Jody Jazz Tenor HR* Custom Dark 6*

Ich spiele das Mundstück jetzt sein ein bisschen mehr als einer Woche und bin restlos begeistert. Die Wärme und Tiefe auf geht ja sehr oft mit fehlender Präzision und Kraft einher, nicht aber bei diesem Exemplar.
Die Ansprache ist sowohl ganz unten als auch ganz oben sehr gut.
Ist das Blatt recht hart, fühlt man sich schnell auf verlorenem Posten hinter dem Mundstück, da könnte ein Kompressor helfen.
Aber mit einem 3M Blatt spielt es sich ohne Anstrengung laut aber auch sehr leise wunderbar.
Die Verarbeitung ist tadellos, man sieht, daß es sich um ein zumindest handbearbeitetes Stück handelt.
Der Preis ist zugegebenermaßen hoch, aber in meinen Augen gerechtfertigt. Ich bin sehr zufrieden und würde mir das Mundstück wieder kaufen - vor allem, da ich daß Gefühl habe, bei weitem noch nicht an seine, sondern nur an meine Grenzen gestossen zu sein.

Das Mundstück kam gut verpackt an, mit Samtbeutel und schöner Verpackung. Mängel in der Verarbeitung waren nicht zu erkennen, alles sah perfekt aus.
Die Ansprache war sehr gut - vor allem im unteren Register. In der dritten Oktave sprechen andere HR-Mundstücke ähnlicher Bahnöffnung (Selmer, OttoLink, Vandoren, JJ ohne "custom dark") deutlich leichter an.
Der Klang war ausgeprägt dunkel, auf den ersten Eindruck das, was ich suchte. Es klang unten herum fast schon normal angeblasen nach Subtone. Wer das liebt, für den könnte das Mundstück richtig sein.
Mir war die Möglichkeit, auch mit mehr Projektion zu spielen, zu gering ausgeprägt. Der Sound bleibt im sanften, dunklen Bereich. Nicht unangenehm, aber mir zu einseitig.
Im Blasorchester dürfte man sich mit dem Mundstück wohl fühlen, denn gerade leise, sanfte, tiefe Passagen sind damit deutlich einfacher zu spielen als mit anderen Mundstücken. Und auch lauter wird der Klang nicht unangenehm.
In einer BigBand oder bei einem Solo wird man vermutlich etwas Biss vermissen.
Da bekanntlich sowohl Ansatz als auch Klangvorstellung bei jedem unterschiedlich sind, würde ich es bei Interesse an dunklen Sounds auf jeden Fall ausprobieren.
Ich konnte das Mundstück an Thomann zurückschicken – vielen Dank für diesen super Service!

Ich hatte noch den Jody Jazz Power Ring ausprobiert, mit dem ich aber nicht zurecht kam und benutze das Mundstück jetzt mit einer Silverstein-Ligature und Vandoren grün oder rot Blättern. Mehrere Jahre benutzte ich ein Vandoren V16 Metall und kann somit nur den für mich wesentlichen Unterschied zwischen den Mundstücken beschreiben. 1. Beide sind sehr gut verarbeitet und echte Allrounder 2. Das Jody Jazz ist definitiv dunkel ohne im höheren Register nachzulassen, das Vandoren klingt auch eher old-style aber 3. Auf dem Jody Jazz kann man sehr, sogar sehr, sehr leise spielen und klingt trotzdem präsent, (das gelingt anderen Spielern natürlich auch auf dem Vandoren) und 4. bei aller "Sanftheit" des Jody Jazz kann man trotzdem auch richtig laut spielen, es klingt nicht so knackig wie das Vandoren aber überraschend kraftvoll.