AKG K-712 Pro

Der Sound ist wirklich toll.

Ich kann mir vorstellen das der Tragekomfort gut sein kann wenn man ein etwas größeren Kopf und Ohrmuscheln hat. Mir sind sie leider zu groß, weshalb sie von der optimalen Position verrutschen und dadurch nicht mehr den optimalen Sound wiedergeben und unbequemer sitzen.

Grundsätzlich scheint die Verarbeitung okay zu sein, allerdings bestehen sie zu sehr großen Teilen aus Plastik. Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden Plastik zu verwenden, aber hier fühlt sich das Plastik einfach zu billig an und gibt mir bedenken zu Langlebigkeit für den geforderten Preis.

Ich verwende seit vielen Jahren einen AKG K701 und war immer sehr begeistert von Tragekomfort und Sound, wenn auch die Bässe recht mager sind. Ich mochte auch die Optik, trotz Plastik hat er etwas frisches und schickes mit dem Weiß.
Nun gingen die Ohrpolster kaput und ich hatte Lust, etwas neues auszuprobieren, vielleicht eine Stufe besser.
Ich las online, dass der Bass beim K712 besser sei, konnte das durch Covid aber nicht live testen.

Also bestellte ich den K712 auf Verdacht.

Und war verblüfft: Die Klangunterschiede zu meinem sehr betagten K701 sind so marginal, dass ich persönlich sie als Serienstreuung einordnen würde. Zuerst klang er sogar unangenehm scharf, aber ich ließ ihn mit hoher Lautstärke über Nacht laufen und am nächsten Tag klang er mehr oder weniger wie der alte K701.
Das hatte ich nun überhaupt nicht erwartet.
Aber unabhängig davon ob ich eigene Stücke oder altbekannte Referenzen hörte, die Unterschiede sind so gering, dass sie mir letztlich komplett egal wären - der grundsätzliche Charakter und Sound sind der gleiche, da bekomme ich schon mehr Varianz wenn ich den Hörer etwas anders aufsetze.

Das schwarze Plastik sieht für mich eher schäbiger aus, als das weiße beim K701. Das Orange ist ganz witzig, aber so wirklich schön finde ich ihn vom Design letztlich nicht, die einzelnen Elemente kommen nicht wirklich zu einem Ganzen zusammen.

Das abnehmbare Kabel ist ein Pluspunkt, aber das feste beim K701 tut seit vielen Jahren seinen Dienst ohne Probleme.

Die Kopfgrößenverstellung verwendet die gleichen hauchdünnen Gummifäden wie der K701, die relativ schnell ausleiern.

Ich konnte mich letztlich zu lange nicht entschließen ihn zurückzuschicken - und dann war der absolut realitätsferne, schwarze Samt-Sack in dem man den Hörer aufbewahren soll schon so staubig, dass ich Thomann das nicht antun wollte... ;-)

Im Fazit würde ich sagen:
Der Kopfhörer ist wunderbar, aber spart euch das Geld.
Kauft den 701 oder 702, die sind genauso fantastisch für deutlich weniger Knete. Die minimalen Unterschiede würde ich eher mit einem EQ angehen (der auch dem K712 nicht schadet).

Wer hier glaubt, dass man einen Kopfhörer Made in Austria bekommt, wird leider mal wieder enttäuscht, obwohl Werbeprospekte das bis vor kurzem noch impliziert haben, und die AKG Homepage ebenfalls.

Ich suche nun schon seit Jahren nach einem geeigneten Nachfolger für meinen AKG K240 Monitor (Made in Austria), und muss leider sagen, dass alles was ich bisher aufprobiert habe an Brillianz und genereller Klangqualität nicht an diesen uralten Kopfhörer rankommt, so auch der K712 Pro nicht.

Die Höhen finde ich unscharf und überhaupt nicht transparent, dazu eine Mittenanhebung bei 500-600Hz, die das Raumgefühl einer Dose aufkommen lässt.
Tragekomfort angenehm, vor allem das Gewicht. Ist aber auch durch das leichte Plastik begründet, warum die Hörer hauptsächlich hergestellt sind. Bruchsicher empfinde ich das nicht, auch da hat meiner Meinung nach die Qualität einfach nachgelassen.

Vielleicht bin ich auch einfach nur total auf meinen alten Kopfhörer eingehört nach 20 Jahren der Nutzung, vielleicht ist es tatsächlich die Fertigung im Ausland, ich werde mit den aktuellen AKGs nicht mehr warm!

Der KH sollte mich im Homestudio beim mischen von elektronischer Musik (Techno, Drum and Bass) unterstützen.

Der Kopfhörer macht auf den ersten Blick einen soliden Eindruck, aber wenn man ihn mal in die Hand nimmt fällt auf, dass die beiden Plastikstreben ein wenig anfällig wirken. Transportieren kann man ihn wohl eher nicht.

Tragekomfort:

Beim ersten Aufsetzen hat sich der Kopfhörer recht gut angefühlt. Er ist sehr leicht und luftig und man hat ihn kaum gespürt. Nach einiger Zeit hat der Kopfriemen jedoch angefangen fies zu drücken. Ich hätte mir mehr Polsterung für den Kopf gewünscht, weil längere Sessions wären für mich so nicht möglich.
Außerdem waren die Ohrmuscheln viel zu überdimensioniert für mich. Wer einen kleinen Kopf hat, hat hier Schwierigkeiten, den KH so abzudichten, dass man einen guten Klang erzielt. Egal wie ich den KH aufgesetzt habe, es war immer eine Lücke vorhanden, wodurch der Bass verloren ging.

