Behringer U-Phoria UMC204HD

Das Gerät ist soweit ok.
Für Streaming- und Pro-Audioeinsteiger mitunter das beste €/L das man derzeit bekommen kann. Aber alles hat seinen Preis.

Wer ein Mic anschliesst und zum Abhören auf Mono stellt, hört sich selbst zwar auf beiden Ohren, aber in Discord oder Teams wird nur auf einem Ohr gesendet. Abhilfe schaffen kann mit VoiceMeeter Banana indem man den Input Mono schaltet.

Ich nutze ASIO 24/7 mit 44,1kHz @ 24Bit & 128 Buffer. Leider stellt sich nach jedem Reboot das System wieder auf 48kHz und man kann es erst umstellen, wenn man im Installationsordner die Datei "UMCAudioCplApp.xml" bearbeitet. Hier müssen alle Werte von "Hidden" zu "Visible" und "False" zu "True" geändert werden - auf dem Desktop zwischenspeichern und dann wieder in den Ordner rein, da Original schreibgeschützt...

Startet man das UMC Control Panel neu, hat man alle Tabs zur Verfügung die der Treiber out of the Box schon bringen sollte. Mit Treiberversion 5.00 kann man dann systemweit die Sample Rate für ASIO einstellen, und noch ein paar Dinge mehr.

Die versteckten Tabs sind nicht dokumentiert und hätte ich sie nicht gefunden, wäre das Interface zurückgegangen. Ich hoffe Behringer bessert hier mal nach, daher auch nur zwei Sterne bei "Bedienung".

Technisch ist es solide und unauffällig bis auf das komische Routing der Micros. Die Preamps sind gut bis sehr gut für dynamische und Kondensatormics. Knobs und Buttons haben eine solide Haptik. Die LEDs sind nicht zu hell oder nervig. Wer Effektpedale hat, wird sich über die Inserts sehr freuen.

Für den Preis erstaunlich gut und für erfahrene User mehr oder weniger empfehlenswert, aber Anfänger sind bei einer anderen Marke mit besserem Treiber deutlich besser aufgehoben.

Das ist ein Interface in der Einsteigerklasse. Ich hatte bislang eines von M-Audio (Fast Track, für das nach dem Wechsel auf Windows 10 keine Treiber zu bekommen waren) und eines von Steinberg. Und ich kenne ein Focusride von einem Freund. In dieser Klasse ist das Behringer Interface mindestens gleichauf. Es ist sehr solide verarbeitet - Metallgehäuse und die Regler fühlen sich „gut“ an. Beide Kanäle haben Instrument-/Line-Wahltaster und einen PAD-Schalter. Damit kann man alles Mögliche anschließen und vernünftig aussteuern. An den Mikrofon-PreAmps habe ich nichts auszusetzen, allerdings benutze ich das Interface vorwiegend bei Homerecording. Die Stromversorgung läuft über den USB-Anschluss – ein Kabel weniger, was gut vor allem im mobilen Einsatz ist. Ich habe es mir damals im Rahmen einer Aktion im Bundle (mit Gitarren-Software) als „Zweitgerät“ gekauft, nutze es aber regelmäßig und bin absolut zufrieden damit. In der Klasse muss man nicht mehr ausgeben. Bei meinem Steinberg UR22C treten leider immer wieder Störgeräusche (Knistern) auf, die ich beim Behringer bislang nicht hatte. Übrigens: wer vier Kanäle braucht, zahlt für das UMC404HD lediglich 40,00 EUR mehr…

Vorab: Ich nutze das UMC204HD nur als Heimanwender und nicht für wirklich Professionelle aufgaben. (Genauer gesagt: Anschluss für Mikrofon, KH und Monitore via USB). Für Pro-Anwendungen sollte man unbedingt sich bei anderen Interfaces umschauen, da das Interface (Im direktvergleich zu meiner Xonar DGX) relativ viele Mitten schluckt (via USB).

-Beim Auspacken: Interface-Gehäuse aus Metall (Stahl), Front Kunststoff.
Potis nicht zu Locker, Sitzen und fühlen sich so an wie sie sollen. Kabel
sitzen Fest in den Ports, Strom via USB.
-Zum Sound: Es gehen mitten verloren. Beim Musik-Hören gar nicht mal
schlecht (va. EDM), für DAWs aber eher ungeeignet.
-W10 benötigt Treiber, hatte aber bisher kaum Probleme.
-Phantomspeisung nur allgemein Regelbar.

Wie gesagt: Für Heimanwender absolut ausreichend.
Und: Bei weitem besser als nichts/onboard sound.

Ein tolles Gerät für mein Mini-Setup. Ich setze es ein, um ein Yamaha P-90 zu verbinden.

Pro:
* Linux's ALSA (und damit auch JACK oder pulseaudio) erkennt problemlos alles, inkl. Monitor-Ausgängen
* sehr geringe Latenz (2,7ms mit JACK mit diesen Einstellungen: 192kHz, 512 Samples, 2 Periods) - ich kann endlich Software-Synths (Pianoteq) live und direkt mit großer Freude nutzen!!
* man kann ihm auch über USB-Handyladegerät Strom geben und damit die einfachen "Mixerfunktionen" auch ohne Computer nutzen und muss nicht umstecken - gerade für Minisetups finde ich das toll.

+/-
* Die Audioqualität ist sehr gut, wenn das Signal stark ankommt und man gut aussteuert. Gain zu benutzen führt bei mir zu leisem Brummen (Ich benutze die Klinke-Eingänge, vielleicht wäre es mit XLR besser?). - EDIT: mittlerweile benutze ich XLR und das Brummen ist weg :) Mit Mikros habe ich es nicht benutzt, kann daher nichts dazu sagen.

Contra:
* schöner wäre es, wenn alle Kabel auf der Rückseite wären