Thomann Plek Service Standard NIS

Nachdem ich meine Blackmore-Strat vor vier Monaten vom Gitarrenbauer neu bundieren ließ, weil die Originalbünde erstaunlich schnell eingekerbt waren (sind ja lächerlich dünne Drähtchen), wollte ich alles so gut wie möglich eingestellt haben. Ich hatte selbst nach bestem Wissen an der Saitenlage gearbeitet, war mir aber nicht sicher, ob da noch mehr Optimierung drin sein könnte. Ergo: Ab zum Thomann in die Plekmaschine! Nach leider fast drei Wochen kam die Klampfe nach Hause (die Plekabteilung hat sicher mordsmässig viel zu tun), ich probierte gleich aus, wie das Instrument sich spielt und anfühlt. Die Bünde sind wunderbar glatt und die Halskrümmung wie gewünscht bei ungefähr Null. Sehr erfreulich war, dass die neu aufgezogenen Saiten offensichtlich schon eingespielt oder -gedehnt waren und ich abends in der Probe selbst nach zwei Divebombs kaum nachstimmen musste- Danke! Die hohe E-Saite musste ich am Reiter etwas höher stellen; ansonsten ist die Gitarre trocken gespielt ein wenig sauberer, d.h. leicht verringertes Schnarren. Ich würde eine etwas flachere Saitenlage bevorzugen als die, die nun eingestellt war, aber Strat ist nun mal Strat, da gibt's bauartbedingte Grenzen. Als Fazit sage ich: je übler bei einer Gitarre die Ausgangslage ist, desto mehr bringt Plek. Da bei meiner Strat der Unterschied nicht so groß war, heisst das für mich, dass die ursprüngliche Einstellung nicht weit vom Plekoptimum entfernt war. Somit lohnt es sich bei relativ gut eingestellten Instrumenten weniger, bloss weiss man das ja nicht immer vorher. Man kann es einfach mal auf den Versuch ankommen lassen, schaden tut's nicht!

Ich hatte mich für meine Fender Standard Strat durchgerungen ihr einen Plek Service zu gönnen, da einige Bünde schon etwas eingeschliffen waren und das Instrument schon an "Stratitis" litt,
d.h. in den oberen Bünden starben die Töne recht schnell ab.
Zunächst meine positiven Eindrücke:
+Die Bünde waren durchweg 1A! Wieder schön glatt, die Kanten einwandfrei bearbeitet.
+Die Seitenlage und die Intonation waren richtig klasse. Die Gitarre hat an Bespielbarkeit um ein vielfaches zugelegt.
Nicht so schön waren:
-Als das Instrument zurück kam hatte ich am Sattel bei zwei Saiten einen kleinen Grat über den die Saiten bei Bendings hör- und fühlbar "rüberklickten".
Dieses war durch leichtes nachbearbeiten schnell zu beheben,
aber wäre vielleicht für den Servicepreis vermeidbar gewesen. Deshalb habe ich bei der Qualität auch nur vier Sterne vergeben.
-Ich hätte mir doch einen besseren Kontakt zu dem Service gewünscht.
Ich zitiere: "In enger Absprache mit Ihnen optimiert unser Team so die Saitenlage und damit die Bespielbarkeit Ihres Instruments".
Nach dem einsenden hatte ich lediglich eine Mail mit dem Endpreis bekommen. Leider keine einzige Nachfrage wie tief die Saitenlage überhaupt könnte oder sollte (Das ist sicherlich der Fall, wenn man das Instrument persönlich vorbeibringt, ist aber nicht für jeden Kunden machbar).
Vielleicht hätte hier eine gute Einstellung der Gitarre (die absolut klasse geworden ist) auch schon Wunder bewirkt.
Ich hätte mir auch gewünscht gegen Aufpreis meine Wunschsaiten aufziehen zu lassen als die normalen Standardsaiten.
Fazit:
Für meine Gitarre war der Service auf jeden Fall eine Verjüngungskur.
Vielleicht sende ich das nächste Instrument für Standard Einstellarbeiten ein um mal zu schauen wieviel % das Pleken und wieviel % das einstellen der Servicemitarbeiter Anteil an dem positiven Endergebnis hatten.

Service professionell ausgeführt.

Was ich anmerken möchte:
Bisher musste ich das Zertifikat mit der eindeutigen Plek-Nummer meiner Gitarre IMMER nachträglich anfordern.
Das sollte eigentlich anders gehen.

Nachtrag 4.7.2017:
Musste jetzt beim Nachjustieren der Saitenlage feststellen, dass die tiefe E-Saite ab dem zwölften Bund schnarrt ...
Problem wurde von einem Gitarrenbauer behoben.
Sowas darf nicht vorkommen: Punktabzug

Kommentar der Redaktion:
Nach jahrelanger Nutzung kann ein geleisteter Service nicht neu bewertet werden .... der Fehler liegt nicht beim Pleken vor 1,5 Jahren, sondern entweder beim Material des Instruments (Holz arbeitet, weiches Bundmaterial) oder an der Beanspruchung des Instruments.