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5. Useful Information and Alternatives

Surroundcontroller

Eine Sonderbauform ist der Surroundcontroller. Wer sich ernsthaft mit Surround Sound beschäftigt, hat eigentlich gar keine Alternative zu einem solchen Surround Monitoring Controller. Alleine das gleichmäßige Regeln der Lautstärke aller Kanäle ist keine triviale Angelegenheit und erfordert einiges an hochwertiger Steuertechnik.

Surround Monitor Controller

Aktive und passive Monitorcontroller

Monitoring Controller sollen nur steuern, nicht aber selbst Sound machen. Wer besonderen Wert auf absolut unverfälschte Wiedergabe legt, sollte sich die Anschaffung eines Controllers überlegen, dessen Steuerfunktionen von passiven Bauelementen übernommen werden – getreu dem Motto: Wo kein IC drin ist, kann auch kein IC den Klang verfälschen. Es gibt sowohl völlig passive Controller, die überhaupt keine Stromversorgung benötigen, als auch Controller, bei denen nur der eigentliche Signalweg passiv ist. Rein passive Controller sind sehr eingeschränkt in ihren Funktionen. Außer Lautstärkeregelung, Mono-Schalter und Boxen-Anwahl ist mit rein passiver Elektronik nichts zu machen.

passiver Monitor Controller

Aufwändiger und vielseitiger sind Controller, bei denen Aktivelektronik (ICs, Transistoren, LEDs etc) zum Einsatz kommt. Durch den Einsatz von Relais und passiven Lautstärkereglern kann dennoch der Signalweg passiv und damit so verfärbungsfrei wie nur möglich gehalten werden.

aktiver Monitor Controller

Alternative Kleinmischpult

Was spricht für bzw. gegen den Einsatz eines Kleinmischpults anstelle eines Monitorcontrollers? Einige der „klassischen“ Funktionen eines Monitorcontrollers bietet auch ein Kleinmischpult, z.B. Lautstärkeregelung, Kopfhörerverstärker, Stummschalten. Selten findet man auch einen Mono-Schalter. Schlecht verwirklichen lässt sich eine Umschaltung zwischen verschiedenen Boxenpaaren – leider, wie der Mono-Schalter, eine essentielle Funktion in der heutigen Studioumgebung. Ein weiterer gewichtiger Minuspunkt für das Kleinmischpult ist, dass bei preisgünstigen Mischern die Klangregelung fast immer fest im Signalweg ist und auch in Neutralstellung den Klang färbt, d.h. verfälscht. Für die eigentlichen Einsatzzwecke für die diese Mischer konstruiert sind, ist das vollkommen akzeptabel. Für kritische Monitoring-Aufgaben ab Projektstudio-Niveau sollte man aber lieber in einen echten Monitoring Controller investieren.

Unter dem Strich sind Kleinmischpulte zwar eine preisgünstige Alternative, aber keine vollwertige Lösung für Monitoring-Aufgaben in heutigen Studioumgebungen. Auch wenn ein Monitoring Controller keine neuen Klangmöglichkeiten eröffnet wie etwa eine Channelstrip oder ein neuer Synthesizer, bringt er doch die Arbeitsumgebung und damit auch den Gesamtsound deutlich nach vorn.

Ich bräuchte eigentlich nur einen Lautstärkeregler zwischen den Wandlern und Aktivboxen. Gibt's nicht sowas im Bastelladen?

Um ein unsymmetrisches Stereosignal in der Lautstärke zu regeln, braucht man ein Poti mit zwei Ebenen; für ein symmetrisches Stereosignal sogar eins mit vier Ebenen. Potis mit vier Ebenen sind im normalen Elektronikhandel so gut wie nicht erhältlich. Zudem muss der Gleichlauf zwischen den Ebenen extrem genau sein, da sonst die Stereobalance verschoben wird. Ein normales Poti aus dem Elektronikladen tut's also nicht. Niedertolerante Potis für Audioanwendungen sind teuer und schwer zu beschaffen. Unterm Strich ist es daher günstiger, zu einem einfachen rein passiven Controller zu greifen.

Kann ich mit einem Monitorcontroller auch passive Boxen ansteuern?

Monitorcontroller beinhalten keine Endstufen; die Speaker-Outs liefern also nur Line-Pegel. Um passive Monitorboxen anzusteuern, verbindet man den Speaker-Out des Monitorcontrollers mit der Endstufe und diese dann mit den passiven Monitorboxen. Eine Umschaltung zwischen verschiedenen passiven Monitorboxen ist so natürlich nicht möglich, denn diese müsste ja hinter der Endstufe stattfinden. Es ist aber problemlos möglich zwischen einem Paar passiver Boxen (z.B. alte Hifi-Anlage) und einem Paar Aktivboxen umzuschalten.

Kann man auch einen Kleinmixer als Monitorcontroller verwenden?

Für kleine Setups reicht ein Kleinmixer durchaus, aber die Qualität der Preamps und das Routing im Mixer verlängert unnötig den Signalweg und kann das Ergebnis verfälschen. Achtet bitte darauf, Gain und EQ Einstellungen möglichst auf "Neutal" zu stellen. Wenn es das Budget hergibt, dann wählt lieber einen passiven Monitorcontroller.

Muss ich bei einem Modell mit Aktivelektronik mit nennenswerten Verfälschungen des Signals rechnen?

Nicht unbedingt. Aktivelektronik steckt in praktisch allen Komponenten, u.a auch in Wandlerkarten und Aktivmonitoren. Der Monitorcontroller ist also nur ein Glied in der Kette; sein Beitrag zum Klang ist im Allgemeinen zu vernachlässigen. Lediglich bei sehr kritischen Anwendungen und wirklich erstklassigen Abhörbedingungen ist der Unterschied zwischen einem aktiven und einem passiv regelnden Monitorcontroller überhaupt hörbar.

Warum kann ich nicht die DAW nicht als Controller verwenden?

Die DAW kann tatsächlich viele Parameter steuern, aber letztlich ist es nur eine Software. Und zwischen einer "virtuellen Steuerung" und einem echten Lautstärkeregler gibt es keine Alternative. Was passiert, wenn Deine Software "einfriert" oder der Computer abstürzt? Sind dann Deine teuren Abhörmonitore vor der "digitalen Kernschmelze" geschützt? Zudem haben viele Monitorcontroller zusätzliche Eingänge mit Quellenumschaltung oder es gibt Geräte, die auch Funktionen als DAW-Controller und Audio-Interface übernehmen. Abgesehen davon gibt es mittlerweile einige High-End-Hybrid-Controller mit analogen Überwachungsfunktionen.

Was ist besser - aktiver oder passiver Controller?

Passive Controller mit nur einem Lautstärkeregler und Umschaltern sind einfach aufgebaut und können den Klang nicht färben. Zusätzliche Funktionen wie Monoschalter und Kopfhörerverstärker erfordern jedoch aktive Schaltkreise. Wie bei Allem gilt: je hochwertiger die Preamps, um so höher der Preis. Wenn man ein begrenztes Budget hat, ist es manchmal besser, sich für einen passiven Controller zu entscheiden statt für ein aktives Gerät mit minderwertigen Schaltkreisen. Dafür hat man unterm Strich eine bessere Audioqualität. Alternativ nutzen einige Modelle einen passiven Pfad für das Hauptsignal, verwenden aber aktive Schaltkreise für einen Kopfhörerverstärker. Wenn Du jedoch mehr als die grundlegendsten Funktionen benötigst, musst Du Dich für ein aktives Modell entscheiden. Denke jedoch daran, dass jeder Schalter und jedes Potentiometer ein klein wenig verfärben kann.

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