Millenium LST-250 Lichtstativ

Irgendwo muss man ja seine ParCans dranhängen, daher müssen Stative her. Das Millenium LSt-250 schien dafür eine gute Wahl.

Aufbau und Stabilität:
Der Aufbau des Ständers gestaltet sich insgesamt recht unkompliziert. Man zieht die jeweiligen Etagen teleskopartig auseinander und schraubt sie mittels Drehknäufen fest. Als zusätzliche Sicherung dient jeweils ein Sicherungsstift mit Sicherungssplint. Beide sind ist mit einem Draht am Stativ gesichert, so dass ein Verlust ausgeschlossen ist. Bei Kleinteilen eine durchdachte Sache. Allerdings gestaltet sich das Ausfahren der Teleskopstangen schon deutlich schwerer, wenn man die mit vier Parcans bestückte Traverse vormontiert hat. Das Gewicht insgesamt erfordert also auch vier Hände. Einem Roadie alleine gelingt der Aufbau nur, wenn er erst die Stangen ausfährt und dann die Quertraverse oben einsteckt. Dann braucht man aber in der Regel eine Leiter.

Die Standstabilität des Ständers ergibt sich durch ein ausfahrbares Dreibein. Je nach Platzmöglichkeit und erwünschter Höhe kann man das Dreibein weiter oder weniger weit ausfahren. Bei komplett ausgefahrenen Füßen kann nichts mehr umfallen, allerdings benötigt das auch mindestens eine Stellfläche von ca. 120 mal 120 cm. Für zwei Ständer schon ordentlich Platz, der ist auf engen Bühnen eigentlich selten vorhanden.

Die Quertraverse verfügt über eine Nase, die man von oben in die Aufnahme der obersten Teleskopstange einführt. Diese Konstruktion finde ich insgesamt etwas unterdimensioniert. Auch wenn der Knauf festgedreht ist, wackelt die Traverse ganz ordentlich. Hat man die richtige Abstrahlposition gefunden, sollte man die Ständer auch nicht mehr bewegen. Denn die Traverse dreht sich trotz festgedrehtem Knauf. Gleiches passiert einem auch, wenn man nachträglich an den Kabeln der Parcans zieht. Man sollte also alles vormontieren und erst zum Schluss die richtige Abstrahlposition einstellen.

Die Parcans lässt man besser dauerhaft an der Traverse dran. Die Dinger zu montieren ist immer ein bisserl Fummelarbeit und kostet Zeit, obwohl Flügelmuttern und Sechskantschrauben die Montage etwas erleichtern. Eine Maulschlüsse muss man, eine Zange sollte man dabei haben, denn die Flügelmuttern sind nicht gerade gitarristenhändeergonomisch.

Alltagstauglichkeit und Bühneneinsatz:
Das Millenium ist gut zu transportieren, man muss aber darauf achten dass Schrauben und Knäufe fest sind, sonst droht der Verlust. Einzig die Sicherungssplinte sind relativ verlustsicher. Für eine Band mit wöchentlichem Einsatz scheint mir das Stativ nicht geeignet. Auftritte mit professionellem Anspruch benötigen deutlich mehr Stabilität auch im oberen Stativsegment. Im Dauereinsatz sind die Teile zu anfällig gegen Ausleiern und Abbrechen. So hatte ich nach kürzester Zeit einen der Drehknöpfe in der Hand, der alte Handwerkergrundsatz "nach fest kommt lose" ist mal wieder eingetroffen. Ein Gummifuß hat sich auch verabschiedet. Aber auch nach zwei Jahren leben unsere Milleniums noch, allerdings eben auch nicht mehr als 10 Mal im Jahr im Einsatz. Auch wären Aufnahmevorrichtungen oder feste Klammern für den Kabelsalat der vier Strom- oder DMX-Kabeln hilfreich.

Gesamtbewertung:
Der Millenium ist für gelegentliche Gigs oder einen festen Standort im Probenraum gut geeignet. Er ist bei sachgemäßer Anwendung standsicher, man muss allerdings auch einige Handgriffe vollziehen, braucht Platz und auch etwas Zeit. Wöchentliche Konzerte oder längere Touren wird er nicht lange durchhalten. Als Alternative zu deutlich teureren Ständern oder Gerüsttraversen kann man ihm aber nur ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bescheinigen.

Das Millenium Lichtstativ LST-250 verwende ich mit vier Stairville
Led PAR 36, die das Stativ sicher trägt. Deutlich schwerere Geräte würde ich allerdings nur ungern daran hängen, man merkt ihm einfach seinen günstigen Preis an.

Ich habe es mir in Verbindung mit oben genannten Strahlern gekauft, um auf einer Party nicht im Putzlicht rumstehen zu müssen. Für diesen Zweck ist das Stativ (und die Strahler) vollkommen okay. Relativ schnell haben sich bei diesem Stativ verschiedene Kunststoffteile verabschiedet, namentlich die Kappen für die Beine und der Kunststoffkopf der Feststellschraube, die auf dem Produktbild mittig zwischen dem Ansatz der Beine und der Quertraverse zu erkennen ist.

