Das LinnStrument ist mit Sicherheit einer der besten, wenn nicht "der beste" MPE-Controller, die derzeit auf dem Markt sind. Als Klavierspieler scheitere ich jedoch letztlich am Layout dieses Controllers. Das LinnStrument ist darauf ausgelegt, als expressives Instrument zum Einspielen von Sounds oder Synths genutzt zu werden – und das funktioniert ganz offensichtlich auch großartig. Aber:
Das Prinzip eines isomorphen Controllers ist clever. Es sorgt dafür, dass jedes Griffmuster immer gleich bleibt – unabhängig von der Tonart. Hat man einmal ein Moll- oder Dur-Akkordmuster verinnerlicht, lässt es sich einfach verschieben, und schon erklingt derselbe Akkordtyp in einer anderen Tonart.
Mein Problem ist einfach, dass das Greifen mancher Akkorde für meine Hände bzw. Finger überhaupt nicht intuitiv und teilweise sogar unangenehm ist. Darüber habe ich bislang in keinem Forum etwas gelesen – es kann also gut sein, dass das einfach ein persönliches Problem ist.
Für mich nicht relevant, aber vielleicht für andere: Jede Einstellung lässt sich direkt am LinnStrument selbst vornehmen – ein dickes Plus. Allerdings sind die Erklärungen dazu eher zäh, scheinbar nur auf der Website von Roger Linn zu finden und zudem auf Englisch. Man findet zwar alles relativ schnell, aber dass offenbar keine Anleitung beiliegt und die Erklärungen Englischkenntnisse voraussetzen, sollte erwähnt werden.
Unterm Strich habe ich dem Controller über die Jahre hinweg zwei Chancen gegeben – aber er ist einfach nicht meins. Trotzdem: Ich ziehe den Hut vor diesem Gerät. Es ist hervorragend verarbeitet, bietet unzählige Funktionen und fühlt sich insgesamt einfach großartig an. DIe Software ist Open-Source (auch ein dickes Plus), die mit dem Linnstrument verbundene VST SurgeXT ist ebenfalls OpenSource (und kostenlos) und Roger Linn selbst schreibt auch seiner Webseite, dass im Falle seines Ruhestands die Zukunft des LinnStruments dadurch gesichert werden soll, dass die auch die Hardware OpenSourced werden soll.
Aus meiner Sicher sind das alles Gründe, die den hohen Preis rechtfertigen. Man bekommt ein Gerät, dass hohe Standards gesetzt hat!
Letztlich scheiterte es aus motorischen Gründen bei mir am LinnStrument.