Klare Vision, meisterhaft umgesetzt
Mein Ersteindruck war "Mann ist der TP-7 kompakt!". Ich habe ihn primär geholt um bei Musik Jams multitrack Recordings zu machen und allgemein Gedanken zu diktieren bzw. lange Meetings aufzeichnen, mitunter Audio von mehreren Quellen gleichzeitig aufzeichnen. Natürlich kann man das auch für einen kleineren Preis, doch ließ ich mich doch dazu verleiten. Alle meine Erwartungen wurden erfüllt und übertroffen und der Preis nagt bereits nach paar Tagen nicht mehr am GAS-Gewissen.
Ultra easy als Monitoring-/Recordinggerät für bis zu 6 Mono-Spuren oder 3 Stereo-Spuren nutzbar. Die Taktrate von 96/24 ist natürlich maßlos übertrieben für meine Verhältnisse, aber schon sehr nice to have. Das Ding ist wirklich vielseitig nutzbar und das schätze ich sehr. Es wird sowohl unterwegs, als auch am busy Schreibtisch einen festen Platz finden.
Ich habe die schwarze Edition geholt, da die erste Generation (die Graue, die übrigens vermutlich viel besser aussieht) offenkundig bekannt für QA Probleme und Rücksendungen ist, daher habe ich darauf gezählt, dass mit der neuen Farbe die gängigen Probleme eingeräumt sind - und bisher hatte ich selbst in einem sehr staubigen Zimmer keinerlei Probleme mit der Drehscheibe. Sowohl zum Aufnehmen als auch zum Abspielen benutz ich sie ohne Probleme.
Das schwarze Design ist dennoch sehr ansprechend und fängt deutlich weniger Fingerabdrücke als man anmuten mag. Zwar sieht man's, aber hinterlässt keine bleibenden, permanenten Spuren. Die Taktilität des gesamten Gerätes ist durchgängig so satisfying zu nutzen, es macht einfach Spaß. Es ist einfach gemacht um in einer Hand getragen zu werden und die Knöpfe sind echt klein - vielleicht nichts für Leute mit größeren Händen/Fingern!
Es ist dabei auch sehr integer: wenn man den TP-7 beim Playback schüttelt, wobbelt der Sound auch mit, da die Drehscheibe schneller/langsamer wird durch die Fliehkräfte die darauf wirken. Der Status des Motors = Playback Head, das so gut hinzubekommen ist echt eine große Herausforderung. Natürlich isses halt auch geil, die Scheibe anhalten zu können wenn man länger nachdenkt, oder kurz mal scratch DJs nachahmt lol
Funktional natürlich alles abgedeckt was das Herz begehrt. Hier wird an paar Stellen auf Multi-Button Shortcuts gesetzt, die aber relativ schnell erlernt sind. Die meisten Shortcuts sind aber QoL-Funktionen die umso schneller in's Fleisch übergehen. Das Ding setzt man höchstens ein Mal auf, je nachdem wo es demnächst eingesetzt wird, dann ist der Workflow meist nur auf einen Tastendruck beschränkt und somit eben sehr angenehm.
Softwaretechnisch auf dem Gerät selbst sind die Menüs recht schnell verstanden und anderweitig im mitgelieferten Manual gut erklärt. Schnell eingeschaltet (was für mich auch ein Kaufgrund war) und passiv an für die Memos. Die FieldKit App auf Mac ist auch recht simpel zu nutzen. Bluetooth+App für's Handy werde ich nicht nutzen, da ich für Transcriptions andere Lösungen verwende.
Das einzige was ich mir wünschte ist, dass man die TRRS Line-Ins separat als Input oder Output definieren könnte. Man kann sie leider nur global als 3x Input oder als 3x Output definieren. Was aber lustig ist: wenn man ein Headset mit TRRS verwendet, kann man das Headset immer noch als Input einstellen aber dennoch mithören + aufnehmen (falls es über ein Mic verfügt).
Bin vollends zufrieden mit dem TP-7. Vielleicht nicht für Jedermann, doch definitiv meins. Hat nicht alles was man für ein Full-Recording Setup bräuchte, z.B. kein XLR, keine Phantomspeisung, usw. Aber das, was mit dem Gerät erfüllt werden sollte, ist extrem gut umgesetzt worden. Es ist nicht nur wie auf der Packung beschrieben "eine Erweiterung für die Field Series", sondern auch ein in sich geschlossenes vielseitiges Stück Hardware.