Ich habe mir die La Mancha Opalo SX-FEN zusammen mit der Ortega TZSM-3 Thomas Zwijsen La Mancha Opalo SX-FEN und der Cordoba Fusion Orchestra CE Ce bestellt. Bei all diesen Gitarren handelt es sich um eine Fusion aus klassischer Gitarre einerseits und Steel- / Elektrikgitarre andererseits.Kurz: Ein Klassikkorpus mit Cutaway und Tonabnehmer sowie schmalem Hals.
Zum optischen und haptischen Eindruck:
Die La Mancha ist sehr sauber verarbeitet. Es gibt nichts, aber auch gar nichts zu beanstanden. Die Holzoberfläche ist vernünftig lackiert. Die La Mancha ist von ihrer optischen Anmutung eine eher klassisch / traditionell gehaltenen Gitarre. Sowohl die Form als auch die Farbzusammenstellung wirken sehr gefällig.
Dunkle Zargen und helle Fichtendecke. Alles prima. Insbesondere die Holzmaserung der Zarge ist wunderschön.
Saitenlage, Mechaniken und sind bei der La Mancha tadellos. Die Bundstäbchen sich an den Enden von den drei gelieferten Gitarren bei diesem Instrument am besten bearbeitet.
Bespielbarkeit und Klang:
Die Bespielbarkeit ist recht gut. Hier kommen Klassikgitarristen wohl am ehesten auf ihre Kosten. Nicht zuletzt wegen des geraden Griffbretts. E-Gitarristen und andere Stahlsaitenspieler können zwar auch gut auf ihr spielen, wären aber mit den gewölbten Griffbrettern der Ortega und der Cordoba wohl besser bedient.
Jazzige Läufe und überstreckte Akkorde gelingen auf der La Mancha trotz allem gut. Klassisch orientierte Gitarristen können noch problemlos auf dem schmalen Hals agieren, ohne dass der gewohnte Abstand zwischen den Saiten als zu gering empfunden wird. Für Freunde lateinamerikanischer Musik dürfte der Hals auch kein Problem darstellen.
Ohne Tonabnehmer klingt die La Mancha höhenreich und transparent, jedoch etwas ohne Charakter. Aber insgesamt ausgewogener als die Ortega. Da die Fichtendecke eine gewisse Einspielzeit benötigt, kann ich jedoch kein wirkliches Urteil über den Klang La Mancha abgeben. Das Tonabnehmersystem BR-1 Pickup System ist eher enttäuschend. Es erfüllt seinen Zweck, hat aber klanglich und hinsichtlich der Einstellmöglichkeiten das Nachsehen. Die Tonabnehmer von Fischman, sowohl bei der Cordoba, als auch bei der Ortega sind außerordentlich gut regelbar. Sie offenbaren vor allem durch das stufenlose Einblenden eines Mikrofons ihre Stärken. Die Rückkopplungsanfälligkeit hält sich meiner Ansicht nach in Grenzen. Der akustische Zugewinn ist wirklich verblüffend. Alles klingt sehr viel natürlicher. Wer jedoch nur gelegentlich ein wenig verstärkt spielen will, kann mit dem BR-1 Pickup System aber noch gut leben.
Fazit: Im Vergleich mit der Ortega und der Cordoba kann die La Mancha durchaus mithalten. Dass ich mich dennoch für die Cordoba entschieden habe, hängt mit deren wunderbar natürlichem Klang zusammen. Sie besitzt nämlich im Gegensatz zur La Mancha und der Ortega eine Zederndecke. Der Klang ist voll, rund und warm. Auch verstärkt klingt diese Gitarre - aufgrund der klanglichen Grundcharakteristik - bei weitem besser als die beiden anderen. Die Verarbeitung ist ausgezeichnet. Die Bespielbarkeit des Halses meiner Ansicht nach, eine Spur besser als bei der Ortega und um einiges besser als bei der La Mancha. Wie bei jedem Kauf ist jedoch der persönliche Geschmack an Klangcharakter, Bespielbarkeit und Aussehen sehr individuell.