Sound:

Zum Sound kann ich nur bedingt etwas sagen, da ich aufgrund der Tragesituation selten den eigentlichen Klang des KH erfahren habe. Ich musste den KH an den Kopf drücken, damit er komplett abdichtet. Wenn ich das aber gemacht habe, hatte er ein sehr ausgewogenes Klangbild, bei dem mich aber die oberen Mitten ein wenig gestört haben, weil sie meiner Meinung nach zu doll betont werden.
Beeindruckend ist allerdings die große Stereobühne, die der KH bietet.
Negativ aufgefallen ist mir außerdem, dass die Frequency Response nicht wirklich pegelfest ist. Je lauter gehört wurde, desto spitzer klang der KH, bis es irgendwann keinen Spaß mehr machte.

Aufgrund des schlechten Tragekomforts (auf meinem Kopf zumindest) musste der leider K-712 zurückgeschickt werden.

Ich habe diesen Kopfhörer gekauft, um damit zu mixen und zu mastern. Aber ich wollte damit auch "recorden". Jedoch lieferte der K-721 Pro so wenig Bässe, dass ich die Bassgitarre fast nicht mehr hören konnte. Mein alter AKG 240 MKII dagegen erzeugte ein ziemlich baselastiges Hörbild (gefühlte 20 dB mehr Bass). Die Mitten und Höhen klangen beimK-721 jedoch richtig brilliant und gut. Da ich die Musik, die ich produziere, wenigstens annährend so hören möchte, wie sie später beim Verbraucher klingt, habe ich den Kopfhörer (wegen des fehlenden Bassbereichs) zurückgeschickt und mir den Beyerdynamic Custom One Pro WH bestellt. Dieser klingt auf der Bassstufe 2 (fast lineare Einstellung) so, wie ich das erwarte (mit kräftigen, aber noch durchsichtigem Bass). Auf Stellung 1 (Absenkung der Bässe) klingt er fast genauso wie der K-712 Pro, hat jedoch immer noch mehr Bässe als dieser. - Vielleicht war mein K-712 Pro ja defekt oder ein altes Modell, bei dem die Bässe noch nicht standardmäßig um 3 dB angehoben wurden.

Da unsere Nachbarn sich des öfteren wegen meinen Monitoren aufgeregt haben, (die zwar nicht besonders laut sind, aber wenn das Haus aus Holz besteht, muss es ja gar nicht mal so laut sein, um zu stören :-D)
Habe ich für lange "Produziernächte" Kopfhörer gesucht und bin bei diesem Modell gelandet.

Geplant war es für lange Nächte (mehrere Stunden) gute Kopfhörer zu finden, habe mich dann bei Google etwas erkundet und habe das "Frequency Response" Datenblatt zu diesen hier gesehen. Da ich beim Produzieren des öfteren dazu neige zu viele Bassanteile und zu wenig Höhenanteile in meine Tracks zu mischen, dachte ich diese Kopfhörer sind perfekt. Da laut "Frequency Response" der Bassbereich etwas geboostet ist und die höhen etwas zu schwach ausfallen.. Perfekt für meinen "Hörfehler".

Habe die Kopfhörer dann bestellt.

Und ums kurz zu halten,
Klang finde ich super!
Aber Tragekomfort finde ich völlig zu kurz geraten, gerade bei längeren Sessions!

Für den täglichen Hörgebrauch am PC mit guter Soundkarte setze ich seit ca. 10 Jahren einen K-501 ein. Dieser leisten zwar immer noch tapfer seinen Dienst, benötigt aber immer mehr Aufmerksamkeit in den Disziplinen "Kleben" und "Löten".

Als Neuanschaffung habe ich mir den 712 Pro ausgesucht, zumal dieser beim einzigen Manko des 501, dem schwachen Bass, Besserung gelobt.

Leider ist der Höreindruck für mich miserabel. Im Bassbereich ist zwar deutlich mehr Leben, aber dafür wirken alle Instrumente in den Mitten und Höhen unnatürlich weit auseinander und auch sehr "zischelig". Vielleicht ist es das, was anderswo als "große Bühne" gelobt wird, ich kann mit dem unpräzisen Gezische auf der breiten Landkarte aber absolut nichts anfangen.

Ein weiterer Minuspunkt sind die stark akustisch isolierenden und "heiße Ohren" produzierenden Velours-Ohrpolster. Schirmte der 501er akustisch gar nichts ab und hielt die Ohrwascheln auch stundenlang kühl, so ist der 712er mit den warmen Originalpolstern eher auf dem Weg in Richtung halboffener Kopfhörer, meinetwegen 3/4-offen.

Zum Glück lassen sich bei AKG die Ohrpolster universell austauschen.

Wie mag der 712er wohl mit 501er Ohrpolstern klingen ?

Genau, wie der alte 501er! Deutlich weniger Bass, aber viel mehr Präzision aber der Mitte. Die Abschirmung ist gleich null und die Ohren fangen nicht an zu schwitzen. Auch das Gegenexperiment mit 712er Ohrpolstern am 501er bringt das zu erwartende Resultat: mehr Bass aber auch unpräzises Gezische.

Trotz der offenbar ausgebliebenen Weiterentwicklung werden ich den 712er behalten, weil gute gebrauchte 501er zu teuer gehandelt werden und die 501er Textilpolster z.B. bei Thomann immer noch nachbestellbar sind :)

Mit den alten 501er-Ohrpolstern wird der K-712 Pro zum Hörgenuss!