Mein Fazit: In Anbetracht des Preises okay, nicht roadtauglich, was für den privaten Partykeller oder für die Feierabendcombo mit 3 Auftritten jährlich.

Das Stativ habe ich in Verbindung mit 4x Stairville LED PAR56 genutzt und es auch gleich einen Tag nach der Lieferung auf einem Gig eingesetzt.

Wie es verlief:

Beim Aufbau:
Die Sicherrungsschraube des Dreibeins ist nahezu nutzlos und sogar schadhaft, da man sehr viel kraft aufwenden muss um diese einzudrehen. Dabei entstehen auch unschöne Kerben im Hauptrohr. Die mitgelieferten Bolzen sind innerhalb der ersten Minuten während des Aufbaus kaputt gegangen, sind also nicht unbedingt für Sicherheitsfanatiker zu empfehlen. Der Rest ist aber soweit in Ordnung. Die Teile lassen sich (noch) einwandfrei rauf und runterschieben. Einige Gewinde der Schrauben sehen jedoch von Werk aus stark abgenutzt aus
und werden vermutlich daher auch nicht lange halten. Die Mundstücke für die Schrauben sehen ebenso leicht kaputtbar aus, wie ihre Gegenstücke.

Während des Gigs:
Das Stativ steht auch weit ausgefahren relativ stabil, in direktem Kontakt mit den Besuchern des Events stand es nicht, dennoch würde ich ihm nicht unbedingt zutrauen mit Leichtigkeit umzukippen. Also stabil scheint es aufjedenfall schonmal zu sein.

Beim Abbau:
Die Stange an denen die Kannen befestigt werden, lässt sich zurzeit nichtmehr herauslösen. Wir haben probiert mit 3 Mann über 30 Minuten hinweg diese zu lösen jedoch ohne Erfolg. Das Stativ ist sehr schwergängig zuzuschieben und es klingt durch und durch sehr ungesund, irgendwie immer Kratzgeräusche von Metall auf Metall zu hören. Auf jedenfall keine angenehme Aufgabe diese Stative abzubauen um 5 Uhr morgens in einer nach Alkohol stinkenden Dorfgemeinschaftshalle, soviel sei erwähnt.

Positiv:
+ Billig
+ Relativ stabil

Negativ:
+ Nutzlose schwergängige Schrauben
+ Sehr erschwerte Auf und Abbau Bedingungen
+ Undurchdachtes System (Hauptsache es steht und hält die Kannen...)
+ Nutzlose Bolzen, die absolut unsolide daherkommen.



Fazit:
Ich muss sagen, der Spruch "Wer billig kauft, kauft meist zweimal" wird hier leider bestätigt. Für 29,99 kann man nicht viel erwarten. Also meine Einschätzung für wen es sich lohnt dieses Stativ zu kaufen:

Ich denke man kann wenn man vielleicht vorhat diese Stative nur einmal zu benutzen wie eine Wegwerfkamera kann man das mit gutem Gewissen tuen. Doch für den Dauereinsatz absolut ungeeignet.
Ich bin ehrlich gesagt gespannt, ob ich den Kannen-Träger jemals noch abbekomme.

Dieses Stativ war mein zweites Einsteigerstativ, habe damals kleine PAR-Kannen dran gehangen, diese wurden auch problemlos getragen. Allerdings gestaltet sich der Aufbau immer etwas schwierig, da das ausklappen der Füße meiner Meinung nach etwas schwerfällig von statten geht.

Der Zapfen der Querstrebe hatte sich beim ersten Testaufbau in der Halterung verkeilt, musste mit viel Mühe entfernt werden. Mit der Zeit wurden allerdings die Geräte größer und schwerer, so dass ich an dieses Stativ max. 4 LED-PAR 64 1W Pro hänge (bei kleinen Veranstaltungen). Auf maximaler Höhe wirkt das dann aber schon recht wackelig, sodass ich das maximale Ausfahren vermeide.

Ansonsten ist die Qualität des Stativs absolut in Ordnung, die Beschichtung und die Bolzen halten einiges aus. Ein kleiner Tipp zum Schluss: Befestigungsschrauben der Füße und Streben ab und an nachziehen, haben sich bei mir schon beim Abbau selbstständig gemacht.

Das Stativ der Marke Millenium ist vom Material her nicht gut verarbeitet, reicht aber für den kleineren Einsatz vollkommen aus. Grundsätzlich war meine Erwartung bei diesem Preis nicht allzu hoch angesetzt, doch ganz so schlimm ist es dann doch nicht.

Beim Aufbau des Statives wurde mir recht schnell klar, wie zeitaufwendig diese Variante der Steckverbindung ist. Man muss sämtliche Schrauben lösen um die höhe des Stativs korrekt einzustellen. (teilweise sind die Bohrungen nicht passend aufeinander gebohrt um eine Sicherungsschraube zu installieren)

Ein weiteres Problem ist die Transportlänge, das Stativ passt nicht ohne grösseren Kraftaufwand in eine normale Stativtasche (also Extrakosten/wenn schon für den kleinen Gebrauch, dann auch richtig klein!)