nicht was solideres ein, zumal damit geworben wird, dass das Gerät für mobilen Einsatz geeignet ist.
Hab das Gerät jetzt fest in eine Rackablage eingebaut, alles fixiert, dann geht es
2) beim Runterfahren des Rechners sowie bei Firmwareupdates gibt es hässliches Knacksen in der Lautsprechern, also vorher unbedingt Verstärker runter drehen/ausschalten! Das passiert bei anderen Interfaces nicht bzw. nur ganz leise.

Verwende das Gerät im Amateurhomestudio mit einem Mac Mini M1. Schön finde ich, dass die Anzeige zur Austeuerung direkt am Gerät ist. Insgesamt bin ich zufrieden. Manko: Die auf der Rückseite befindlichen Audioeingänge sind nicht am Gerät regelbar und verlangen ein verglichen mit den vorderen Eingängen hohes Eingangssignal. Hat wahrscheinlich seine Gründe (Instrumenteneingang!). Hätte mir gewünscht, dass das Gerät 4 gleichwertige Eingänge hat. Habe mir mit einem schon vorhandenen Minimischpult geholfen, um den Pegel für die rückwärtigen Eingänge anzuheben und das Eingangssignal zu regeln. Absolut tauglich ist der Midieingang.

Ich bin ein untypischer Nutzer, entwickle / teste Audio Messsoftware für einen grooooßen Automobilzulieferer und brauche privat ein Audiointerface zum Messen.

Handling, Audio, Features (Monitoring, Display) super!! Es tut mir sehr leid, dass ich die Karte zurückschicken muss.

Der Treiber verliert Samples bei der Ausgabe (incl. ASIO Treiber). Hört man nicht bei Musikwiedergabe (Maskierung) aber gebt mal 2 Minuten 220 Hz Sinus wieder und hört zu. Eine Aufnahme bei Loopback per Kabel zeigt das z.b. in der Spektraldarstellung. Auch bei großer Latenz.
Ich kenne inzwischen 3 Karten, die das Problem haben und eine Marke (Focusrite) wo ich bei zwei Modellen das Problem nicht habe. Da werde ich jetzt die 4i4 bestellen.
Schade,

Insgesamt bin ich zufrieden und bewerte hier mit Sternen die ich nicht um mich werfe. Desktop Win10 - MOTU M4
Line Out kann nicht wie Monitor out über Monitor Volumen gesteuert werden. Muss auch nicht, da es bei mir beim Imput von Line out dann geregelt wird. Stecker-Buchsen machen einen Soliden Eindruck.
Bedienung ist einfach und funktional, und mit 2 Fingern dann auch genügend Platz.
Ansonsten ist die Funktion wie beschrieben von MOTU und Thomann. Der ESS Sabre32 Ultra DAC Chip ist natürlich ein Klangerlebnis. Preis Leistung ist ok - kein Schnäpchen, aber im Rahmen. USB C hier v.2.0, sollte jedoch reichen. Software zur Harware-Einstellung etwas mau - mir reicht es jedoch vollkommen und ist nicht verspielt. Signalweg ist sauber, jedoch habe ich persönlich etwas Rückkopplung mit meinem passiven Pickup bei der 6 Seitigen, welches jedoch nur dort auftritt und mit dem MOTU nicht wirklich im Zusammenhang steht.

Alles in allem - würde ich wieder kaufen, auch wenn ich eher ein Cubase als DAW mir gewünscht hätte. Software erfolgt über Anmeldung und download dann beim jeweiligen Anbieter.