Vorweg: Ich mag diese Gitarre sehr.
ABER: Es hat den Anschein, als würde hier scheibchenweise weggespart.
Das Instrument, das ich erhalten habe weicht im Detail von den Abbildungen ab.
Das für mich wohl schmerzlichste ist eine gewisse strukturelle Schwäche, die man gerade von Guild, und dann noch von der "Westerly Edition" nicht erwartet.
Wer schon einmal eine Guild aus Westerly besessen hat, wird bei diesem Instrument vom haptischen Eindruck her wenig wiedererkennen, die F-1512 wirkt richtig leicht und filigran.
Auf den Bildern sieht man noch 2 Stahlstäbe (im Original mit zwei properen Muttern von der Kopfplatte aus einzustellen), bei meiner Gitarre ist einer übriggeblieben, einzustellen mit einem Inbusschlüssel mit 4mm Schlüsselweite (bei einer Schenkellänge von 12cm, sonst kommt man nicht hin). Schon bei normalem Kraftaufwand tordiert der Schlüssel, bei meinem Instrument scheint zudem auch der mechanische Anschlag des Stahlstabes nach kurzem Drehen erreicht zu sein, so etwas habe ich noch bei keiner anderen Gitarre erlebt.
Der Hals ist sehr schlank, beim Ansatz am Korpus fast beängstigend dünn.
Vielleicht liegt es an den Mechaniken, vielleicht am gesparten Material, jedenfalls ist die Gitarre nicht besonders stimmstabil, zumindest im Vergleich mit dem Original.
Was den Klang angeht ist das Instrument über jeden Zweifel erhaben, ich habe meine allerdings aus mehreren ausgesucht.
Und da war die Streuung enorm, die Hölzer werden bei dieser Serie eben nicht so genau ausgewählt wie bei Guild USA.
Das wirkt sich auch auf die Optik aus; daher sei jedem (der sich's leisten kann) empfohlen, nicht gleich die erstbeste zu nehmen, sondern mehrere zu bestellen oder vor Ort auszuprobieren.
Zuletzt noch der Gigbag.
Auf den Produktbildern ist ein schwarzes Softcase abgebildet, mittlerweile wird die Gitarre jedoch in einem Gigbag ausgeliefert.
Das sollte man wissen, manche mögen's, manche nicht