2. Fußmaschinen

Die Fußmaschine ist eine Vorrichtung, um mit dem Fuß die Bass Drum bedienen zu können. Mit einem Pedal wird dabei über eine mehr oder minder komplizierte Mechanik die Bewegung des Fußes in eine kontrollierte Bewegung des Beaters übertragen. Dieser Beater schlägt dann auf das Bass Drum Fell - BOOM. Die Rückholfeder bringt den Beater wieder in die Ausgangsposition zurück. Die Kräfte, die man mit dem Fuß ausübt, sind nicht zu unterschätzen und stellen eine Herausforderung an Konstruktion und Material dar.

Jede Fußmachine soll sich durch Leichtgängigkeit, Laufruhe und Stabilität auszeichnen. Es gibt simple Fußmaschinen mit wenig Einstellmöglichkeiten und kompliziertere Apparaturen mit wesentlich mehr Optionen. Je mehr Einstell- oder Verstellmöglichkeiten man hat, umso besser kann man das Pedal seinem individuellen Spiel anpassen.

Gute Pedale zeichnen sich durch folgende Kriterien aus:

  • Die ganze Fußmaschine ist richtig solide. Unzureichendes Material rächt sich fast immer im ungünstigsten Moment - bei einem Konzert, wenn man auf einmal ins Leere tritt.

  • Die Rückholfeder hat viel Spielraum zum Justieren, ist leicht zu arretieren und man kann sie ohne akrobatische Fähigkeiten leicht erreichen.

  • Die Halterung des Beaters auf der Welle ist radial einstellbar, d.h, drehbar - so kann man die Stellung zwischen Pedal und Beater opitimal anpassen.

  • Die Gelenke und Wellen der Fußmaschine sind mit Gummi- oder Kunststoff gekapselten Kugel- oder Nadel-Lagern ausgestattet. So erhält man Laufruhe und Leichtgängigkeit. Sie bieten außerdem Schutz vor Staub oder Schmutz.

  • Die Klemmvorrichtung, mit der die Fußmaschine am Spannreifen der Bass Drum befestigt wird, ist leicht zu erreichen - zumindest sollte die Zustellschraube möglichst nicht unter der Pedalplatte sitzen. Die Klemme selbst sollte einen Gummimantel haben, um den Spannreifen nicht zu beschädigen.

    TIPP: Ein paar Streifen Tape auf den Spannreifen geklebt schützen die Oberfläche und lassen die Klammer besser greifen.

  • Die Pedalplatte hat ein vernünftiges Profil und eine kleine Aufkantung am Zehenende - damit der Fuß auf dem Pedal so nicht so leicht verrutschten kann.

  • Der Antrieb kann von Kette auf Band umgestellt werden (oder andersherum). Es gibt unterschiedliche Philosophien, ob Kette oder Band besser ist – gut, wenn man beides ausprobieren kann, denn am Ende ist es vom persönlichen Spielgefühl abhängig. Bei manchen anspruchsvolleren Modellen gibt es unterschiedliche Profile zum Abrollen der Kette bzw. des Riemens. Dadurch kann man das Beschleunigungsverhalten des Beaters beinflussen - das ist so ähnlich wie “schärfere Nockenwellen” bei einem Motor.

  • Von Vorteil sind herausschraubbare Sporen. Diese helfen zu verhindern, dass die Bass Drum beim Spielen nach vorne rutscht. Solche Sporen machen allerdings Kratzer und Löcher in den Boden, weshalb bei deren Einsatz ein Schlagzeugteppich unbedingt zu empfehlen ist.

Einzel Fußmaschinen

Ein Pedal, ein Beater - die einfachste Ausführung einer Fußmaschine. Einfache Fußmaschinen können natürlich anspruchsvoll in ihrer Machart sein. Das “einfach” bezieht sich nur auf die Anzahl der Pedale.

Die Einzel Fußmaschine ist der Klassiker. Alle anderen Versionen kann man eigentlich als Effekt Pedale bezeichnen. Die Einzel Fußmaschine gehört wohl am ehesten in Musikrichtungen wie Jazz, Country und einfachere Rock Gangarten. Komplett-Drumsets werden mit einer solchen Fußmaschine als Standard Ausstattung ausgeliefert.

Doppel Fußmaschinen

Zwei Pedale, zwei Beater. Die Doppel Fußmaschine, vor nicht all zu langer Zeit noch ein Extra, ist mittlerweile schon die Grundausstattung für Drummer vieler Stilrichtungen. Doppel Fußmaschinen ermöglichen ein wesentlich komplexeres und schnelleres Spiel als Einzelmaschinen. Das Doppelpedal hat den Vorteil, dass man auf eine zweite Bass Drum verzichten kann. Das ist nicht nur billiger, sondern erlaubt ein angenehmeres Plazieren der Pedale. Durch die Verwendung nur einer Bass Drum ist auch der Sound leichter zu synchronisieren als bei zwei Bass Drums.

Bei Doppelpedalen gibt es linke oder rechte Ausführungen, das Zusatzpedal ist also links bzw. rechts vom Hauptpedal angebracht. Rechtshänder haben das Zusatzpedal links und Linkshänder rechts. Das zweite Pedal ist aber immer auf der HiHat Seite.

Beide Pedaleinheiten sind mit einer Kardanwelle miteinander verbunden. Auf der rechten Pedaleinheit (das gilt natürlich nur für rechts herum aufgebaute Drumsets) sind beide Beater angebracht. Der rechte Beater wird, wie bei der einfachen Fußmaschine, mit dem rechten Pedal vor der Bass Drum bedient. Der zweite Beater wird mit dem linken zusätzlichen Pedal über die Kardanwelle angetrieben. Diese Welle hat zwei Gelenke und ist ausziehbar um eine gute Positionierung zu ermöglichen. Allerdings kann das linke Pedal auch leicht verrutschen. Beim Aufbau des Drumset muss man daher besonderen Wert auf eine stabile Positionierung des Doppelpedals achten. Dazu sind die Sporen meistens nicht ausreichend. Am besten platziert man das Pedal direkt neben dem HiHat Pedal und verbindet die Hardware mit einer Multiklammer (Zubehör) oder einer speziellen Bodenplatte.

FX und Triple Pedale

Beim FX Pedal handelt es sich um ein Einfach Pedal mit zwei Beatern. Die Pedalplatte ist zweigeteilt, eine Ballen- und eine Fersenzone. Ein Beater wird durch die Ferse, der Andere durch den Ballen bewegt. Mit diesem Pedal lassen sich unglaublich schnelle und komplexe Muster spielen. Wer allerdings eine "normale" Fußmaschine gewöhnt ist, muss sich erst einmal an das neue Spielgefühl heranarbeiten.

Das Triple Pedal ist eine Kombination des FX Pedals mit einer Doppel Fußmaschine. Eine Seite hat die Fersen Ballenaufteilung, die andere eine einfache Pedalplatte. Es werden 2 Beater bewegt, der eine ist mit dem Zusatzpedal doppelt belegt. Das Triple Pedal ist im Moment das Komplexeste auf dem Markt und bietet ein riesiges Potential. Wie beim einfachen FX gilt jedoch: Die Bedienung ist etwas gewöhnungsbedürftig. (Wen es interessiert: Von Thomas Lang gibt es eine sehr gute Lehr-DVD für Effekt Pedale.)

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