Shure SM 7 B

Ich möchte ein paar Beobachtungen zum Shure teilen: Das Shure SM 7 B hat einen wirklich sehr nahen, warmen, vollen, großen und abgerundeten Klang. Klar, deswegen ist es "legendär" :)
Ich war überrascht von meinem Vergleich zum Neumann TLM 103 - ein sehr gutes Kondensator Mic. Es sind zwei komplett verschiedene "Klangwelten". Das Neumann TLM 103 ist viel transparenter und "natürlicher", schaft (angenehme) Distanz, klingt aber auch "kleiner" und Hohe Mitten/Höhen/S-Laute kommen - wie bei vielen Kondensator Mics - stärker durch (Wegen letzterer Eigenschaft schau ich mich gerade nach einem dynamischen Mic um, die angeblich sanfter mit S-Lauten umgehen - das bekommt das Shure auch gut hin).

Soweit so gut. ABER: Das Shure SM B 7 ist auch für seine geringe Ausgangslautstärke bekannt. Ich habe mir gedacht, dass meine SPL Gainstation (Super Vorverstärker) das hinbekommen sollte. Tut sie nicht! Man muss auch hier bis zum Anschlag gehen, um ein halbwegs gutes Signal hinzubekommen. Das Hintergrundrauschen kommt deutlich durch. Vom TLM 103 bin ich fast schon gespenstische Stille gewohnt. Ich komm mit Rauschen nicht klar. Ein Gate auf den Vocals finde ich meistens furchtbar.

Der Triton Fethead (bitte suchen) wird als praktische Lösung angeboten. Zusätzliche 28db Verstärkung für zusätzliche 70 EUR. Stimmt, die bringt er. Der Pre-amp wird entlastet, das Mic wird dadurch erst wirklich benutzbar! Den könnt ihr gleich mitkaufen :) Aber das Rauschen kommt dennoch durch.

Ich würde das SM B 7 daher vor allem Leuten empfehlen, die einen wirklich guten/starken/spezialisierten Pre-Amp haben, der sicher über 500 EUR liegen wird. Aber gut, ich bin eine der wenigen kritischen Stimmen und schreibe das vor allem aus Homerecorder Sichtweise.

Der Sound ist klasse, aber "vergrößert" die Stimme auch künstlich. Wenn man schon Tiefen in der Stimme hat, kann es m.E. zu viel werden. Ich kenne Aufnahmen mit dem originalen AKG 414, die einen schöneren Sound bei dunklen Stimmen haben.

Wenn ich über 400 EUR ausgebe (Shure + Fethead), will ich mir kein Kopfzerbrechen mehr machen müssen, wie ich die Lautstärke von einem Mic hinbekomme. Ich hab leider nicht das Michael Jackson Pult zuhaus :) Ich suche jedenfalls nach Alternativen.

lg

Alex

Der Aufnahmeklang der Stimme kommt einem Großmembran Mikrofon zu 80 % wirklich nah. Mir fehlen aber ganz klar die 20 %, die ein Großmembran noch mehr zu bieten hat. Leider muss ich "Gain" am Vorverstärker sehr laut drehen, um hörbare Gesangsaufnahmen zu erhalten und dieses erzeugt dann leider ein zusätzliches Brummen als zwar leises, dennoch störendes Geräusch auf der Aufnahme. Ich bleibe bei der Gesangsaufnahme lieber beim Großmembranmikrofon von Rode, Im Vergleich zu diesem Shure SM 7B gibt es kein Aufnahmestörgeräusch beim Rode, glasklare Aufnahme, und leise Töne sind auch besser hörbar. Sehr irritierend, dass Werbung gemacht wird damit, was für Stars mit dem SM 7B Gesang aufgenommen haben. Bessere Gesangsaufnahmen kriegt man auf jeden Fall mit einem Großmembran Mikrofon.

Verarbeitung:
Sehr gute Verarbeitung! Fehler oder Mängel sind mir kaum aufgefallen.

Klang:
Anfangs wollte ich ein Rap Mikrofon holen, dieses wurde mir empfohlen. Doch dieses Mikrofon klingt zwar gut, aber es ist eher für Podcasts geeignet.

Für Rap ist mir der Ton zu basslastig und nicht klar genug, wie zb. beim Avatone CV-12. Grundsätzlich ein überragender Sound, doch nicht für das Rappen.

Ich empfehle aber jedem einen Cloudfilter zu holen, da der Sound des Mikrofons sehr leise ist.

Einsatzfähigkeit:
Sehr praktisch. Einfach an das Mischpult anstecken und dies zb. an einem Laptop und das wars.

Fazit:
Für mich lohnt sich das Mikrofon nicht, da ich nach einem anderen Sound suche. Was nicht heißt, dass das Mikrofon schlecht im Gegenteil!

.... aber ich habe das Mikro gerade zurückgeschickt, obwohl ich Monate darauf gespart hatte. Das hat zwei Gründe:

An meiner "Anlage" (einem Behringer) ist das Mikrophon viel zu leise. Wenn ich es lauter mache, fängt es stark an zu rauschen. Da nutzt es auch nichts, etwas leiser aufzunehmen und dann zu "Normalisieren", denn dann wird das Rauschen unerträglich.

Ich bin nur ein Hobbymusiker und "fühle" heute, dass mich das Mikrophon völlig überfordert, da ich das nötige Equipment, um es auszureizen, gar nicht habe. Es ist schon witzig, aber ein SM58 betreibe ich bei Gesangsaufnahmen völlig ohne Probleme.

Schade, ich bin etwas traurig. Immerhin hat auch Michael Jackson das Teil benutzt.