Sony MDR-7506 Profi-Kopfhörer

Wenn es die AKGs K-361 und K-371 nicht gäbe, hätte ich diesen Hörer wohl behalten. Er ist angenehm zu tragen, spielt klanglich unaufgeregt auf und zeichnet das Klangmeterial gut durch. Etwas nervig fand ich den (zum Transport sinnvollen) Klappmechanismus. Man braucht immer beide Hände, um den Hörer aufzusetzen. Sonst klappt irgendwas immer ungewollt ein. Verarbeitung top. Kann klanglich jedoch den preislich gleichen und neuen AKGs, allen voran dem K-371, meiner Meinung nach nicht das Wasser reichen. Die AKGs vermitteln mehr Spielfreude, sind punchiger, direkter und trockener, vor allem der K-371 zeichnet von ganz unten bis in die linearen Höhen merklich besser durch.

Mit meinem Superlux HD 681 B war ich bisher immer sehr zufrieden, wollte aber zusätzlich mal einen sogenannten "amtlichen" Studiokopfhörer als Vergleich anschaffen.

Der MDR-7506 ist vor allem in US-Studios seit vielen Jahren sehr verbreitet und repräsentiert eher die amerikanischen Hörgewohnheiten.
Dazu gehören viel Bass und eine eher weichere, hifimässige Höhenabstimmung.

Für meinen Geschmack wird der Bass bei vielen gewerblich produzierten Aufnahmen aus den letzten 10 Jahren mit diesem Kopfhöhrer etwas übertrieben wiedergegeben, ohne allerdings dabei wirklich an Präzision zu verlieren.
Es liegt allerdings auch daran dass im Lauf der Jahrzehnte immer bassiger abgemischt wird.
Aufnahmen aus den 70-90ern klingen mit dem Sony für mich richtig, bei vielen neueren Konserven ist zuviel Bass vorhanden.

Er stellt sich dadurch aber als sehr guter Basstestkopfhörer heraus, denn durch die starke Dynamik im Bass, zuviel Bass sofort auffällt.

Die Konstruktion ist in Ordnung, vor allem die Faltbarkeit ist klasse.
Der Kopfbügel ist etwas hart und nervt nach 'ner Weile.

Beiliegend befindet sich eine Explosionszeichnung mit Teilenummern, man kann also alle Bestandteile bei Bedarf scheinbar nachbestellen.

Fazit, der Superlux und der Sony bleiben beide im Einsatz, da beide ihre Qualitäten haben und sich gut ergänzen, obwohl sie sehr unterschiedlich klingen.

Klanglich ganz ausgezeichnet, beim Hören von Musik verschiedener Genres mir inzwischen lieber als mein Beyerdynamic DT-990 pro.
Mit dem Audio SweepGen meint man eine leichte Anhebung bei 1000, deutlicher um 3000 und dann ab 7000 bis etwa 10.000 Hz zu hören, wobei sich der Höreindruck ungefähr mit den auf graphs.headphone.com abgebildeten Frequenzgängen deckt.
Bass kräftig und sauber, ohne zu dick aufzutragen, Mitten und Höhen sauber, auch zufriedenstellende Räumlichkeit.
Geschlossener Hörer, nur mäßige Abschirmung von Außengeräuschen, Polster mit Kunstleder bezogen, wodurch man leider nach einiger Zeit anfängt zu schwitzen. Länger als etwa 60 Minuten möchte ich persönlich ihn eher nicht tragen, da ist mir der DT-990 mit seinen Velourpolstern dann wesentlich lieber. Außerdem ist der Bügel beim Beyer besser gepolstert.
Wirkungsgrad gut durch die vergleichsweise niedrige Impedanz, dadurch deutlich lauter als der DT-990 und auch gut am Smartphone einzusetzen, sofern man auf das Innenohr schädigende Lautstärke zu verzichten bereit ist.
Für die Reise sehr praktisch: man kann den Hörer zusammenfalten.
Fazit: klanglich super, Tragekomfort zufriedenstellend, Preis-Leistung aus meiner Sicht ganz ausgezeichnet. Es dürfte schwer sein, für rund 100 EUR einen besseren Kopfhörer zu finden.
Update: nach einiger Zeit blättert leider die Beschichtung an den Ohrpolsterb ab. Die Ersatzteilpreise sind sportlich, für zwei Paar Ersatzpolster bekommt man schon fast einen neuen Kopfhörer...

Habe den MDR-7506 nun ein paar Monate und muss sagen das er echt super ist.
Wofür verwende ich ihn? - Zum Songwriting und Ideen aufnehmen via Cubase, zum Musikhören am PC und wenn ich mal Zeit habe auch zum zocken.
Natürlich kann man hier kein Monster Bass erwarten wie aus nem 15 zöller, aber ich kann damit ohne Probleme meine Bassläufe einspielen und Drums programieren.
Habe bei einem großen Musikladen in der nähe viele Kopfhörer im vergleich gehört und keiner konte in dieser Preisklasse ansatzweise mithalten. Auch was den Tragekomfort angeht. Er ist wirklich bequem.
Warum gebe ich nur 4 Sterne in Sound und Komfort?
Ich hatte vorher mal nen Bayerdynamics DT-880 Pro und der legt nochmal ne Schippe drauf, aber kostet dafür auch mehr als doppelt so viel wie der Sony.

Von meiner Seite aus eine klare Kaufempfehlung.
Wenns halt doch nicht gefällt kann man ihn ja wieder dank 30 Tage Money Back wieder zurück schicken :-)
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Übrigens ein sehr cooler, musikerfreundlicher Service!!!
Danke Thomann!
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Update 03.01.2019:

Leider löst sich das dünne Kunstleder?/Kunststoffmaterial langsam in Luft auf, trotz UV ferner Lagerung. Die Isolierung der Kabel ist leider auch nicht in der Ohrmuschel befestigt, sodass bei Bewegen man die Litze sehen kann.
Dafür das er nur 99¤ kostet und einen tollen Klang hat, geht das in Ordnung. Vor allem als Musiker Studiohörer, wo er nicht dauerhaft im Einsatz ist, ist er super.

Gekauft habe ich mir den Sonyhörer wegen seiner Faltmechanik und der geschlossenen Systeme für Portable-Recording. Im Vergleich dazu mein Standard fürs Mobile, ein Beyerdynamik DT 770, für Zuhause die alten AKG 240DF, beide mit Diffusfeldentzerrung. Dabei konnte mich der MDR-7506 nicht wirklich überzeugen, Bass ist da, aber sehr mulmig, Höhen überbetont, eben die typische Hifi-Badewannenentzerrung. Beyer und AKG machen das sehr viel entspannter und neutraler.
Der Tragekomfort bei meinen AKG?s ist unerreicht (halboffenes System), Beyer und Sony drückten deutlicher, sind aber noch im akzeptablem Bereich.
Der Sony bleibt, wegen seiner Faltmechanik, ein sehr gnädiges: Gesamt-Zufrieden, auch weil er der günstigte im Vergleich ist.