Jackson RRX24 Black with Yellow Bevels

Meine erste Jackson war eine JS32 Rhoads, dabei wollte ich schauen ob ich mich mit der Form anfreunden kann. Diese war recht günstig, hatte simple Jackson-Tonabnehmer und ein Jackson lizensiertes Floyd Rose. Demnach nicht die Höhe des Gitarrenhimmels, aber zum testen völlig ausreichend.

Nach ein paar Jahren habe ich mir dann eine RRXMG mit pinken Streifen zugelegt. EMG 81 + 85 und Floyd Rose Special. Deutlich bessere Bespielbarkeit, Hals schön dünn, Saitenlage schon von Werk gut eingestellt und stimmstabil bis irgendwann eine Saite reißt.

Und nun zur RRX24.
Ich hatte mir gedacht, dass sie sich nicht stark unterscheiden wird von meiner RRXMG. Ich war auf den Sound der Seymour Duncan Pickups gespannt. Diese sind ebenfalls sehr kräftig, bieten eine ordentliche Verzerrung und bisher habe ich tatsächlich Schwierigkeiten einen wirklich cleanen Sound aus den Teilen zu holen. Für mein Empfinden sind sie deutlich basslastiger in der Wiedergabe im Gegensatz zu den EMG, aber das ist Geschmackssache.

Sie war von Werk aus sehr gut eingestellt. Ich hab direkt die Saiten ausgewechselt auf einen Satz von 10-56. Dafür habe ich noch eine weitere Feder eingesetzt um ein wenig Zugentlastung zu gewährleisten. Das Floyd Rose bleibt wunderbar stimmstabil, egal welche Divebombs und welches Gequitsche damit auch durchgeführt wird.
Der Hals fühlt sich insgesamt etwas ausladender an als bei meiner RRXMG, aber daran habe ich mich sehr schnell gewöhnt. Die Saitenlage war auch von Werk aus wunderbar, nichtsdestotrotz wollte ich schauen was noch so geht und habe ein wenig am Trussrod gespielt. Nun gibts keine Chance mehr, dass meine Dunlop Jazz III Max Grip am 12. Bund zwischen Saiten und Hals durchrutschen kann. Butterweich.

Die Lackierung ist soweit auch sehr gut. Problem Bei diesen Gitarren sind natürlich immer die Enden der Zacken... Dort gibt es auch eine kleine Unreinheit in der Lackierung, aber ich denke eine wirklich 100%ig perfekte Lackierung kann man da nur bei einer teuren Custom Gitarre erwarten.

Alles in Allem bin ich unendlich zufrieden mit dem Kauf und kann mich nicht beschweren. Für Metal absolut geeignet und ein wahrer Hingucker ist sie allemal. Ich persönlich muss mich noch ein wenig an den reversed Headstock gewöhnen, aber auch damit werden sie und ich noch warm ;)

Direkt vorweg: Die Jackson RRX24 ist eine geniale Gitarre die ich definitiv weiterempfehlen würde.

Design:
Ist bekanntlich Geschmackssache, für mich ist die RR Form eine der schönsten Formen und der gelbe Rand in Kombi mit der Goldenen Hardware ... einfach schön.

Features:
- Die Jackson Tuner sind solide und ermöglichen ein präzises stimmen bei offenem Sattel
- Die aktiven Seymores haben einen krassen Output und liefern eine gute Grundlage für alles möglichen "bösen" Sounds. Matschig wird dabei nichts, alles wird klar aufgelöst, auch komplexere Akkorde kommen noch gut durch. Geswitched wird Neck - Neck&Bridge - Bridge über einen 3-way Switch. Die Potis regeln Volume für Neck und Bridge getrennt und Tone für beide gemeinsam.
- Ich habe das Floyd Rose Special als einzige große Schwachstelle erwartet, was sich jedoch bisher überhaupt nicht bewahrheitet hat. Nach Akklimatisierung war es absolut Stimmstabil und überstand auch die standesgemäße Divebomb Orgie zu Beginn ohne Tuningprobleme. Top! Die Finetuner funktionieren auch Problemlos. Die kleine bekannte Schwäche der Special Floyd Roses: der Tremoloarm bleibt einfach nicht so schön in Position und muss regelmäßig am Sockel festgezogen werden, was aber auch während dem Spielen meist kein Problem ist.
- Der durchgehende Hals ist gerade in der Preisrange ein tolles Feature

Sound
- Sie fühlt sich im High Gain Bereich wohl und liefert was man von ihr verlangt. Clean Sounds werden etwas schwierig ;)

Bespielbarkeit
- Die Jumbo Bünde sind gut bespielbar, die Bünde gut abgerichtet und der Hals schön schmal. Erreichbarkeit der hohen Bünde ist auch sehr einfach. Im Sitzen wird man sich mit dieser Gitarre schwer tun, aber das sollte im Vorfeld jedem klar sein.

Verarbeitung allgemein:
- ein paar kleine Unsauberkeiten im Lack sind erkennbar, auch an einigen Bundstäben waren noch kleine Produktionsrückstände sichtbar. Alles in allem nichts was ich als negativen Punkt aufführen würde, in dieser Preisklasse hätte ich jedoch anderes erwartet.

Werkseinstellung
- Die Gitarre kam bei mir mit perfekt waagerechtem Floyd und sauber intoniert an.

Ich kann mich den meisten Vorrednern nur anschließen: Diese Metalaxt hat es wirklich in sich. Die Töne kommen mit ordentlich Power und trotzdem ohne zu vermatschen. Selbst auf einem kleinen Marshall Code 25 merkt man den Dampf den diese hübsche sechsaitige Tigerlilly in den Input des Ampsi jagt. Auch bei "Speedrythmusparts" sind die einzelnen Anschläge klar definiert hörbar. Die Duncans leisten also ganze Arbeit und reagieren echt gut. Da brauchen sie sich nicht mehr wirklich hinter EMG zu verstecken. Der Hals hat ein super Profil und die Klampfe kam perfekt eingestellt und ordentlich verpackt wie von Thomann gewohnt schnell an, so dass sie sofort nach dem "Unboxing" ausgiebig getestet wurde. Sie hält auch die Stimmung trotz Divebombenorgie mit "Motorcycle" und "Pferdewiehern" ziemlich ordentlich. Lediglich zwei minimale Mankos konnte ich feststellen: An einer äußeren Ecke am kurzen Schenkel ist die Lackierung nicht 100Pro perfekt und mir persönlich ist das FR etwas zu schlaff eingestellt. Also nix dramatisches was man nicht nachjustieren könnte. Das heisst: Alles in allem ist diese Sixstring ein Kraftpaket, das gerade für diesen Preis eigentlich alles bietet, was man im härteren Bereich braucht und ein spitzen Preis-Leistungsverhältnis darstellt. Definitiv KLARE Kaufempfehlung!! 🤘🏻