2. Geschichte
Die erste Möglichkeit, mit einem Gitarrensignal einen Echo-Effekt zu erzeugen, gelang mit einem Tonband, weshalb die mit dieser Technik ausgestatteten Effektgeräte auch als Bandecho oder Tape-Delay bezeichnet werden. Das Gitarrensignal wird auf Band aufgenommen und direkt wieder abgespielt. Um damit einen Echo-Effekt zu realisieren, stehen ein Aufnahme- und mehrere Wiedergabeköpfe bereit. Das aufgenommene Signal wird nun verzögert wiedergegeben, wobei es darauf ankommt, wie weit ein Wiedergabekopf vom Aufnahmekopf entfernt ist. Bei einigen Geräten konnte man die Wiedergabeköpfe per Schieber verstellen und damit die Verzögerungszeit des Echo-Signals beeinflussen. Klar, dass diese aus heutiger Sicht rudimentären Geräte eher grobgezeichnete Effekte generierten und bei Weitem nicht die Auflösung und Klarheit heutiger Delay-Effekte boten. Dazu hatten die Bandechos vergangener Zeiten ein recht hohes Grundrauschen und Stabilität konnten die schnell verschleißenden Magnettonbänder auch nicht bieten. Das permanente Aufnehmen und Abspielen sorgte dafür, dass der Klang immer schlechter (dumpfer) wurde und sich auch andere Störgeräusche einschlichen, sodass die Bänder nach einer bestimmten Einsatzzeit erneuert werden mussten. Aber trotz dieser widrigen Umstände ist der Klang eines Bandechos nach wie vor sehr beliebt. Charakteristisch sind die nach und nach dumpfer klingenden Echowiederholungen, die auch gerne etwas verzerrt sein dürfen. Dazu kommt ein leichter Modulationseffekt, wie er durch ein unrund laufendes Band hervorgerufen wird.
Ursprünge
Watkins/WEM Copycat (http://www.watkinsguitars.co.uk/copicats.htm)
Maestro Echoplex (https://en.wikipedia.org/wiki/Echoplex)
Roland Space Echo (https://en.wikipedia.org/wiki/Roland_RE-201)
Mit der Entwicklung und Miniaturisierung der Elektronik wuchsen auch die Möglichkeiten, den Echo-Effekt auf rein elektronischem Weg zu erzeugen und in kleinere Gehäuse zu packen. Einige Hersteller griffen dazu in den 1970er Jahren auf sogenannte Eimerkettenspeicher-Schaltkreise (Bucket Brigade Memory) zurück.
Diese Speicherchips reichen das eingegebene Signal wie bei einer Eimerkette verzögert von Speicherstufe zu Speicherstufe weiter und generieren auf diese Art und Weise Echos. Der Vorteil lag klar auf der Hand: Geräte mit dieser Ausstattung mussten nicht gewartet werden, waren kleiner (Pedalform), hatten verbesserte Regelmöglichkeiten und längere Echozeiten bis zu 600 Millisekunden. Klanglich allerdings orientierten sie sich immer noch am warmen Klang der traditionellen Bandechos.
Effektgeräte, die auf diese analoge Weise Echos erzeugen, sind auch heute noch unter der Bezeichnung Analog Delay bekannt und beliebt.
Klassiker
In den 1980er Jahren, als die Digitaltechnik im Vormarsch war, wurde auch der Echo-Effekt mit digitalen Mitteln erzeugt. Das Digital Delay war „state of the art“ und eröffnete neue Dimensionen. Mit einem verschwindend geringen Grundrauschen waren die kristallklaren Echowiederholungen im Frequenzgang fast identisch mit dem Originalsignal. Die Einstellmöglichkeiten waren und sind auch bei aktuellen Geräten in jeder Hinsicht auf den Punkt, die Verzögerungszeit ist in Millisekunden abrufbar und viele weitere Parameter können sehr detailliert angepasst werden. Aber trotz der ursprünglichen Euphorie und der Vorteile digitaler Delays bevorzugen viele Gitarristen das Klangideal der Bandechos mit ihrem warmen und als natürlich empfundenem Sound. Mittlerweile gibt es das Beste aus beiden Welten, nämlich Delays mit digitaler Klangerzeugung, die dank leistungsfähiger DSP-Chips imstande sind, den charakteristisch warmen und weichen Bandecho-Sound recht authentisch zu erzeugen.
Highlights
Tape Delay
Analog Delay
Analog Delay mit Modulation
Digital Delay
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