Hohner FlexRack

Das Hohner FlexRack ist nun grade auf den Markt gekommen und meiner Meinung nach verbesserungsbedürftig. Die Verarbeitung ist nur mäßig, gestanzt, lackiert und zusammen geschustert. Nach dem Auspacken durfte ich erst einmal die Teile zusammen suchen und montieren. Nach Zusammenbau und Einstellung war an einigen Stellen, auch dank der schlechten Entgratung, die Lackierung schon weg. An solch ein Gerät gehört ein galvanischer Oberflächenschutz außerdem ist der Verstellbereich unzureichend. (Habe ich schon selbst nachgeholt.)
Das FlexRack hat große Ähnlichkeit mit einem amerikanischen Produkt welches aber wuchtiger erscheint und preislich wesentlich höher liegt, ein nicht zuverachtender Vorteil des Hohner-FlxRack.

Mundharmonikas bis zu einer Größe von 14-Loch Chromatiks lassen sich stabil und sicher einspannen und angenehm spielen, ohne dass die ganze Sache kippelig wirkt. Der Tragekomfort ist gut.

positiv ist die solide Bauweise, der gute Halt durch die Breite und den breiten Halsbügel. Mir ist er allerdings ein wenig zu wuchtig. Voteilhaft sind die Schrauben mit der Rasterung an den Bügeln, die bereits bei leichtem Anziehen fixiert sind. Aber die Harpeinklemmung hat Mängel: trotz starker Federn ist die Harp nicht sicher genug fixiert. Hier ist der K&M 164/16 eindeutig besser: gut abgestimmte Federspannung und die Gummi-Ummantelung geben der Harp einen sicheren Halt. Gut beim Hohner ist die Höhen- und Winkelverstellung der Harpklemme. Für mich allerdings ist die unterste Einstellung noch zu hoch. Das sind genügend Gründe für mich, um nach 25 Jahren 8ich hab im Jahr zwischen 60 und 80 Auftritte) meinen bewährten alten K&M (jetzt sind die Gummis hin) gegen einen neuen vom selben Typ zu tauschen.
Das Problem des genügend festen Sitzes der Schrauben löse ich durch gelegentlichen Tausch der gezahnten Unterlegscheiben.

Das FlexRack hält, was es verspricht: Vielfache Einstellmöglichkeiten.
Es ist sehr robust gebaut und bleibt in der einmal eingestellten Form.
Die Mundharmonika verrutscht nicht.
Doch alle Vorteile bringen auch Nachteile mit sich.
Das Gewicht ist deutlich (!) höher als bei den einfacheren Modellen.
Die Federspannung an der Mundharmonika-Klemmung ist stark; aufgrund des kurzen Federwegs zu stark für einen schnellen, bequemen Wechsel.
Der Nackenbügel weist eine breite Kunstoff-Ummantelung auf, die aber eh nur mit einer Kante aufliegt und somit eher unangenehmer ist, als die bekannten Modelle mit einem einfachen, übergezogenen Schlauch.
Da der Abstand zum Mund nicht mittels Federspannung, sondern durch zwei Feststellschrauben fixiert wird, muß man beim Abnehmen (oder zum Verstellen) diese auch wieder lösen.

Fazit: Wer mit den simpleren Modellen bisher zurechtkam, sollte dabei bleiben. Wer aufgrund seiner Anatomie die vielen Einstellmöglichkeiten braucht, ist gut mit dem FlexRack bedient.

Als ich es aus der Verpackung genommen habe war es schon zusammengebaut.
Das Teil ist soweit schon OK aber es passt sich nicht gut dem Körper des Trägers an.
Am Hals ist es zu weit und rutscht dadurch beim blasen hin und her. Besser wäre, es an den Hals anzupassen. Der Halsbügel steht im rechten Winkel zur Achse des Trägers. Besser wäre es wenn er etwas geneigt wäre um sich an den Nacken des Trägers anzuschmiegen. Da ich als Sänger nicht ständig mit der Harmonika zu tun habe ist das umhängen des Halters etwas schwierig wenn man wenig Zeit hat.
Aber letztendlich ist das Hohner FlexRack besser als die alten Drahtbügel, nur vom Preis her etwas zu hoch gegriffen.