Fender Musician EarPlugs

Da ich meinen high-end Gehörschutz verloren habe (und nicht noch einmal 150€ für etwas ausgeben will, was einem so leicht unbemerkt aus der Tasche fallen kann) schaue ich mich seit einiger Zeit nach einer guten Alternative um. Wie viel inakzeptablen Müll es im unteren Preissegment gibt fällt einem bei dieser Umstellung extrem auf, und die Fender Plugs haben mich für Ihren Preis sehr angenehm überrascht. Das einsetzen geht easy, der Tragekomfort ist klasse, und der Klang ist deutlich weniger verfärbt oder matschig als bei Modellen, die locker das doppelte kosten. Den einen Punkt Abzug gebe ich, weil der Grad der Lautstärkeminderung mir noch nicht ganz ausreicht, ich muss aber dazu sagen, dass ich mit einer Deathmetalband auf engstem Raum probe, das ist schon Truppenübungsplatz- Niveau XD

Nachdem meine flehenden Aufrufe im Proberaum leiser zu spielen ungehört blieben und ich mich stets daraufhin mit pfeifenden Ohren auf den Heimweg gemacht habe, besorgte ich mir Gehörschutzstopfen aus dem Baumarkt. Erfolgreich wurde das Ohrenpfeifen vermieden aber klanglich war nun alles im Eimer. Ich hatte den Eindruck nur noch das zu hören, was mein Schädel durchließ. Als Bassist konnte ich mich in dem dumpfen Gedröhne kaum noch warnehmen.

Kurzer Hand habe ich mir die Fender -12 dB und -22 dB bestellt und da sieht es in Sachen Klangtreue schon weitaus besser aus. Ich komme mit den Teilen sehr gut zurecht und ich kann sie lange tragen. In mein Fall reichen die -12 dB grundsätzlich aus. Die -22 dB habe ich bis jetzt nur einmal bei einem Konzert als Zuhörer direkt vor der Bühne getragen. Auch da war ich mit dem Klang einigermaßen zufrieden. Ich denke von Ohrstöpseln kann man nicht viel mehr verlangen.

Ich benutze die Stöpsel im Schlagzeugkeller. Sie dämpfen gut und schützen das Gehör. Wahrscheinlich kann man von Stöpseln in dem Segment nicht erwarten, dass alle Frequenzen gleich gut gedämpft werden. Von den Höhen wird viel mehr abgeschnitten als von den Bässen. Man hört noch, was gespielt wird, aber ein differenziertes Klangbild ist das nicht mehr unbedingt.
Das Einsetzen erfordert bei mir manchmal etwas Fummelei, weil sie einfach nicht um die Ecke wollen. Wenn sie einmal sitzen, sind finde ich sie aber bequem und auch über längere Zeit tragbar.
Die kleine Schachtel zum Aufbewahren ist nicht besonders schick, aber sie tut's.

In erster Linie brauchte ich was um meine Ohren zu schützen, nachdem ich auf keinen Fall meine alten 50W und 100W Röhrenamps hergeben wollte beim Umzug in einen wesentlich kleineren Raum. Also kaufte ich mir diese Ohrenstöpsel von Fender.

Klangtreue:
Es wird wohl jedem klar sein, dass man Klangqualität nicht geschenkt bekommt! Es wird also dumpfer.

Tragekomfort:
Rechts super, links - naja, liegt wohl an meinem Ohr (rutscht immer mal raus). Dennoch: Beim Reinschieben gibt?s nen Überdruck, weil die Dinger echt dicht schließen aber leider auch die Luft im Ohr komprimieren.

Verarbeitung:
Die ist wirklich top!

Fazit:
Ich wollte nur nen Gehöhrschaden vermeiden und keinen Top-Sound haben! Dafür sind die Teile richtig gut geeignet weil sie krass runterregeln. Da kannste 50W Röhrenpower im Gäste-Klo föhnen lassen und es ist zu ertragen (falls es der Magen mitmacht).

Also:
Als reiner Gehöhrschutz voll geeignet!

Etwas unbequem durch dünne Form vorne. Muss man mit Fingerspitzengefühl einpröppeln und hat trotzdem häufig das Gefühl, dass Luft dran vorbei geht.

Ich spiele in einem 45 m² Proberaum Bass, zusammen mit Drummer, zwei Gitarristen und dreistimmigem Gesang. Das Hauptproblem dieser Stöpsel: Ein sorgfältiges Raum-Setup geht aus Bassisten-Sicht zunichte, denn die Tiefen werden enorm dort beschnitten, wo die Töne definiert werden. Die Rhythmus-Klampfe klingt nun durch die Stöpsel andererseit wieder viel präziser. Unser Drummer findet die Dinger super, weil er relativ nahe an meinem Ampeg-Kühlschrank sitzt und er nun mehr von seinem Kick-Attack hört. Also: Bassisten laufen Gefahr, sich selbst nicht mehr zu hören.

Vor einer lauten Bühne insbesondere bei Keller-Metal-Konzerten oder Techno-Beats würde ich die Dinger auf jeden Fall mehr empfehlen, als gängige Baumarkt-Schaumstoff Optionen. Für den Dauerhaften Proberaumeinsatz empfehle ich als Bassist die Investition in bekannte Stöpsel um 20Euro.

Ich habe den Gehörschutz immer in meiner Sticktasche und habe ihn als Drummer in den verschiedensten Situationen genutzt, wie z.B. in Bigbandproben bei den Proben einer Punkrockband in Kirchen als Schlagzeuger oder beim privaten üben. Immer waren sie zuverlässig und und ließen die Musik immer noch relativ gut klingen. Natürlich sind es keine High-End Gehörschützer, aber sie tun ihren Job gut und für den Preis muss ich sagen habe ich deutlich weniger erwartet und der Tragekomfort ist auch relativ, sodass man sie auch über einen längeren Zeitraum tragen kann. Sie sind auf jeden Fall zu empfehlen!