7. Einsatz

Einsatzmöglichkeiten gibt es ohne Ende. Im Studio gilt meistens: Alles wird verhallt, aber natürlich mit Maß und Ziel. Live ist man da eher vorsichtig, weil ein Zuviel oft bewirkt, dass der Gesamtsound verwaschen und einzelne Stimmen/Instrumente schwer ortbar werden. Dennoch macht der Einsatz bei Gitarrensounds auch live Sinn, wenn man es nicht übertreibt.

Konzentrieren wir uns also auf die Möglichkeiten bei Gitarrensounds:

Cleane Gitarren:

Selbst die funky Rhythmusgitarre zickt noch schöner, wenn ein kleiner (vor allem kurzer) Hall mitmischt, und für ruhigere Parts (lang klingende Akkorde, Arpeggios oder Melodien) ist ein Reverbeinsatz eigentlich Pflicht.

Bluessounds:

Gemeint sind hier semicleane/Crunchsounds bei Riffs und bluesigen Soli (und man darf mittlerweile doch auch „Solos“ sagen lt. Duden): Ohne Reverb praktisch knochentrocken… wer’s mag; die meisten bevorzugen hier etwas oder sogar viel Reverb; die typischen Blues-Combos haben daher meistens auch einen guten Federhall an Bord.

Verzerrte Rhythmusbretter...

... verzichten gerne auf den Hall, weil es "mit" schnell verwaschen und undifferenziert klingt. Trotzdem kann ein gut eingestellter kurzer Effekt auch hier Sinn machen.

Leadsounds mit viel Sustain

… brauchen an sich nicht mehr viel Hall. Wenn es aber groß und weit klingen soll, sind hier keine Grenzen gesetzt. Vielleicht (als Versuch einer Daumenregel): Je schneller man dudelt, umso sparsamer sollte der Hall eingesetzt werden; bei majestätisch singenden Lines darf es mehr sein. Oft greift man hier auch zu längeren Delays, aber das ist ein anderes Kapitel.

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